Winsener Bezirksliga-Fußballer besiegen in der ersten Runde der Relegation zur Landesliga den TuS Neetze mit 3:1.

Winsen/Neetze. Trainer Sven Kathmann hüpfte jubelnd über den Sportplatz in Reppenstedt, schrie seine Freude lauthals hinaus. Zwar hatte TuS Neetze kurz vor Schluss noch auf 3:1 verkürzen können, doch das konnte dem MTV Borstel-Sangenstedt im Halbfinale der Relegation zur Fußball-Landesliga nicht mehr gefährlich werden. Als nach einer Serie von drei Ecken und einem Freistoß im gegnerischen Strafraum für den TuS Neetze der Schlusspfiff ertönte, wich die Anspannung bei den Fußballern des MTV Borstel-Sangenstedt der Erleichterung und die Mannschaft feierte ihren Sieg und den Einzug ins Endspiel um den Aufstieg mit ihren Fans. Die erste Hürde auf dem Weg in die Landesliga ist genommen.

Die Torjäger Gerit Nowostawski und Marco Schmidt treffen nach der Pause

Es dauerte allerdings bis fast zehn Minuten nach der Pause, ehe Gerit Nowostawski mit dem 1:0 den Bann brechen konnte. Keine zehn Minuten später war es Marco Schmidt, der mit dem zweiten Treffer für die Vorentscheidung sorgte. Und dann hatte Sven Kathmann auch noch den richtigen Riecher, als er eine Viertelstunde vor Schluss Lennart Wohltmann einwechselte, der prompt zum 3:0 traf. Neetzes Nino Pinnow-Karus hatte am Boden liegend den Ball vertändelt. Den Anschlusstreffer zum 3:1 erzielte Tim Grahle mit dem Kopf, für eine Aufholjagd war es da aber schon zu spät.

Letztlich setzte sich in Reppenstedt die Mannschaft durch, die nicht nur in diesem Halbfinale den offensiveren Fußball spielte. 99 Ligatreffer, die der MTV Borstel-Sangenstedt in dieser Saison erzielte, sprechen eine deutliche Sprache. Während Neetzes Trainer Maik Peyko mit Dennis Hoyah nur einen Stürmer aufgeboten hatte, der allerdings bei Thorben Buhr gut aufgehoben war, ließ Sven Kathmann, der seine Mannschaft über 90 Minuten lautstark dirigierte, seine Torjäger Marco Schmidt (29 Ligatreffer) und Gerit Nowostawski (17) mit Erfolg von der Leine. Begeisternd war es allerdings nicht, was die Landesligaaspiranten ihren mitgereisten Fans zu bieten hatten.

"Wieder so ein Reisepass", schimpfte Sven Kathmann beispielsweise, als ein Zuspiel in die Spitze wieder einmal nicht beim Mitspieler ankam und forderte seine Mannschaft auf, konzentrierter zu spielen. Maik Peyko mahnte sein Team, das ohne Mole Nitschke auskommen musste, der seine lange geplante Hochzeit feierte, immer wieder, geduldig zu spielen und nicht aufzugeben und hielt sich mit Kritik an seinen Spielern zurück.

Im Endspiel um den Aufstieg heißt der Gegner für den MTV Borstel-Sangenstedt am Sonntag, 15 Uhr, in Stade auf der Camper Höhe Rot-Weiss Cuxhaven. Der Zweite der Bezirksliga vier hatte sich parallel im anderen Halbfinale mit 6:5 (1:1) nach Elfmeterschießen gegen den TSV Wallhöfen (Bezirksliga drei) durchgesetzt. Fällt die endgültige Entscheidung über den Aufstieg in die Landesliga also erst am kommenden Sonntag, steht der Abstieg der TuS Güldenstern Stade aus der Landesliga jetzt endgültig fest. In die Regionalliga steigt nach Eintracht Braunschweig II (Regelaufsteiger) und Eintracht Norderstedt als Dritter der SV Eichede auf. Das Nachsehen hat Lupo Martini Wolfsburg. Dadurch bleibt es beim Abstieg von Güldenstern, eine Relegation der Landesliga-Zweiten zur Oberliga muss nicht mehr gespielt werden.

SV Bliedersdorf darf trotz Niederlage weiter auf Aufstieg hoffen

Als Tabellenvierter der Kreisliga Stade war der SV Bliedersdorf ziemlich unverhofft zu seiner Aufstiegschance in die Bezirksliga gekommen, weil TuS Güldenstern II als Zweiter und SV Drochtersen/Assel III als Dritter nicht aufsteigen dürfen (beide Vereine sind bereits in der Bezirksliga vertreten). Gegen den Zweiten der Kreisliga Cuxhaven, TSV Sievern, konnte der stark ersatzgeschwächte SV Bliedersdorf zwar ein 0:0 über die reguläre Spielzeit retten, war danach aber in Drochtersen im Elfmeterschießen mit 3:4 unterlegen. Sechs Schützen mussten auf beiden Seiten antreten, ehe die Entscheidung fiel. Für den SV Bliedersdorf konnten nur Torhüter Bastian Augustin, Dennis Höper und Marvin Gradtke vom Punkt aus verwandeln.

Und dennoch darf der SV Bliedersdorf weiter auf den Aufstieg hoffen. Nämlich dann, wenn Rot-Weiss Cuxhaven am Sonntag gegen den MTV Borstel-Sangenstedt gewinnt und dadurch ein weiterer Platz in der Bezirksliga vier frei wird. Steigt dagegen Borstelauf, hat das keinen Einfluss auf die Anzahl der Aufsteiger in die Bezirksliga zwei. Der FC Este 2012 trifft nach dem 2:0 gegen dem MTV Luhdorf-Roydorf im entscheidenden Spiel am Sonnabend um 18 Uhr in Soltau auf den SV Lindwedel.