Nach 27:26 gegen HSV Usedom dürfen 3. Liga-Handballer des VfL Fredenbeck weiter auf den Klassenerhalt hoffen.

Fredenbeck/Beckdorf. Der erhoffte Befreiungsschlag war das 27:26 (13:14) der Handballer des VfL Fredenbeck im Kellerduell der 3. Liga Nord gegen den HSV Insel Usedom zwar nicht, aber es könnte der erste Schritt in Richtung Klassenerhalt gewesen sein. Zur großen Erleichterung der rund 500 Handballfans in der Geestlandhalle ist die Mannschaft am Ende nicht wieder eingebrochen. Im Gegenteil: Drei Minuten vor Schluss lag der VfL Fredenbeck noch mit 25:26 zurück, ehe Benedict Philippi und Ghenadi Golovici mit zwei Treffern doch noch für einen Heimsieg sorgten.

Doch was ist dieser Sieg tatsächlich wert? Für Trainer Uwe Inderthal zählen zunächst die zwei Punkte. "Das ist das Wichtigste überhaupt", sagte der Coach nach dem Spiel. Und dann hat seine Mannschaft bis zum Ende erfolgreich gekämpft. Inderthal: "Zuletzt hatten wir uns immer so zwei bis drei Minuten geleistet, in denen gar nichts klappte, und dadurch fahrlässig Punkte verschenkt. Das war dieses Mal anders." Ein konditionelles Problem habe der VfL Fredenbeck nämlich nicht. Inderthal: "Das waren eher Kopfprobleme." Von denen aber auch gegen Usedom noch einige zu spüren war. Dem Druck, der auf den Fredenbecker Handballern lastete, waren diese phasenweise nicht gewachsen. Daraus resultierten viele technische Fehler, eine hohe Nervosität und ganz viel Hektik. Inderthal: "Es war unserer schlechtestes Spiel in der Rückrunde." Nur die Deckung spielte solide. Nach 20 Minuten hieß es 5:6.

Von den Mitabstiegskandidaten konnten der Stralsunder HV mit 29:28 gegen den HSV Hannover und die SG Flensburg/Handewitt II mit 28:26 beim TSV Burgdorf II ebenfalls knapp gewinnen. Im zweiten Abstiegsduell des Spieltages gingen zwei Punkte an den TS Großburgwedel, der ebenfalls nur mit einem Treffer (26:25) besser war als die HSG Handball Lemgo II. In der Tabelle konnte der VfL Fredenbeck deshalb keinen Boden gutmachen, die Hoffnungen ruhen weiter darauf, dass die Mannschaft von Trainer Uwe Inderthal von allen abstiegsgefährdeten Mannschaft das vermeintlich leichteste Restprogramm vor sich hat.

Beim vom Verletzungspech gebeutelten SV Beckdorf saßen beim Auswärtsspiel gegen den TSV GWD Minden II nur zwei Auswechselspieler auf der Bank. Rückraumspieler Maris Versakovs ging angeschlagen ins Spiel, Markus Bowe klagte schon vor dem Anpfiff über muskuläre Probleme, Tim Völkers schied später wegen eines Pferdekusses aus. Kein Wunder, dass der Mannschaft beim 36:43 (20:19) am Ende die Luft ausging. Zumal die Beckdorfer wie die Feuerwehr loslegten und sich eine 18:12-Führung erkämpften, die bis zur Pause so gut wie aufgebraucht war.

Nach zehn Minuten im zweiten Durchgang machte sich der Kräfteverschleiß immer deutlicher bemerkbar. Henning Scholz, der bis zur Pause neun Tore geworfen hatte, konnte seine Quote nicht aufrechterhalten, brachte es in der zweiten Halbzeit aber immerhin noch auf vier Treffer. Dagegen standen aber doppelt so viele Fehlwürfe. "Henning Scholz war bereits nach 25 Minuten platt", sagte Trainer Lars Dammann und räumte ein, dass er im Training das Tempo vielleicht zu stark angezogen hatte. Jens Westphal war bester Spieler des SV Beckdorf, der nach einer unglücklichen Zeitstrafe für Markus Bowe in der 23. Minute aus dem Tritt geriet.

"Danach hat uns Minden mit unseren eigenen Waffen geschlagen und gnadenlos Tempo gemacht." Bei vier Gegentreffern in Folge wurde der SV Beckdorf regelrecht überrannt. Dammann: "Wir haben streckenweise total den Faden verloren." Trotz dieser Niederlage konnte der SV Beckdorf Tabellenplatz sechs behaupten.

Die Tore für den VfL Fredenbeck: Maciek Tluczynski (8), Lukas Kraeft (7), Benedict Philippi (4), Birger Tetzlaff (3), Lars Kratzenberg, Ghenadi Golovici (je 2) Die Tore für den SV Beckdorf: Henning Scholz (13), Jens Westphal (7), Maris Versakovs, Tim Völkers (je 5), Hendrik Klindworth, Markus Bowe (je 3)