Die Handballer des VfL Fredenbeck gewinnen im Abstiegskampf das vorletzte Heimspiel mit 31:29 gegen die TS Großburgwedel.

Fredenbeck/Beckdorf. Im Jahr 1988 stiegen die Handballer des VfL Fredenbeck erstmals in die 1. Bundesliga auf. 25 Jahre später kämpfen sie um den Verbleib in der 3. Liga. Wie es scheint mit Erfolg, denn das 31:29 (17:11) gegen die TS Großburgwedel im vorletzten Heimspiel der Saison war ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt. Den hat der SV Beckdorf mit einem 30:29 (16:13) beim HSV Hannover jetzt auch rechnerisch perfekt gemacht.

Als nach dem Schlusspfiff in der Geestlandhalle in Fredenbeck bekannt wurde, dass die SG Flensburg/Handewitt II ihr Auswärtsspiel bei der HSG Handball Lemgo II mit 31:33 verloren hatte, war die Erleichterung beim VfL Fredenbeck und seinen rund 500 Anhängern groß. "Das war vielleicht schon die halbe Miete", freute sich Trainer Uwe Inderthal, dessen Mannschaft jetzt zwei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz rangiert.

In trockenen Tüchern ist der Klassenerhalt aber noch nicht. Dazu verhelfen könnte dem VfL Fredenbeck ausgerechnet der Kreisrivale SV Beckdorf, der am kommenden Sonnabend die Flensburger Erstligareserve zu Gast hat. "Ich hoffe, die Freunde aus Beckdorf sind noch motiviert genug", machte Uwe Inderthal keinen Hehl daraus, dass ihm an diesem Tag eine Niederlage seines früheren Vereins ganz gut ins Konzept gepasst hätte. Aber letztlich überwog doch die Freude über den eigenen Erfolg.

Eine zu frühe Auszeit bringt den VfL Fredenbeck aus dem Rhythmus

Der schien bereits zur Pause bei 17:11 festzustehen, doch der VfL Fredenbeck machte es am Ende noch einmal spannend. Als Uwe Inderthal fünf Minuten vor Schluss eine Auszeit nahm, um seine Mannschaft darauf einzuschwören, die 29:23-Führung unbedingt noch um zwei Tore auszubauen, brachte er seine Spieler aus dem Rhythmus. Vier Abspielfehler nacheinander und die Gäste waren anderthalb Minuten vor Schluss auf 29:27 heran. Das 31:28 durch den besten Werfer Lars Kratzenberg ließ die Halle toben.

Der SV Beckdorf ist nach 30:29 in Hannover auch rechnerisch gerettet

Warum Inderthal unbedingt einen Sieg mit acht Treffern wollte, begründete er so: "Dann hätten wir die 33:40-Niederlage aus dem Hinspiel wettgemacht und stünden bei Punktgleichheit in der Tabelle vor Großburgwedel." Den Vorteil des besseren Torverhältnisses genießt der VfL Fredenbeck im Vergleich zur SG Flensburg/Handewitt II. Herausragender Spieler des VfL Fredenbeck war wieder Torhüter Edgars Kuksa, der noch besser hielt als seine berühmter Gegenüber, Jörg-Uwe Lütt. Der inzwischen 49 Jahre alte Keeper absolvierte immerhin 18 Länderspiele für Deutschland und 450 Erstligaspiele, unter anderen für den THW Kiel, und war der ruhende Pol seiner Mannschaft.

Noch mehr Grund zur Freude haben die Handballer vom SV Beckdorf, die nach dem knappen Sieg beim HSV Hannover jetzt auch rechnerisch nicht mehr absteigen können. "Wir haben endlich wieder die richtige Einstellung gehabt", nannte Co-Trainer Thorsten Detjen als Grund für den nicht unbedingt zu erwartenden Auswärtssieg. Das vorige Woche wegen eines defekten Hallenbodens ausgefallene Spiel gegen Oranienburg wurde als Niederlage für den SV Beckdorf gewertet, am Sonnabend tritt der Drittligist gegen die Flensburger Bundesligareserve um 19 Uhr in Buxtehude (Halle Nord) an.

Die Tore für den VfL Fredenbeck: Lars Kratzenberg (9), Lukas Kraeft (6), Maciek Tluczynski (4/4), Ghenadi Golovici ( 4), Benedikt Philippi (3), Birger Tetzlaff, Pascal Czaplinski (je 2), Kristinn Björgúlfsson (1)

Die Tore für den SV Beckdorf: Stefan Völkers (8), Maris Versakovs (6/4), Jens Westphal (5), Benjamin Murray (4), Hendrik Klindworth, Markus Bowe, Henning Scholz (je 2), Till-Oliver Rudolphi (1)