Das Fazit fällt positiv aus: Die Gäste der Autocross-Szene dürfen gerne wiederkommen zum Buxtehuder Estering

Buxtehude. Wenn die Spezialcrosser mit aufheulenden Motoren an den Start rollten, ging ein Raunen durch die Zuschauer im Rund des Buxtehuder Esterings. "Jetzt kommen die verrückten Wilden", sagte ein Feuerwehrmann und in seinem Gesicht war Vorfreude zu sehen. Kaum war die Startampel von Rot auf Grün gesprungen, bekamen die Motorsportfans zu spüren, warum die Männer mit ihren zum Teil selbstgebauten Rennfahrzeugen und der spektakulären Fahrweise entscheidend zum gelungenen Rennwochenende beitrugen. Wenn sie mit ihren offenen Fahrzeugen auf der Strecke waren, staubte es gewaltig, vor dem Finale mussten die Schotterpassagen auf dem Estering extra bewässert werden.

Dabei waren die Autocross-Fahrer eher aus Zufall nach Buxtehude gekommen. Der dritte Lauf zur DACM Deutschen Autocrossmeisterschaft in Seelow musste wegen Hochwassers ebenso abgesagt werden wie die Autocross-Europameisterschaft. Der Automobilclub Niederelbe (ACN) sprang spontan ein, als der Deutsche Motorsportbund (DMSB) mit der Bitte kam, den Meisterschaftslauf zu übernehmen, um die Meisterschaft nicht zu gefährden. Das Fazit fällt positiv aus: Einhellige Meinung der Zuschauer und der Aktiven, die deutsche Autocross-Meisterschaft mit ihren Fahrern und Teams kann gerne wiederkommen.

Im Mittelpunkt des ersten Rennwochenendes auf dem Estering in diesem Jahr stand aber der dritte Lauf zur DRX Deutschen Rallycross-Meisterschaft. 90 Fahrer hatten für die Doppelveranstaltung genannt. Hochkarätige Konkurrenz für die deutschen Piloten kam vor allem aus dem Ausland wie Belgien, Holland, Schweden, Dänemark, Polen und Tschechien.

Das tschechische Mechaniker-Team hatte einen Skoda Fabia MK1 im Gepäck, ausgeliehen an Erik Jockel aus Buxtehude, der damit bei den Super 1600ern an den Start ging. Der Mietwagen war eine Übergangslösung, der VW Polo von Jörg Jockel war noch beim Motorenbauer und nicht einsetzbar. Vater Jörg Jockel hatte seinen Allrad-Focus wieder aus der Garage geholt und mischte damit die Supercars auf. Ein anderes Vater-und-Sohn-Gespann aus der Region nahm bei den Autocrossern teil. Andreas und Marius Klebs - Vater Andreas bei den Eigenbauten und der Filius bei den Tourenwagen - waren dabei. Doch nicht alle Lokalmatadore hatten Glück, bei den Umlands aus Buxtehude ging einiges schief. Junior Florian überschlug sich in seinem ersten Rennen. Vater Kurt konnte nach technischem Defekt und viel Qualm am Auto nicht mehr antreten.

ACN-Vorsitzender Andreas Steffen war gerade erst von seinem Europameisterschaftslauf aus Norwegen zurückkehrt, sein Red-Kiwi-Team hatte nur zwei Tage Zeit, den Skoda Fabia 1600 wieder vorzubereiten. "Am Mittwoch sind wir daheim gewesen und haben letzte Reparaturen vorgenommen", erklärte Andreas Steffen, der sich in Norwegen die ersten EM-Punkte erkämpft hatte. Bei seinem einzigen Rennen in der deutschen Rallycross-Meisterschaft schlug sich der Buxtehuder gut, konnte als haushoher Favorit die Erwartungen seiner Fans mit einem weiteren Sieg bei seinem "Heimrennen" erfüllen.

Zwei rote "Buckelvolvos" aus den sechziger Jahren waren wieder einmal Blickfang für die Zuschauer, ganz besonders die 19-jährige DRX-Vizemeisterin Silva Winterhoff aus Hamburg, die sich vorgenommen hatte, Lokalmatador und Tabellenführer Ralph Wilhelm einzufangen. Einen Sieg errang sie zwar nicht, kam aber vor Wilhelm ins Ziel. Dieser wurde nur Fünfter, hält aber die Tabellenführung vor dem Polen Bartlomiej Ruszczynski, der zwar punktgleich mit Wilhelm dasteht, aber nicht wie der Renault-Pilot aus Buxtehude einen Sieg auf dem Konto hat und daher nur Zweiter der Gesamtwertung ist.

Ergebnisse unter www.estering.de oder www.facebook.de/Estering