Erst in der Nachspielzeit erfahren die Oberliga-Fußballer des Lüneburger SK vom späten Siegtreffer des Rivalen Lupo Martini Wolfsburg

Lüneburg. Dramatik pur am letzten Spieltag in der Fußball-Oberliga Niedersachen. Es hatte bereits die Nachspielzeit begonnen, da machte auf der Trainerbank des Lüneburger SK Hansa die Nachricht die Runde, dass Lupo Martini Wolfsburg in der 88. Minute das 1:0 gegen den TSV Ottersberg erzielt hatte. Damit war die eigene 2:1-Führung eine Minute vor Schluss beim Tabellenletzten SC Langenhagen ohne Bedeutung geworden.

Nach Hauke Hübschers genialem Heber ins Langenhagener Tor zur Führung (60. Minute) rangierte der LSK eine halbe Stunde lang auf Platz zwei, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga berechtigte hätte - dann machten die Wolfsburger aus einem torlosen Remis ein 1:0.

Auf den Weg nach Langenhagen hatten 60 Fans in einem eigens gecharterten Bus den Aufstiegsaspiranten begleitet. Die Anhänger des LSK ließen sich auch nach dem überraschenden 1:0 für den SC Langenhagen (9.) nicht entmutigen und feuerten ihre Elf unverdrossen an. Dem Gegentor war ein Missverständnis zwischen der Innenverteidigung und Torwart Maximilian Wulf vorausgegangen. Die Gastgeber nahmen das Geschenk dankend an. "In dieser Phase hat man gesehen, dass ein schweres Nervenkostüm auf den Schultern unserer Spieler lastete", erklärte Lüneburgs Co-Trainer Thomas Oelkers die Nervosität seiner Schützlinge in der Anfangsphase des Spiels. Nach einer Viertelstunde hatte sich der LSK gefangen und markierte in der 18. Minute den Ausgleich. Für den zeichnete Torjäger Benjamin Tillack verantwortlich, der ein flaches Zuspiel von Finn-Patrick Gierke mustergültig in den Langenhagener Kasten bugsierte.

Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel. Da es zum selben Zeitpunkt im Parallelspiel zwischen Lupo und Otterberg 0:0 stand, durfte weiter gehofft werden. Von Beginn der zweiten Halbzeit an drängte der LSK auf das zweite Tor, das nach einer Stunde vielbejubelt endlich fiel - die Aufstiegsrunde war nun zum Greifen nah. Langenhagen gab aber nie auf und versuchte mit allen Mitteln, das 2:2 zu erzielen.

Bis zur 93. Minute war aus Lüneburger Sicht alles gut - dann zerstörte Lupo Martini alle Illusionen. "Das war ein tragischer Moment", stöhnte Oelkers, zog trotzdem ein positives Fazit: "Wir hatten einen Platz unter den ersten Fünf als Ziel ausgegeben. Den haben wir erreicht."