Schon die Einladung kam überraschend.

Buxtehude. Weil der Deutsche Handball-Bund (DHB) für seine Jugend-Nationalmannschaft (Jahrgang 1996/97) eine Spielmacherin sucht, wurde die erst 14 Jahre alte Emily Bölk aus Buxtehude berufen. Und die Nachwuchsspielerin nutzte ihre Chance. Beim 35:33-Testspielsieg vor 550 Zuschauern in Gräfeling gegen Österreich glänzte Emily Bölk auf der Mittelposition und bekam ein Sonderlob vom Hamburger DHB-Trainer Frank Hamann. "Sie hat ihre Einsatzzeiten gut genutzt", sagte er, "wir haben vor Emily den Hut gezogen." Die junge Rückraumakteurin führte klug Regie und war mit vier Toren auch noch selbst erfolgreich.

Im zweiten Vergleich gab es für die DHB-Jugend einen deutlichen 33:18-Erfolg gegen Österreich. Damit scheinen die deutschen Mädchen gut gerüstet zu sein für die Qualifikation zur U17-EM im August in Polen. Vom 22. bis zum 24. März muss sich das Team in Reykjavik gegen Gastgeber Island, Lettland und die Niederlande im Kampf um zwei Tickets für die Europameisterschaft behaupten. Vor der Qualifikation gibt es einen weiteren Lehrgang vom 11. bis 13. März in der Sportschule Ruit.

Emily Bölk war Maik Nowak, Leistungssportkoordinator für den weiblichen Nachwuchs und Co-Trainer der deutschen Handballfrauen, beim Länderpokal aufgefallen. Die 14-Jährige besucht seit einem halben Jahr das Internat des dänischen Erstligisten Viborg HK. Das Talent ist Emily sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Mutter Andrea Bölk ist 201-fache Nationalspielerin, war 1993 Weltmeisterin und spielte lange für den Buxtehuder SV in der Bundesliga.

Den Schritt auf die Handballakademie nach Dänemark wagte Emily Bölk mit Natalie Axmann. Im Sommer kommen die beiden B-Jugendlichen nach einem Jahr wieder zurück. Übrigens, auch Natalie hat eine berühmte Mutter. Heike Axmann war ebenfalls Weltmeisterin, spielte zusammen mit Andrea Bölk und war Bundesligatrainerin in Buxtehude. Heute kümmert sie sich um den BSV-Nachwuchs