Handball-Bundesliga-Frauen verspielen Platz zwei nach deutlicher 26:31-Niederlage im Nordduell beim VfL Oldenburg.

Buxtehude. Auch wenn Oldenburg eine der kürzesten Auswärtsfahrten für die Bundesliga-Frauen des Buxtehuder SV ist, so ruhig wie diesmal war es selten im schneeweißen Reisebus. Die deutliche 26:31-Niederlage beim Nordrivalen VfL Oldenburg zerrte kräftig am Gemüt der Handballdamen. Das Team von Trainer Dirk Leun verspielte vor 2200 Zuschauern in der EWE-Arena in der Endphase der Hauptrunde die gute Ausgangsposition für die Play-off-Runde, musste den zweiten Tabellenplatz an den HC Leipzig abgeben, der sich beim HC Frankfurt/Oder mit 30:25 durchsetzte.

Wer Dirk Leun kennt, weiß, dass er den Kampf um Platz zwei in der Bundesliga nicht aufgeben wird. Eine Chance haben die Buxtehuder Frauen noch, wenn sie an diesem Sonnabend die Vulkan Ladys Koblenz/Weibern in eigener Halle (16.30 Uhr, Halle Nord) besiegen und der HC Leipzig sein Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen verlieren sollte. Aber so richtig daran glauben mag in Buxtehude niemand mehr, warum sollte der wiedererstarkte HC Leipzig seine Heimpartie verlieren, auch wenn es kurz vor Saisonende einen Wechsel auf dem Trainerstuhl gab. Stefan Madsen machte Platz für seinen dänischen Kollegen Thomas Ørneborg, der einen erfolgreichen Einstand feierte und zum Sieg gegen Frankfurt kam.

Für den Buxtehuder SV bedeutet dies: Im Play-off-Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft heißt der Gegner Frisch Auf Göppingen. Eine Mannschaft, die nicht unbedingt Wunschgegner von Dirk Leun war.

Jammern allerdings hilft nicht. Dirk Leun muss die kurze Zeit bis zum ersten Viertelfinalspiel am 6./7. April nutzen, um sein Team mental und sportlich wieder auf Kurs zu bringen. In Oldenburg blieb der BSV den Beweis schuldig, ein gewichtiges Wort in Sachen Meisterschaft mitzusprechen. Dabei hatten sich die Buxtehuder Frauen viel vorgenommen, wollten mit einem Sieg im Nordderby gegen ihren Erzrivalen den zweiten Platz untermauern. Vermutlich hatte sich die Mannschaft zuviel vorgenommen, oder lähmte die tolle Kulisse von 2200 Fans die BSV-Handballerinnen? Auch weit mehr als 100 Buxtehuder Fans hatten die zweistündige Fahrt nach Oldenburg auf sich genommen, darunter 50 Gewinner der Weihnachtstombola, die das Auswärtsspiel gewonnen hatten und auf ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk hofften. Doch diesen Wunsch konnte die BSV-Handballerinnen ihrem treuen Anhang nicht erfüllen.

Die Anfangsphase verschlief der BSV, geriet schnell mit 0:4 in Rückstand. Auffallend vor allem die negative Chancenverwertung. "Wer so viele Möglichkeiten nicht nutzt, kann nicht gewinnen", sagte Trainer Dirk Leun. Die Buxtehuder Offensive scheiterte immer wieder an Julia Renner, Oldenburgs Torhüterin, die den Grundstein für den Erfolg ihres Teams legte. Der frühere Buxtehuder Trainer Leszek Krowicki sprach vom größeren Willen und Kampfgeist seiner Damen, diese Partie für sich zu entscheiden. Dem BSV fehlte phasenweise die Frische, um die Niederlage noch abzuwenden.

In diesen Phasen musste der Buxtehuder SV seiner Verletztenmisere Tribut zollen. Fast die ganze Saison über konnte der Ausfall von sechs und mehr Leistungsträgerinnen kompensiert werden. Auch in Oldenburg saßen mit Rechtsaußen Maxi Hayn (Fingerbruch) und Torhüterin Jana Krause (Zerrung) zwei Stammspielerinnen auf der Tribüne. Bisher hat das Team von Dirk Leun aber eine außergewöhnlich gute Saison gespielt. Sportlich erreicht ist aber noch nichts. Die "Alles oder nichts"-Spiele kommen erst noch in der bevorstehenden Play-off-Runde.

Oberstes Ziel ist, die Niederlage in Oldenburg schnell abhaken, die Fehler analysieren und daraus zu lernen und neue Kraft zu sammeln. Anfangen kann der Buxtehuder SV schon an diesem Sonnabend, wenn die Vulkan Ladys Koblenz/Weibern in der Halle Nord auflaufen (16.30 Uhr). Dieses Spiel könnte das Team um Mannschaftsführerin Isabell Klein als Generalprobe nutzen.

Die Tore: Jessica Oldenburg (5), Isabell Klein (5), Diane Lamein (4/3), Marcella Deen (3), Randy Bülau (3), Jana Stapelfeldt (2), Friederike Lütz (2), Lone Fischer (1), Katja Langkeit (1)