Verbandsligameister aus Harburg möchte ohne Risiko in der 2. Regionalliga antreten.

Harburg. Die Meisterschaft in der Verbandsliga Hamburg war nur noch Formsache. Ein Sieg fehlte den Volleyballern des Harburger TB, um die Meisterschaft und damit das Aufstiegsrecht in die 2. Regionalliga Nord perfekt zu machen. Mit einem 3:0-Sieg (25:22, 25:20, 25:16) gegen den TuS Berne machte der Tabellenführer den größten Erfolg der HTB-Sparte perfekt. Zeit zum Feiern hatte das Team von Spielertrainer Jörn Folster allerdings noch nicht. Denn wie in der Verbandsliga üblich gibt es am Heimspieltag immer einen zweiten Gegner. Und der wurde ebenfalls besiegt: 3:1 (18:25, 25:22, 25:21, 25:23) hieß es nach vier Sätzen gegen den HTBU aus Barmbek.

Nach dem zweiten Sieg stießen die HTB-Volleyballer in ihrer Heimspielhalle Göhlbachtal mit einem Gläschen Sekt auf den Meistertitel an und gingen gemeinsam essen. Die große Aufstiegsfete soll am kommenden Sonnabend in der Sporthalle Göhlbachtal starten, wenn der HTB um 14.30 Uhr den TSV Uetersen und VG Elmshorn erwartet. "Wir feiern erst einmal in der Halle", sagt Außenangreifer Simon Pawlowski, "danach werden wir spontan entscheiden, wohin es geht." Die Meisterfeier soll allen Beteiligten lange in Erinnerung bleiben. Wohin die Reise allerdings sportlich geht, wird sich erst in den nächsten Wochen entscheiden. "Wir wissen noch nicht, ob wir auch in der 2. Regionalliga spielen", sagt Pawlowski. Der Aufstieg ist mit höheren Kosten verbunden. Und das sind nicht etwa nur erhöhte Fahrtkosten, die weiteren Reisen halten sich im Rahmen.

Entscheidend ist das deutlich höhere Startgeld in der 2. Regionalliga. Der Etat erhöht sich mindestens um 5000 bis 6000 Euro. Zudem muss der HTB eine weitere Voraussetzung erfüllen, die es derzeit in Harburg nicht gibt. Der Verband fordert von allen Regionalligavereinen eine Jugendmannschaft, die am Spielbetrieb teilnimmt. Und das kann der HTB derzeit nicht erfüllen. "Wir werden mit anderen Vereinen Kontakt aufnehmen", sagt Simon Pawlowski, "vielleicht können wir mit einem anderen Club zusammenarbeiten." Schwieriger wird es für die HTB-Volleyballer, neue Sponsoren zu finden, um das finanzielle Risiko in der 2. Regionalliga ganz auszuschließen. Bis Mitte März wollen sich die Harburger entscheiden, ob sie den Aufstieg wagen.

Das Erfolgsgeheimnis der HTB-Volleyballer liegt in der Altersstruktur der Mannschaft. "Wir haben Spieler im Alter von 22 bis 46 Jahren im Kader", sagt Simon Pawlowski, "und das ist genau die richtige Mischung zwischen Routine und jugendlichem Elan." Spielertrainer Jörn Folster, Simon Pawlowski, Andreas Thal und Sönke Schottmayer haben schon in Buxtehude Erfahrungen in höheren Spielklassen gesammelt, genau wie Björn Güldenzoph und Sebastian Bednarz, die aus Göttingen kommen und dort Regionalliga spielten.

Der Nachwuchs kommt vor allem von der TU Harburg. Studenten der Technischen Universität sorgen für jugendlichen Elan im HTB-Team. Andreas Miersch als Außenangreifer und Markus Raue im Mittelblock sind nur zwei Beispiele, beide kommen von der TU und haben sich im Team etabliert.

Wenn der HTB den Schritt in die 2. Regionalliga wagt, dann sind Verstärkungen unausweichlich. Das wissen die Verantwortlichen um Spielertrainer Jörn Folster, der eigentlich ein HTB-Urgestein ist und viele Spieler schon als Jugendliche trainiert hat.