Handball-Bundesligha-Frauen starten mit einem 3000 Meter-Lauf in die Saison-Vorbereitung 2013/2014. Das Ziel heißt, die Zuschauer begeistern.

Buxtehude. Soviel Personal war noch nie bei einer Saisonvorbereitung anzutreffen. Diesmal allerdings hatte der Buxtehuder SV zum ersten Training der Spielzeit 2013/2014 nicht nur die Bundesliga-Handball-Frauen ins Jahnstadion gebeten, sondern präsentierte auch die Mannschaft hinter der Mannschaft. Vom Mannschaftsarzt über Athletik-Trainer und Mentalcoach bis hin zum Team der Physiotherapie und Life Kinetik war alles aufmarschiert, was rund um die Erstligamannschaft beschäftigt ist.

Buxtehudes Handball-Frauen gehen in die 25. Bundesliga-Saison

Diese ungewöhnliche Präsentation verspricht den Auftakt zu einer besonderen Saison. Die Handballerinnen des Buxtehuder SV stehen vor einer Jubiläumssaison, gehen in die 25. Spielzeit in der Ersten Bundesliga und sind damit von Anfang an dabei. Manager Peter Prior deutete auch gleich die neue Zielsetzung der Frauen an. "Wir wollen unsere Zuschauer mit unserem Handball wieder begeistern", sagte er bei der Vorstellung der Mannschaft, "begeistern mit bedingungslosem Einsatz und Leidenschaft." Einen präzisen Platz hat der Manager ebenso wenig anvisiert wie Trainer Dirk Leun. Da sind die Verantwortlichen eher zurückhaltend.

Kein Wunder, der Buxtehuder SV steht in der 25. Bundesligasaison vor einem Umbruch. Sechs Spielerinnen haben den Verein verlassen, scheiden aus einer homogenen und eingespielten Mannschaft aus. Die vier Neuzugänge Ulrika Agren aus Schweden (von Randers HK), Torhüterin Julia Gronemann (HSG Bad Wildungen) und die beiden Linkshänderinnen Friederike Gubernatis (Frankfurter HC) und Stefanie de Beer (Füchse Berlin) sollen die Lücken schließen. Dazu haben Sarah Lamp und Isabell Kaiser aus dem Perspektivteam einen Vertrag bekommen.

Cheftrainer Dirk Leun wird versuchen, bis zum Saisonstart am 31. August gegen Frisch Auf Göppingen (16 Uhr, Halle Nord) sein Team optimal vorzubereiten. Bis dahin wird die Mannschaft fast täglich trainieren, das Trainingslager in Dänemark ist ebenfalls wieder fest eingeplant. Und natürlich steht eine Reihe von Testspielen auf dem Programm, darunter das Turnier in der Elbmarschhalle Stove (Landkreis Harburg) am 11. August mit dem HC Leipzig und dem benachbarten Zweitligisten SGH Rosengarten-Buchholz.

Der Saisonauftakt verlief traditionell im Buxtehuder Jahnstadion, dazu gehörte auch strahlender Sonnenschein. Sportlich mussten die Bundesliga-Handballerinnen einen 3000-Meter-Lauf absolvieren. Der norwegische Athletik-Trainer Øyvind Rønhovde, der auch zur deutschen Frauen-Nationalmannschaft gehört, war gekommen, um sich gemeinsam mit Dirk Leun ein Bild vom Leistungsstand der Damen zu machen. Verzichten auf den Lauf mussten Marcella Deen, Isabell Klein und Josephine Techert. Jana Stapelfeldt fehlte wegen eines Trauerfalls in der Familie, ist aber inzwischen in die Vorbereitung eingestiegen. Und noch einer fehlte im Jahnstadion: Michael Jungblut. Der Bundesligaobmann und Betreuer konnte erstmals in 25 Jahren nicht dabeisein, weil er im Krankenhaus ist.

Nach Mannschafts-Foto und 3000-Meter-Lauf ging es in die Halle Nord zur Life Kinetik mit den Trainern Sven Völker, Alexandra und Konstantin Manthey aus Steinkirchen (Balance Medical Altes Land). Das Fitness-Training für das Gehirn ist seit einem Jahr fester Bestandteil in den Trainingsplänen der Bundesliga-Handballerinnen. Mit Melissa Luschnat, Sina Ritter und Neuzugang Stefanie Pekeler vom MTV Herzhorn gehörten auch drei Perspektivspielerinnen zum BSV-Kader, Das Trio wird die Vorbereitung des Bundesligateams mitmachen.

Die 19 Jahre alte Kreisläuferin aus Herzhorn ragte dabei heraus, die junge Dame misst 1,93 Meter und war damit die "größte" Spielerin beim Trainingsauftakt. Stefanie Pekeler kommt aus einer Handballfamilie, ihr Bruder Hendrik, 22, ist Kreisläufer beim Bundesligisten TBV Lemgo. Trainer Leun war auf die Kreisläuferin aufmerksam geworden, als er mit seiner A-Jugend gegen Herzhorn spielte. Stefanie Pekeler, die in der zweiten Mannschaft in der 3. Liga Ost spielen wird, ist nach Buxtehude gezogen und wird eine Ausbildung bei der NSB-Reederei beginnen.