Das Starterfeld bei der Vier-Sterne-Vielseitigkeit vom 13. bis 16. Juni in Luhmühlen ist so stark besetzt wie nie.

Luhmühlen. Für die informierten Anhänger der internationalen Vielseitigkeitsreiterei sind das Top-Ankündigungen, für die wachsende Schar der neuen Freunde ein verheißungsvolles Lockmittel. William Fox-Pitt wird beim großen Turnier vom 13. bis 16. Juni in Luhmühlen reiten. Der Star aus England ist die Nummer eins der Weltrangliste. Und er will in der Königsklasse, der CCI-Prüfung mit vier Sternen, sogar mit drei Pferden an den Start gehen.

Mit ebenfalls drei Meldungen hat Andrew Nicholson aus Neuseeland für großes Staunen in der Szene gesorgt. Auch der Weltranglistenzweite verdreifacht also seine Chancen auf die 33.000 Euro Siegprämie. Auch Michael Jung darf 2013 in Luhmühlen nicht fehlen. Europameister, Weltmeister, zweifacher Olympiasieger - der Reiter aus Horch ist der erfolgreichste Vielseitigkeitsreiter der vergangenen Jahre.

"Die ersten Drei der Weltrangliste messen sich bei uns", hebt Julia Otto, die Geschäftsführerin der Turniergesellschaft, noch einmal hervor. "Dazu ist die komplette deutsche Goldmedaillen-Mannschaft der Olympischen Spiele in London hier, und das britische Silbermedaillen-Team." Bundestrainer Hans Melzer fasst zusammen: "Das Starterfeld ist gigantisch." Wohl nie zuvor konnten sich Besucher in Luhmühlen an mehr Weltklasse erfreuen. Für die schwierigste Vier-Sterne-Prüfung sind 60 Pferde gemeldet, für die Meßmer-Trophy, die Drei-Sterne-Prüfung, noch einmal weitere 40.

Wie immer bei der Krone der Reiterei ist der Geländetag der sportliche, aber auch der gesellige Höhepunkt. Wenn die Sonne endlich einmal ihre Pflicht tut, werden am Sonnabend, 15. Juni, mehr als 30.000 Besucher in die Westergellerser Heide pilgern. "Aber anders als in England, wo für viele das Picknick und das Einkaufen das wichtigste sind, stehen bei uns die Reiter und die Pferde im Mittelpunkt", betont Julia Otto.

Wer nur die Dressur am Freitag sehen will, zahlt zehn Euro Eintritt (Jugendliche sechs), für die Geländeprüfung am Sonnabend werden 25 (Jugendliche 10) verlangt und für das Springen am Sonntag schließlich 15 und acht Euro. Die Dauerkarte für alle Tage kostet 40, für Jugendliche 20 Euro. Kinder bis 1,30 Meter Körpergröße haben freien Eintritt.

Für die Geländeprüfung, so hat Chefdesigner Captain Mark Phillips versprochen, "sind die Hinderniskombinationen so aufgebaut, dass der Kurs allerhöchste Anforderungen stellt." Übrigens, seine Tochter Zara Phillips, die Enkelin der Queen, wird auch in Luhmühlen erwartet. Sie ist mit ihrem High Kingdom für die Viersterne-Prüfung gemeldet. Die königliche Familie hat ohnehin einen Ehrenplatz in der Luhmühlener Erfolgsgeschichte. Prinzessin Anne, Zaras Mutter, ritt schon 1975 hier. Sie wurde Vize-Europameisterin und machte das Heidedorf erstmals in der Welt bekannt.

Nach dem Ausbau und der Erneuerung hat die gesamte Anlage mit Stallungen, Ausbildungszentrum, Turnierplatz und der gepflegten Geländestrecke Weltniveau. Und Luhmühlen hat seinen Anteil am Aufstieg des deutschen Vielseitigkeitssports. Der olympische Goldglanz von London strahlt auf das Heidedorf zurück. Für Hans Melzer, den Trainer des Jahres 2012, und sein Nationalteam ist das Turnier die entscheidende Station auf dem Weg zur Europameisterschaft, die vom 26. August bis 2. September in Malmö (Schweden) ausgetragen wird. "Unsere Stärke ist, dass unsere Reiter viele sehr gute Pferde unter dem Sattel haben", sagt der Bundestrainer. "Inzwischen haben wir 50 bis 60 Spitzenpferde, die eine Drei-Sterne-Prüfung gehen können und 25, die für die Vier-Sterne-Prüfung qualifiziert sind."

Zu den weiteren Reitern, die für das Topereignis gemeldet haben, gehören Andreas Dibowski mit dem jungen Butts Avedon, mit dessen älterem Halbbruder Butts Leon "Dibo" vor zwei Jahren gewann, und Elmar Lesch mit Lanzelot. Dibowski wird auch um den Sieg in der Meßmer-Trophy kämpfen, genau wie Anna Siemer, die Berufsreiterin aus dem Ausbildungszentrum Luhmühlen.