SVG Lüneburg will in die Eliteliga aufsteigen. Sportlich und finanziell ist Sprung ins Oberhaus frühestens in 2014 möglich

Reppenstedt. 20 Spiele, 16 Siege, Tabellenplatz zwei in der 2. Bundesliga-Nord - die Volleyballer der SVG Lüneburg sind auf einem guten Weg, ihren Vorjahreserfolg zu wiederholen. Zwölf Mal in Serie hat das Team von Trainerin Sylvia Roll jetzt gewonnen, zuletzt vor 620 Zuschauern in eigener Halle mit 3:2 (25:21, 20:25, 25:20, 17:25, 15:6) das Verfolgerduell gegen die TSG Solingen Volleys. Damit dürfte ihnen vier Spieltage vor Saisonende die Vizemeisterschaft nicht mehr zu nehmen sein.

Ob es mehr wird, haben die Volleyballer der SVG Lüneburg nicht selbst in der Hand. Mit Tabellenführer RWE Volleys Bottrop liegen die Lüneburger mit 32 Punkten auf der Habenseite gleichauf. Der erklärte Ligafavorit, der sich nach dem sportlichen Abstieg und Lizenzentzug den sofortigen Wiederaufstieg in die Erste Bundsliga offiziell auf die Fahnen geschrieben hat, hat jedoch noch ein Spiel mehr auszutragen und erst sechs Punkte auf der Sollseite, die SVG Lüneburg schon deren acht. Leisten sich die Volleys Bottrop bis zum Ende der Saison keine weitere Niederlage, bleiben sie an der Tabellenspitze und steigen in die Erste Bundesliga auf. Und selbst bei Punktgleichheit bliebe Bottrop wegen des wesentlich besseren Satzverhältnisses höchstwahrscheinlich Tabellenführer.

Gegen die SVG Lüneburg spricht auch, dass sie die letzten vier Saisonspiele ohne ihren Mannschaftskapitän Mischa Urbatzka und dessen Beachpartner Markus Böckermann bestreiten muss, die sich ab sofort auf die Beach-Volleyballsaison vorbereiten, in der sie für den FC St. Pauli im Kampf um ein WM-Ticket antreten. Auch im direkten Vergleich mit den RWE Volleys Bottrop können die Lüneburger keinen Boden mehr gutmachen. Die beiden Spitzenteams treffen in dieser Saison nicht mehr aufeinander. Beide Mannschaften konnten jeweils das Punktspiel beim Gegner gewinnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Spitzenreiter Bottrop noch eine Blöße gibt, ist gering einzuschätzen. Die Gegner sind der FC Schüttorf (Platz 9), Schlusslicht VI Frankfurt, der TSV Giesen (7), der Rumelner TV (5) und DJK Delbrück (8).

Wie viel Gedanken müssen sich die Verantwortlichen der SVG Lüneburg also über einen möglichen Aufstieg machen? Trainerin Sylvia Roll nimmt dabei die sportlichen Aspekte unter die Lupe. "Der Aufstieg käme in dieser Saison noch zu früh. So zwei bis drei Jahre brauchen wir noch, um stark genug für die Erste Bundesliga zu sein", sagte sie. Auch Andreas Bahlburg, Vorsitzender der SVG Lüneburg, denkt nicht an einen Aufstieg noch in diesem Jahr. "Wir sind dabei, professionelle Strukturen zu schaffen und mittelfristig einen Finanzrahmen zu erstellen, der es uns ermöglicht, in der Ersten Liga mitzuspielen." Von heute auf morgen sei das aber nicht umsetzbar, sagte Bahlburg weiter. Und dann nannte der Vereinsvorsitzende aber doch das Jahr 2014, in dem die SVG Lüneburg - wenn alles gut gehe - den Aufstieg frühestens wagen könne.

Derzeit würden Gespräche mit den Spielern des aktuellen Kaders geführt, mit denen die Lüneburger den Aufstieg in die Eliteliga in Angriff nehmen wollen, auch habe der Verein bereits Fühler ausgestreckt, um sich gezielt zu verstärken. Auch die Beacher Urbatzka und Böckermann will die SVG Lüneburg weiter an sich binden. Bahlburg: "Die Tendenz ist, dass sie bleiben werden."

Wie wichtig gerade Mischa Urbatzka für die SVG Lüneburg ist, wurde beim Sieg gegen Solingen deutlich, als der 1,90 Meter lange Außen im dritten Satz ins Spiel eingriff. Im Tiebreak legte der Sandspezialist mit einer Aufschlagserie und zwei direkten Punkten den Grundstein für den Sieg. Weiter geht es für die SVG Lüneburg in der 2. Bundesliga-Nord am Sonnabend, 9. März, um 19 Uhr, mit einem Auswärtsspiel bei der TSGL Schöneiche.