Die Wiederbelebung des Traditionsturniers auf dem Rabenstein ist bei Teilnehmern und Zuschauern gut angekommen und wird auch 2014 wieder ausgetragen

Harburg . Die letzten der Finalisten beim Senioren-Turnier des Harburger SC machten es kurz. Dabei hatten die beiden Akteure bei der Entscheidung der jüngsten Teilnehmer, der Herren 40, so viele Zuschauer wie selten auf dem Rabenstein. Mehr als 200 Teilnehmer und Besucher hatten auf der Terrasse bereits ihre Plätze eingenommen, als sich Oliver Wohlrabe vom TSC Glashütte und Dirk Sobbe vom SuS Waldenau zum ersten Aufschlag postierten.

Die beiden Tennisspieler beeilten sich. Nach einer Stunde konnte Oliver Wohlrabe die Glückwünsche als einer der Turniersieger bei den 31. HSC-Open entgegennehmen. Er hatte mit 6:1 und 6:2 dominiert.

Auf dem Rabenstein konnte die Abschlussparty mit gegrillten Forellen beginnen. Es war, nachdem das Traditionsturnier im Vorjahr zuerst abgesagt und dann doch neu belebt wurde, ein Neubeginn, der viel Anerkennung, Lob und Spaß brachte. Vor allem war kämpferisches, packendes und hochklassiges Senioren-Tennis zu sehen.

Das Finale in der Altersklasse Herren 55 ragte heraus. Da war, in roter Trainingshose, Volker Meyer, inzwischen Spieler und Trainer beim TC Ramelsloh. Wer dieser Volker Meyer ist, muss man im Hamburger Tennis niemand erzählen. Seit vielen Jahren zählt der Mann mit dem ausgeprägten Siegeswillen zu den besten Akteuren. "Sein Bruder Karl-Heinz gehörte schon zum Klipper-Bundesligateam, aus dem einst auch ein Michael Westphal hervorgegangen ist", blickte Turnierleiter Karsten Weber in die eigene Jugendzeit zurück. Der Finalgegner Peter Meyer vom Stader TC allerdings war vorher auf dem Rabenstein ein Unbekannter. "Einmal habe ich in Harburg an Meisterschaften teilgenommen", erzählt der Mann, der für Stade in der Nordliga kämpft, "aber das liegt schon etliche Jahre zurück." Womit er bei seinen Gegnern auf dem Rabenstein in Erinnerung bleiben wird, ist seine unglaubliche Laufstärke und Fitness. "Dafür schwitze ich aber auch jede Woche", sagte er. Nach verbissenem Kampf entschied Favorit Volker Meyer den ersten Satz mit 7:6 für sich und verlor den zweiten mit 4:6. Beim Match-Tiebreak gab es immer wieder Applaus und anerkennende Rufe für die beiden. Der Trainer von Ramelsloh ging zwar mit 2:0 in Führung, aber der Stader glich zum 4:4 aus. Und war mit seinen Kräften am Ende. Als Volker Meyer das Spiel im Tiebreak mit 10:4 für sich entschieden hatte, rief er anerkennend: "Vorher hat mir keiner gesagt, wie stark mein Gegner ist."

Das Finale der Herren 70, eine reine Angelegenheit der Regionalliga-Spieler des Harburger Tennis- und Hockeyclubs (HTuHC), hatte Neuzugang Manfred Bauernschmitt mit 6:2 und 6:0 gegen Peter Pastors gewonnen. Und dann war da noch Rolf Pauseback, die bekannte Größe vom HTuHC im Finale der Herren 65. Ihm gegenüber, Rolf Rehders, schon als Fußballer populär beim SV St. Georg. "Den Fußballer erkennt man immer noch", sagte Karsten Weber im Pulk der Zuschauer, "Rehder spielt unheimlich schlau und gewitzt und sehr effizient." Sein Widersacher Rolf Pauseback ist ein Techniker voller Emotionen. Die beiden boten alles, was Seniorentennis so faszinierend macht. Wenn einer nach einem missglückten Schlag mit sich selbst schimpfte und fluchte, dann war es, als kämpften zwei Jungen mit ungezügelter Leidenschaft. Pauseback hatte den ersten Satz mit 7:5 gewonnen, den zweiten mit 2:6 abgegeben. Der Tiebreak sollte noch einmal ein Höhepunkt der sechs Tennistage auf dem Rabenstein werden. Rehders gewann mit 10:7. Es war Rolf Pauseback, der sich bei der Siegerehrung im Namen aller Spieler bei den Organisatoren für ihre ausgezeichnete Arbeit bedankte. Und an die Spieler appellierte der Mann vom HTuHC: "Wenn ihr zurück in eure Vereine kommt, sagt, wie toll dieses Turnier ist und kommt im nächsten Jahr wieder, denn wir wollen, dass die HSC-Open weiterleben."

Die Ergebnisse

Herren 40: Oliver Wohlrab (TSC Glashütte) - Dirk Sobbe (SuS Waldenau) 6:1, 6:2; Herren 50: Jan-Christian Engelke (Der Club an der Alster) - Reiner Gerke (SV Blankenese) 6:3, 6:1; Herren 55: Volker Meyer (TC Ramelsloh) - Peter Meyer (Stader TC) 7:6, 4:6, 10:4; Herren 60: Rainer Wolf (SC Victoria) - Richard Siemsen (TC BW Scheeßel) 6:3, 6:0; Herren 65: Rudolf Rehders (SV St. Georg) - Rolf Pauseback (Harburger TuHC) 5:7, 6:2, 10:7; Herren 70: Manfred Bauernschmitt (HTuHC) - Peter Pastors (HTuHC) 6:2, 6:0; Herren 75: Wolfgang Spengler (TC Stelle) - Hans-Dieter Landsky (Harvestehuder THC) ohne Spiel

Doppel Herren 40/50: 1. Christian Gisy/Dirk Kaiser (RW Düsseldorf) 8:2 Matchpunkte, 2. Frank Lichte/Karsten Weber (Harburger TB/Harburger SC) 4:4; Herren 60: 1. Jürgen Ahlf/Rainer Wolf (SW Cuxhaven/SC Victoria) 6:0; 2. Wolfgang Seidel/Rüdiger Maaß (Harburger TB) 4:2; Herren 65: Ernst Müller/Rolf Pauseback (HTuHC) 6:0, 2. Hans-Peter Gravert/Frank Kurpreugsch (HTuHC) 4:2; Herren 70: 1. Klaus Benecke/Oskar Stehr (Stelle/HTuHC) 6:0, 2. Hans-Ulrich Nehls/Norbert Schmidt (TV Fischbek) 4:2; Herren 75: 1. Werner Zimmer/Wolfgang Spengler (TC Stelle) 6:0, 2. Franz-Josef Kaiser/Gert Holtmann (HSC) 4:2