Oberliga-Fußballer des Lüneburger SK verlieren Spitzenspiel gegen Braunschweig mit 2:3 und Mitaufstiegskandidat Lupo Martini erhält drei Punkte geschenkt

Lüneburg. Der Fußball unterhalb des Profibereichs erinnert immer mehr an Tipp-Kick - das wird auch am grünen Tisch entschieden. Einer der Leitragenden dieser Entwicklung ist Oberligist Lüneburger SK Hansa. Nach der 2:3-Niederlage im Spitzenspiel gegen den Regionalliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig II musste der LSK im Aufstiegsrennen auch noch eine Hiobsbotschaft verkraften: Der SV Holthausen/Biene wird zum Nachholspiel beim Konkurrenten Lupo Martini Wolfsburg nicht antreten.

Der Verein begründet seine Entscheidung mit Verletzungspech, nur acht gesunde Spieler stünden noch zur Verfügung. Nach den Statuten des Niedersächsischen Fußball-Verbandes muss das Spiel mit 5:0 Toren für den Gegner gewertet werden. Damit verfügen die Wolfsburger nun auch über das bessere Torverhältnis. "Das ist sehr ärgerlich", kommentierte Lüneburgs 2. Vorsitzender Jörg Harder das Verhalten von Holthausen/Biene: "Schon seltsam, die haben nicht genug Spieler für die Auswärtspartien in Wolfsburg und Hildesheim, verzichten aber nicht auf das letzte Heimspiel gegen Celle." Der sportjuristische Hintergrund: Tritt eine Mannschaft dreimal binnen einer Spielzeit nicht an, wird sie aus der Wertung genommen. Auch LSK-Sportvorstand Gerald Kayser kritisiert Holthausen/Bienes "unsauberen Abschied aus der Liga". Damit werde nicht nur der LSK benachteiligt, sondern auch zwei Vereinen die Einnahmen aus einem Heimspiel genommen. Kayser jammert aber nicht nur über die Ungerechtigkeit in der Sportwelt, sondern konstatiert, dass sich sein Klub durch das Unentschieden gegen Lupo und die Niederlage gegen Braunschweig selbst um eine bessere Ausgangsposition im Saisonfinale gebracht hat.

Gegen die Reservemannschaft des Bundesliga-Aufsteigers fand der LSK zunächst keine Mittel und geriet verdient durch Treffer von Nils Göwecke (15.) und Yannick Rolff (23.) in Rückstand. Nach einer halben Stunde traf LSK-Torjäger Benjamin Tillack nach Doppelpass mit Stefan Richter zum 1:2 und sorgte für neue Hoffnung bei der Rekordkulisse von 1100 Zuschauern. Als Finn-Patrick Gierke Sekunden nach dem Wiederanpfiff egalisierte, schien die Begegnung zu kippen. Doch nach einer Stunde spazierte Markus Unger durch die Lüneburger Abwehr und brachte die Gäste mit einem sehnenswerten Tor erneut in Führung. In dem harten Spiel gab der LSK nie auf. Als Tillack den Ball in der letzten Minute zum vermeintlichen 3:3 über die Linie schob, hob der Schiedsrichterassistent die Fahne - Abseits!

"Wir hatten heute erneut ein Riesenpech", sagte Lüneburgs Co-Trainer Thomas Oelkers, "erst landet der Ball am Innenpfosten, dann wird ein aus meiner Sicht regulärer Treffer nicht anerkannt." Die Zuschauer verabschiedeten ihre Spieler mit Applaus.