Die Basketballer des VfL kassieren eine knappe Niederlage gegen den EBC Rostock, bleiben aber Tabellenführer der 1. Regionalliga.

Stade. Rückschlag oder Dämpfer zur rechten Zeit? Bei den Basketballherren des VfL Stade wird nach der 101:104-Heimniederlage gegen den EBC Rostock heftig diskutiert. Vier Spieltage vor dem Ende der Saison in der 1. Regionalliga Nord hat der Spitzenreiter die dritte Niederlage hinnehmen müssen. Punktgleich mit den BBC Eagles Magdeburg bleiben die Stader aber Tabellenführer. "Uns hat der Rhythmus gefehlt", sagte Trainer Matthias Weber, der unmittelbar nach dem Spiel genauso enttäuscht war wie seine Mannschaft.

Der zum Saisonende scheidende Coach gibt sich aber kämpferisch. "Wir haben bisher eine tolle Saison gespielt", sagte Matthias Weber, "und haben nach wie vor die Chance, den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen." Unmittelbar nach dem Abpfiff in der erneut mit 400 Besuchern ausverkauften Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums hatte der Trainer seine Akteure auf das hohe Saisonziel eingeschworen. Die Mannschaft wird alles geben, um den Sprung in die 2. Bundesliga Pro B zu realisieren.

Trainer Weber und seine Spieler wissen aber auch um die inzwischen gewaltig hohe Erwartungshaltung in Stade. Die Verantwortlichen des VfL Stade arbeiten intensiv daran, auch wirtschaftlich die Weichen für die Zukunft zu stellen und haben positive Signale von Sponsoren bekommen. Sportlich muss die Mannschaft in den verbleibenden vier Begegnungen mit Endspielcharakter gegen Göttingen, Bernau, Bodfeld und Wolfenbüttel beweisen, ob sie mit dem Druck von außen fertig wird.

Gegen die Seawolves vom EBC Rostock zeigten die Stader Basketballer nur in der zweiten Halbzeit ihre kämpferischen Tugenden. In den ersten beiden Vierteln konnte der VfL Stade nach 14-tägiger Pause nicht an die bisherigen Leistungen anknüpfen, lag zur Halbzeit mit 35:48 zurück. "Wir sind durchgängig einem Rückstand hinterher gelaufen", sagte Trainer Weber. Die Spielpause mit reduziertem Training habe seiner Mannschaft nicht gut getan. Erst in der zweiten Hälfte kämpften sich die Gastgeber wieder heran und hätten mit einer imponierenden Aufholjagd um ein Haar die Verlängerung erzwungen. Aber sie schafften es nicht mehr, das Spitzenspiel in der 1. Regionalliga noch zu ihren Gunsten zu drehen. Die Rostocker Gäste behaupteten sich knapp mit 104:101.

"Ein verdienter Sieg für Rostock", sagte Matthias Weber, "das Ergebnis ist knapper als der Spielverlauf." Eine Teilschuld an der dritten Saisonniederlage gibt sich der Coach selbst, weil er seine Emotionen nicht im Zaum hatte und zum sehr ungünstigen Zeitpunkt ein technisches Foul kassierte. "Ich habe mich zu vehement über die Schiedsrichterentscheidungen beschwert", räumte Weber ein, "und dafür eine Strafe bekommen." Seiner Mannschaft habe er damit einen Bärendienst erwiesen.

Der EBC Rostock störte erfolgreich das Stader Angriffsspiel mit einer Zonenverteidigung und dem aggressiven Stören des Spielaufbaus. Gästetrainer Sebastian Wild hatte der spielfreudigen Stader Mannschaft damit frühzeitig den Schneid abgekauft. Zudem hatten die Gäste von der Ostsee mit Kwame Anthony Morgan (35 Punkte) und Sven Hellmann (31) zwei exzellente Korbschützen, die der VfL nicht in den Griff bekam. Stades Topscorer hießen Karl Finley (29) und Steffen Kiese (26), auch Jan-Christian Both (19) und Benka Barloschky (11) punkteten im zweistelligen Bereich.

Trotz der Niederlage ist der VfL Stade Tabellenführer geblieben, weil er bei Punktgleichheit mit Magdeburg im direkten Vergleich die Nase vorn hat. Während Stade am Sonnabend zum Tabellenzehnten ASC 46 Göttingen reist, erwartet der EBC Rostock den BBC Magdeburg zum Spitzenspiel in der Rostocker Scandlines-Arena.

Die Punkte: Karl Finley (29), Steffen Kiese (26), Jan-Christian Both (19), Benka Barloschky (11), Markus Timm (7), Florian Hollmann (4), Kester Mayr (3), Marvin Steinberg (2)