Stades neuer Basketballcoach Benka Barloschky testet fünf neue Spieler und sein Aufstiegsteam bei einem Tryout. Spieler und Trainer sollen sich so kennenlernen.

Stade. Laimonas Kubickas war einer der ersten Basketballspieler, die die Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums betraten. Mit der S-Bahn hatte sich das 20 Jahre alte Talent auf den zweistündigen Weg von Hamburg-Bramfeld nach Stade aufgemacht mit dem Ziel, einen guten Eindruck beim sogenannten Tryout des Zweitliga-Aufsteigers VfL Stade zu hinterlassen. Mit Laimonas Kubickas vom Bramfelder SV präsentierten sich mit Jamo Ruppert und Johannes Heisig zwei Jugendnationalspieler, die bei den Piraten Hamburg in der Nachwuchs-Bundesliga U19 spielten, sowie Oscar Görg und Holger Jacobsen.

Die fünf Basketballer waren vom neuen Stader Trainer Benka Barloschky zum Tryout eingeladen worden. Mit diesem Probetraining will sich der Coach ein Bild von möglichen Kandidaten machen, wie sie sich sportlich verhalten. "Ein Tryout in dieser Form hat es seit meiner Zeit in Stade nicht gegeben", sagt Benka Barloschky, sein Vorgänger Matthias Weber, der heute Manager der Stader Basketballer ist, war nicht unbedingt ein Freund von solchen Veranstaltungen. "Dennoch", sagt Benka Barloschky, "ist es im Basketball der völlig normale Weg." Neben dem Vorspielen geht es vor allem um das Kennenlernen der neuen Spieler.

"Das hilft beiden Seiten", sagt der Stader Coach, "der Spieler bekommt einen Eindruck von Mannschaft, Trainer, Halle sowie den weiten Weg von Hamburg nach Stade." Das sei nicht ganz unentscheidend, da viele Spieler aus der Hansestadt kommen. Er als Trainer bekomme einen Eindruck der Spieler, vom spielerischen Level und wie sie sich im Teamgefüge verhalten. Berücksichtigen muss er als Coach natürlich die besondere Situation bei einem Tryout, jeder Spieler möchte sich hervortun, das führe hier und da zu eigensinnigen Aktionen. "Das muss ich als Trainer wissen", sagt Benka Barloschky.

Die fünf Neuen und fast das komplette Stader Aufstiegsteam ließ sich beim ersten Training der neuen Saison die Sommerpause nicht anmerken. Die Akteure spielten beim internen Duell frei auf und zeigten das ein oder andere Kabinettstückchen Genau die richtige Spielweise, um Coach Barloschky zu zeigen, was sie können.

"So gerne ich alle nehmen würde, werde ich mich angesichts des ausgeschöpften Etats leider mit deutlich weniger begnügen müssen.", kennt der Stader Trainer natürlich die Sorgenfalten der Verantwortlichen. In den nächsten Tagen muss sich Benka Barloschky entscheiden, wer das Team verstärken soll. Er wird sich zusammen mit seinem Mentor und Vorgänger Matthias Weber beraten.

Jamo Ruppert war von der "lockeren Atmosphäre und dem spürbaren Zusammenhalt der Stader Spieler" begeistert. Der 19 Jahre alte Hamburger hat beim Coach einen guten Eindruck hinterlassen. Routinier Holger Jacobsen, 33 Jahre alt und schon beim SC Rist Wedel auf Korbjagd, hat nach seiner Basketballauszeit aus beruflichen Gründen den Weg nach Stade gefunden, um sein Können und seine Fitness auf die Probe zu stellen. "Ich bin ehrgeizig genug und kann es noch.", sagt er.

Der Aufstiegskader beim VfL Stade ist im Großen und Ganzen erhalten geblieben. Nur Karl Finley hat aufgehört, in seine nicht ganz kleine Fußstapfen soll der 24 Jahre alte amerikanische Allrounder Reginald "Reggie" Hopkins treten, der aus Gastonia in North Carolina kommt. Als Neuzugänge kommen außerdem Jamo Ruppert und Laimonas Kubickas hinzu. Jamo hat in der Vorsaison in der NBBL und beim SC Rist Wedel in der ProB gespielt. Als weitere Verstärkung ist Holger Jacobsen Wunschkandidat, aber noch gibt es keine Entscheidung.

Die erste Saison in der 2. Bundesliga ProB beginnt für den VfL Stade Ende September, die Vorbereitung startet am 13. August. Bis dahin müssen sich die Spieler selber individuell fithalten. "Ich vertraue meinen Jungs", sagt Benka Barloschky, der derzeit an seiner Trainerfortbildung arbeitet.