Final Four der weiblichen Handball-A-Jugend - Gastgeber wird Vierter, Nachwuchs aus Leverkusen holt sich den Meistertitel

Harburg. Ein paar Tränen ließen sich nicht vermeiden. Liljana Pingel und Annika Jordt trauerten den beiden vergebenen Chancen nach, die im kleinen Finale der deutschen Jugendmeisterschaften der weiblichen A-Jugend in der Schlussminute den Ausgleich für den Buxtehuder SV gegen die HSG Badenstedt und eine Verlängerung bedeutet hätten. Doch das Tor sollte nicht fallen, die kämpferische Aufholjagd der Buxtehuder Handballmädchen wurde nicht belohnt. Mit 24:25 unterlag das Team von Trainer Dirk Leun mit nur einem Tor und musste mit Platz vier vorlieb nehmen.

Die Tränen und Enttäuschung der Buxtehuder Mädels bei ihrem ersten DM-Auftritt in der Vereinsgeschichte waren aber schnell vergessen. Der lang anhaltende Applaus und stehende Ovationen der BSV-Fans munterten den Handball-Nachwuchs wieder auf, schon wenige Minuten nach dem Abpfiff des Spiels um Platz drei konnten die Spielerinnen wieder lachen. Der Fanclub Has & Igel hatte sich wie zu besten Bundesligazeiten mit Pauken und Trommeln mächtig ins Zeug gelegt, doch sportlich musste das junge Team von Trainer Dirk Leun Lehrgeld zahlen. Vor allem die beiden Nachwuchsteams der Erstligakonkurrenten Bayer Leverkusen und HSG Blomberg-Lippe zeigten ihre spielerische Klasse, waren ihren Gegnern aus Niedersachsen deutlich überlegen und zogen ins Endspiel ein. In beiden Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen spielen Handballerinnen mit, die schon Erfahrung in der Bundesliga der Damen sammeln konnten. Die A-Mädchen von Bayer Leverkusen holten sich mit einem 28:26 (19:12)-Erfolg gegen die HSG Blomberg-Lippe verdient den ersten Meistertitel ihrer Vereinsgeschichte.

Die Buxtehuder Mädchen können sich auch damit trösten, im Halbfinale des Final Four gegen den neuen deutschen Meister aus Leverkusen mit 19:28 (9:14) ausgeschieden zu sein. Die HSG Badenstedt hatte gegen den Westfalenmeister aus Blomberg-Lippe deutlich mit 18:34 (8:17) verloren.

Dirk Leun kann dem Final Four durchaus positive Seiten abgewinnen. Seine Spielerinnen konnten vor allem Erfahrungen sammeln, das Gros der Mannschaft spielt in der neuen Saison in der neuen Bundesliga für A-Mädchen, die mit insgesamt 32 Mannschaften startet. Mit ein bisschen mehr Treffsicherheit hätten die Buxtehuder Mädchen auch den Bronzeplatz erreichen können. Das BSV-Team spielte auf Augenhöhe mit der HSG Badenstedt, die im Vorjahr deutscher Meister der B-Jugend war. In Badenstedt bei Hannover werden die besten Spielerinnen aus Niedersachsen zusammengezogen, das Team gilt als Landesauswahl und hat mehrere Nationalspielerinnen.

Ein Gewinner dieser deutschen Endrunde ist auf jeden Fall der Buxtehuder SV. Die Gästemannschaften aus Leverkusen, Blomberg-Lippe und aus Badenstedt fühlten sich pudelwohl an der Este, das engagierte BSV-Team erwies sich wieder einmal als ein guter Gastgeber. An beiden Tagen war die Halle Nord mit jeweils 700 Zuschauern hervorragend besetzt - und das bei sommerlichen Temperaturen und Altstadtfest in Buxtehude. Die Fans der teilnehmenden Mannschaften sorgten für eine bundesligareife Kulisse.