Oberliga-Kicker der SV Drochtersen/Assel spielen 0:0 gegen den TuS Heeslingen. Jugendförderpreis für erfolgreiche Nachwuchsarbeit

Drochtersen. "Das Beste war heute die Halbzeitpause." Und es war noch gar nicht einmal nur ironisch gemeint, was Vereinschef Rigo Gooßen von der SV Drochtersen/Assel nach dem torlosen Unentschieden seiner Oberliga-Fußballer gegen den TuS Heeslingen sagte. Paul-Reinhard Schmidt, Vorsitzender des Kreis-Fußballverbandes Stade, und Harald Lau, Vorsitzender des Jugendausschusses, hatten in der Viertelstunde, in der sich die Fußballer in ihren Kabinen aufwärmen und ihre Heißgetränke zu sich nehmen durften, der SV Drochtersen/Assel für ihre vorbildliche Nachwuchsarbeit den Jugendförderpreis 2012 der Egidius-Braun-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) überreicht.

Angetreten, die Auszeichnung entgegenzunehmen, waren der Jugendobmann der Kehdinger, Jürgen von Allwörden, und die U12-Junioren der SV Drochtersen/Assel. "Auf dieser Mannschaft ruhen unsere Hoffnungen für die Zukunft", stellte Rigo Gooßen das derzeit erfolgreichste Jugendteam seines Vereins den knapp 300 Zuschauern vor, die trotz Eiseskälte das Nordderby der Oberliga Niedersachsen sehen wollten. Die Jugendlichen, die wie die Oberligafußballer des Vereins von Lars Jagemann trainiert werden, dürfen sich jetzt auf ein Trainingslager beim Niedersächsischen Fußball-Verband (NFV) in Barsinghausen und im Sommer auf eine Woche Aufenthalt an der Ostsee freuen. Davon träumten wohl auch etliche der Fußballfans im Kehdinger Stadion, die laut darüber schimpften, dass das Oberligaderby nicht abgesagt worden war. Die widrigen äußeren Bedingungen waren wohl auch ein Grund dafür, dass vergleichsweise wenige Fans gekommen waren.

Waren in der ersten Halbzeit die Platzverhältnisse noch akzeptabel, ließen die stärkeren Minusgrade im Lauf des Abends den Boden nach der Pause immer härter werden. Entsprechend konnte das Spiel - wenn überhaupt - die Zuschauer auch nur im ersten Durchgang erwärmen, zum Beispiel, als Danny-Torben Kühn in der 17. Minute Benjamin Zielke steil schickte, der quirlige Angreifer und Ersatzmann für den verletzten Spielmacher René Kracke sich aber abdrängen ließ, statt den direkten Weg zum Tor zu suchen.

Auch TuS Heeslingen hatte vor der Pause die beste Tormöglichkeit, doch Drochtersens Schlussmann Christoffer Schellin bekam die Hand gerade noch an den Ball, als Janis Müller frei vor ihm auftauchte und schnell den Abschluss suchte. Größter Aufreger in Durchgang zwei war ein angebliches Abseits von Kühn. Lars Jagemann wollte am Ende den Sieg erzwingen, brachte mit Frank Springer und Maik van Huffel zwei Spieler, die immer für einen Treffer gut sind. Doch es blieb zum Frust der Mehrzahl der tapferen Zuschauer beim Unentschieden.