Handballfrauen des Buxtehuder SV müssen sich beim Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal mit Rang drei begnügen. Gegen den HC Leipzig verlor die Mannschaft im Halbfinale mit 25:28.

Buxtehude. Der Traum vom Pokalfinale dauerte keine 13 Minuten, da mussten die Buxtehuder Frauen ihre Hoffnungen schon wieder begraben. Zu diesem Zeitpunkt lagen die BSV-Handballerinnen im Halbfinale des DHB-Pokalwettbewerbs gegen den HC Leipzig schon aussichtslos mit 2:9 zurück. Auch wenn das Team von Trainer Dirk Leun Moral und Kampfgeist zeigte und sich nie aufgab, war dieser Rückstand einfach zu groß. Ein einziges Mal wurde es noch spannend, als Diane Lamein in der Endphase mit einem Siebenmeter an der überragenden Leipziger Torhüterin Katja Schülke scheiterte und die Möglichkeit vergab, auf zwei Tore heranzukommen. Letztlich stand vor 2500 Zuschauern in der EWS-Arena von Göppingen im Final-Four-Halbfinale eine enttäuschende 25:28 (11:16)-Niederlage zu Buche.

Einen Tag später im kleinen Finale um Platz drei trat eine ganz andere Mannschaft gegen Gastgeber Frisch Auf Göppingen an, der im Halbfinale dem Thüringer HC unterlegen war. Von Anfang an konzentriert und mit einer aggressiven Abwehr traten die Buxtehuderinnen selbstbewusst auf und erkämpften sich mit einem 30:25 (15:13)-Erfolg den dritten Platz. Und das vor 3250 Zuschauern, die dem Finaltag einen würdigen Rahmen verliehen. Zum zweiten Mal DHB-Pokalsieger wurde der Thüringer HC nach einem überzeugenden 30:22 (15:11)-Finalerfolg gegen den HC Leipzig.

Unmittelbar nach der Halbfinal-Niederlage gegen Leipzig versuchte Trainer Leun, das Positive aus dieser bitteren Niederlage mitzunehmen. "Wir geben nie auf, haben eine unbändige Moral", sagte er, "wir werden das Spiel analysieren und versuchen, die Fehler abzustellen." Viel Zeit bleibt nicht. Denn schon an diesem Mittwoch in Buxtehude und am Sonntag in der Arena Leipzig (16 Uhr) treffen der Buxtehuder SV und der HC Leipzig im Play-off-Halbfinale um die deutsche Meisterschaft erneut aufeinander. Damit stehen sich die Kontrahenten drei Mal innerhalb von neun Tagen gegenüber.

Auch wenn Leipzig am Mittwoch (19.30 Uhr) als Favorit zum Hinspiel in die Halle Nord nach Buxtehude kommt, hat sich der Gastgeber längst nicht aufgegeben. "Wir werden alles geben und nicht noch einmal so viele Fehler produzieren", ist sich Dirk Leun sicher. Der Buxtehuder Trainer kündigt dem HC Leipzig einen heißen Tanz an. Das Team aus Sachsen sei zwar favorisiert, aber keine Übermannschaft.

Das Selbstvertrauen schöpft Dirk Leun aus dem Sieg gegen Göppingen im Spiel um Platz drei. Mit einer überragenden Torhüterin Antje Lenz, die fast 30 Paraden zeigte, und einer konzentrierten Deckungsleistung präsentierte sich der BSV anders als im Halbfinale. "Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen", so Trainer Leun, der gegen Göppingen bis auf Torfrau Jana Krause seinen kompletten Kader einsetzte.

Wenn alle Spielerinnen ihr Leistungspotenzial zu 100 Prozent abrufen, besteht die realistische Chance, den deutschen Rekordmeister aus Sachsen zu besiegen. Vor allem muss der BSV die Fehlerquote minimieren. Das größte Manko im Halbfinale war die Chancenverwertung, allein fünf Strafwürfe konnten nicht verwandelt werden. Allein die sonst so sichere Schützin Lone Fischer scheiterte drei Mal an Nationaltorhüterin Katja Schülke, die zusammen mit der aggressiven Leipziger Abwehr zur Erfolgsgarantin wurde.

"Wir werden die Fehler nicht noch einmal machen", sagt Spielmacherin Randy Bülau. Wenn Einstellung, Moral und Kampfgeist stimmen, ist auch der HC Leipzig verwundbar. Gerade einmal zwei Tage hat Trainer Dirk Leun Zeit, sein Team vorzubereiten. Vor allem gibt es eine Vielzahl von angeschlagenen Spielerinnen.

Die Tore gegen Leipzig: Jana Stapelfeldt, Katja Langkeit (beide 5), Diane Lamein (4/2), Randy Bülau (3), Friederike Lütz, Isabell Klein (beide 2), Marcella Deen, Sarah Lamp, Jessica Oldenburg, Maxi Hayn (alle 1)

Die Tore gegen Göppingen: Maxi Hayn (5), Jana Stapelfeldt, Lone Fischer (beide 4), Isabell Klein (4/2), Friederike Lütz, Randy Bülau (beide 3), Katja Langkeit, Marcella Deen (beide 2), Diane Lamein, Sarah Lamp, Jessica Oldenburg (alle 1)