Allerdings wird es für Cheforganisator Arno Reglitzky immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu finden. 20.000 Zuschauer an der Strecke.

Buchholz. Für Joachim Krüttgen vom Hamburger Sportclub stand im Zieleinlauf fest: "Die Strecke ist 300 Meter zu lang", raunzte der Ausdauerläufer bei seiner Premiere des Stadtlaufs in Buchholz den Organisator und Streckensprecher Arno Reglitzky an. Mit der Zeit von 37:55 Minuten war der Senior in der Altersklasse M60 persönliche Bestzeit über zehn Kilometer gelaufen. "Ich habe die Strecke mit GPS gemessen", sagt der Athlet, "sie war 300 Meter zu lang." Der Ärger war aber schnell verflogen, schon wenige Sekunden später lobte der Hamburger die Atmosphäre und das besondere Flair beim 15. Stadtlauf in Buchholz. Durch die Anfeuerungen der Zuschauer sei er zur der Bestzeit getrieben worden.

Arno Reglitzky war erleichtert. "Wir hatten 20.000 Zuschauer an der Strecke", sagt der Organisator. Schon zum 15. Mal hatten die Sportvereine Blau-Weiss und der Turn- und Sportverein (TSV) 08 den größten Volkslauf im Landkreis Harburg ausgerichtet. Und mit 2790 Teilnehmern registrierten die Buchholzer einen deutlichen Aufschwung. Vier Jahre lang hatte der Stadtlauf mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen, jetzt geht es wieder aufwärts, auch wenn der Rekord von mehr als 3000 Teilnehmern zum zehnjährigen Bestehen nicht geknackt wurde. "Wir sind hochzufrieden", sagt Arno Reglitzky, der sich besonders über die hohe Resonanz der Mädchen und Jungen aus Buchholzer Schulen freute. Mit 1300 Jugendlichen geht die Hälfte der Teilnehmer noch zur Schule. Zu einem internen Familienduell kam es beim Lehrerehepaar Stenzel. Anke Stenzel, Schulleiterin der Heideschule, stellte mit 214 Schülern die meisten Teilnehmer, Ehemann und Sportlehrer Siegfried Stenzel hatte mit der IGS Buchholz und 163 Startern das Nachsehen.

Den Hauptlauf über zehn Kilometer - auch Sparkassen-Cup genannt - gewann Sascha Wozniak vom HSV Stöckte aus Winsen mit deutlichem Vorsprung in der Zeit von 37:00 Minuten vor dem Soltauer Ralf Zacharias (37:19 Minuten). Beim Halbmarathon über 21,1 Kilometer setzte sich überraschend Michael Röhrs vom TV Jahn Schneverdingen mit der Zeit von 1:20,21 Stunden durch. Der Läufer der Altersklasse M50 ließ der Jugend keine Chance und verwies Jannik Schütt, 21 Jahre alt (1:20,28 std.), und Moritz Hartmann, 25 (1:20,30 std.), auf die Plätze zwei und drei. Eine Runde länger, und die beiden jungen Läufer vom Lüneburger SV hätten den Senior aus Schneverdingen noch eingeholt. Der Vorsprung auf den vier Runden mit der anspruchsvollen Steigung schmolz immer mehr zusammen, aber auch diesmal trugen die Zuschauer den Sieger ins Ziel.

Überhaupt, die Stimmung an der Strecke macht dieses besondere Flair aus, mit dem der Stadtlauf Buchholz immer mehr Athleten anlockt. Zwei Speed-Skater waren extra aus Berlin gekommen, nutzten die Strecke in der Nordheide als letzten Test vor dem Hamburger Skaterrennen am kommenden Wochenende. Auch Läufer aus Münster, Hannover und Bremen gehörten zu den Aktiven in der Buchholzer Innenstadt.

Auch wenn für Arno Reglitzky der Termin am 29. Juni 2014 schon feststeht, hält er sich zurück mit Prognosen, ob er wieder als Cheforganisator zur Verfügung steht. "Es wird immer schwieriger, ehrenamtliche Helfer zu finden", sagt der unermüdliche Macher des Stadtlaufs. Er stehe nur bereit, wenn er ein engagiertes Team zusammenbekommt. Bisher ist er mit seiner Frau Ute sowie Tochter Anja mit Ehemann Richard Karlstetter unermüdlich im Einsatz, um den Lauf reibungslos über die Bühne zu bekommen. Noch am Abend vor dem Startschuss haben die Reglitzkys die Parkplätze mit den blauen Pfeilen ausgeschildert und 120 Plakate aufgestellt. "Die Leidenschaft hat irgendwann ihre Grenzen", sagt Arno Reglitzky, der natürlich die Hoffnung nicht aufgibt, auch im nächsten Jahr 240 freiwillige Helfer zu finden.

Gut angekommen sind bei den Startern des Jubiläumslaufs die weißen und marinefarbenen Poloshirts. "Viele haben die günstigen Shirts als Erinnerung an unser Jubiläum gekauft", so Arno Reglitzky. Und auch für die Altersklassen hatte es eine Neuerung gegeben: Die ersten drei Läufer durften einen Pokal mit nach Hause nehmen.