Drittliga-Gegner des SV Beckdorf weigert sich anzutreten. Fredenbeck mit Galavorstellung in Berlin

Beckdorf/Fredenbeck. Es hätte der perfekte Tag für den SV Beckdorf werden können. Am Nachmittag heizten die Radiomoderatoren Andreas Kuhlage und Jens Hardeland von N-Joy-Radio samt Rockband dem Publikum ein. Kaltgetränke und heiße Würste gingen weg wie warme Semmeln, der Sonnenschein tat sein Übriges, dass am Abend die Fans und Freunde der Drittliga-Handballer gut gelaunt und mit großen Erwartungen in die Halle strömten, um ihre Mannschaft gegen den Oranienburger HC anzufeuern. Doch dann spielte - im wahrsten Sinne des Wortes - der Gegner nicht mit. Wegen einer Beule im Hallenboden weigerten sich die Gäste, zu spielen. Die Schiedsrichter akzeptierten dies und so wurden die annähernd 500 enttäuschten Fans nach Hause geschickt.

"Oranienburg hatte wohl schon vorher von der Unebenheit in unserem Hallenboden gewusst. Die waren wegen eines Staus nicht nur viel zu spät, sondern auch nur mit zehn Mann angereist und wollten partout nicht spielen", sagte Beckdorfs Trainer Lars Dammann, der unter der Woche nach langer Zeit wieder 14 Spieler beim Training hatte und unbedingt die letzten beiden rechnerisch noch fehlenden Punkte für den Klassenerhalt holen wollte.

Jetzt ist beim SV Beckdorf Manager Klaus Meinke gefragt. Das Spiel muss noch vor dem letzten Spieltag am 11. Mai nachgeholt werden, dazu muss der Verein in eine fremde Halle ausweichen. Dammann: "Wir hoffen, dass wir in Buxtehude oder Hollenstedt spielen können" Das gilt natürlich auch für das letzte Heimspiel der Saison am 4. Mai gegen die SG Flensburg/Handewitt II.

Ein fast perfektes Spiel lieferte dagegen der VfL Fredenbeck beim 38:28 (20:14)-Auswärtserfolg bei den Füchsen Berlin II. "Bis zum 12:12 war ich mit unserer Abwehrleistung noch nicht zufrieden. Im Angriff haben wir von Anfang an hervorragend gespielt", sagte Trainer Uwe Inderthal und betonte die Bedeutung der Reaktivierung von Pascal Czaplinski. "Seit er hinten zupackt, steht die Deckung viel besser."

In Berlin konnte der angeschlagene Lars Kratzenberg nur zehn Minuten lang spielen, Abwehrstratege Fabian Schulte-Berthold gar nicht. Am Ende durfte Ersatztorhüter Henry Köpke sein Können zeigen, auch die A-Jugendlichen Jonas Vonnahme und Jonas Buhrfeind erhielten Einsatzzeiten. Maciek Tluczynski wurde nach der Vertragsverlängerung seiner Rolle als Leitwolf gerecht, Torhüter Edgars Kuksa glänzte mit 23 Paraden. "Jetzt noch die zwei Heimspiele gewinnen, dann sind wir durch", glaubt Uwe Inderthal. Aus der Abwärtsspirale sei seine Mannschaft endgültig raus.

Die Tore: Maciek Tluczynski, Lukas Kraeft (je 9), Benedikt Philippi (7), Birger Tetzlaff (4), Pascal Czaplinski (3), Kristinn Björgúlfsson, Maximilian Lens, Lars Kratzenberg (je 2)