Eintracht Elbmarsch hält mit 4:1 gegen Treubund Lüneburg die Klasse. Güldenstern Stade und Verden müssen absteigen.

Drennhausen. Als das große Ziel erreicht war, wussten die Spieler gar nicht wohin mit ihrer Freude. Da sah man Jubeltrauben und Sektduschen à la Bayern München, LaOla zusammen mit den Jugendkickern des Vereins und wenig später, als schon das erste Freibier geflossen war, segelte ein Spieler nach dem anderen im hohen Bogen in den Wassergraben vor dem Vereinheim.

"Grün gewinnt", lautet das Motto des Fußball-Landesligisten Eintracht Elbmarsch. Und "Grün gewinnt", hieß es auch nach dem letzten Saisonspiel. Mit dem 4:1 (1:0)-Heimsieg gegen MTV Treubund Lüneburg haben die Kicker aus Drage, Marschacht und Tespe den vor zwei Monaten völlig utopisch erscheinenden Klassenerhalt tatsächlich Realität werden lassen. Dafür waren in der verrückten Schlussphase der Saison sieben Siege in Serie nötig, um sich knapp vor der ebenfalls fleißig punktenden Konkurrenz zu behaupten Letztlich darf Elbmarsch als Tabellenachter sogar das Attribut des besten Aufsteigers für sich in Anspruch nehmen.

Vor dem letzten Spieltag kamen noch sieben Mannschaften für die beiden offenen Abstiegsplätze in Frage. Letztlich erwischte es mit TuS Güldenstern Stade (2:3 in Bornreihe) und FC Verden 04 (0:5 bei Eintracht Lüneburg) zwei Teams, die wohl am wenigstens damit gerechnet hatten. Doch weil sich Etelsen gegen Landesligameister und Oberligaaufsteiger Uphusen 3:2 durchsetzte, Eintracht Cuxhaven 2:1 beim Vierten SV Ahlerstedt/Ottendorf gewann und Elbmarsch den Dritten Treubund Lüneburg mit 4:1 nach Hause schickte, müssen Güldenstern und Verden den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten. Zuvor hatten schon der TSV Winsen, TV Jahn Schneverdingen und VfL Stade als Absteiger festgestanden.

Vorbereiter Mark Schade und Torjäger Christian Spill sind die Matchwinner

Grün-weiße Choreographie der Eintracht-Fans, Einlaufkinder aus der Jugendabteilung und die rekordverdächtige Punktspielkulisse von gut 400 Fans - die gesamte Elbmarsch schien ihre Eintracht zum Klassenerhalt tragen zu wollen. Die Akteure um Kapitän Benny Ossenfort ergriffen von Anfang an die Initiative, ließen Treubund kaum zur Entfaltung kommen und beruhigten die Nerven mit dem frühen Führungstreffer durch Christian Spill (11.), der eine Flanke von Sören Baltzer einnickte. Nur die nachlässige Chancenverwertung ließ alle Beteiligten zittern.

So dauerte es bis zur 60. Minute, ehe erneut Torjäger Spill nach herausragender Vorarbeit von Mark Schade zum 2:0 einschob. Der offensiv überragende Schade setzte sieben Minuten später noch einen drauf, als er ein 60-Meter-Solo aus der eigenen Hälfte mit einem klugen Querpass auf Christian Spill abschloss, der mit dem 3:0 sein 23. und letztes Saisontor erzielte. Nur Saimir Dikollari (Uphusen/24) hat eines mehr auf dem Konto. Das 4:0 (84.) durch Finn Baltzer und der 1:4-Ehrentreffer (90.) für Treubund per Handelfmeter von Matthaeus Vogel gingen fast schon im allgemeinen Jubel unter.

"Der Druck der letzten Wochen war unerträglich. Es war die extremste Zeit, die ich als Trainer bisher miterleben durfte", sagte ein sichtlich mitgenommener Eintracht-Trainer Sven Timmermann. "Dieser Klassenerhalt ist höher zu bewerten als eine Meisterschaft."

Ein Happy End gab es auch für Eintracht Lüneburg, das nach dem freiwilligen Rückzug von Jens Lorbach drei Siege unter dem neuen Trainer Michael Krienke feierte. Die Tore beim 5:0 (3:0) gegen Verden erzielten Andreas Demir (2), Felix Reinecke, Abdurrahman Kabay und Sebastian Völcker. Im Absteigerduell zwischen VfL Stade und TSV Winsen (2:3) trafen Atdhe Ramuka und Dennis Junge für Stade sowie Maximilian Schmidt (2) und Erkan Alkan für Winsen letztmals in der Landesliga.