Buxtehuder SV verpflichtet die Handballerinnen Stefanie de Beer, Friederike Gubernatis und Julia Gronemann

Buxtehude. Einen Vorteil hat die Verpflichtung der beiden neuen Linkshänderinnen beim Buxtehuder SV. Die Handball-Fans in der Halle Nord müssen sich nicht an neue Vornamen gewöhnen. Mit Stefanie de Beer und Friederike Gubernatis werden zwei Spielerinnen zur neuen Saison kommen, die auf der rechten Seite die Positionen von Stefanie Melbeck (Schwangerschaft) und Friederike Lütz (Karriereende) einnehmen sollen. Ein kleiner Unterschied bleibt aber trotzdem: Stefanie de Beer ist Außenspielerin, Friederike Gubernatis spielt auf der rechten Rückraumposition. Das wird aber kaum eine Rolle spielen, denn die beiden 24 Jahre alten Spielerinnen bringen reichlich Handballerfahrungen mit.

Auch wenn der Wechsel von Torhüterin Jana Krause (geht zum deutschen Meister Thüringer HC) und Friederike Lütz, die sich nur noch ihrer beruflichen Weiterentwicklung als angehende Architektin widmen will, überraschend gekommen sind, ist der Buxtehuder SV schnell fündig geworden und hat die Nachfolgerinnen präsentiert. Für Jana Krause rückt Julia Gronemann beim BSV zwischen die Pfosten. Die 27-jährige Torhüterin spielt bei der HSG Bad Wildungen. Die 1,83 Meter große Spielerin hat schon in jungen Jahren um deutsche Meisterlorbeeren gekämpft - im Schwimmen. Julia Gronemann ist ausgebildete Rettungsschwimmerin der DLRG. Erst mit 25 Jahren gelang ihr der Sprung mit der HSG Bad Wildungen in die Bundesliga. Sie ist ein Rückhalt ihres Teams, dass die HSG vor dem Abstieg steht, liegt nicht an der Leistung von Julia Gronemann. Beruflich hat der Neuzugang seine Ausbildung längst erfolgreich abgeschlossen. Julia Gronemann ist Gymnasiallehrerin für Deutsch und Sport an einem privaten Gymnasium und hofft im Sommer auf eine Anstellung in Buxtehude oder Umgebung. Gerne mit halber oder maximal Zweidrittelstelle, um das volle Trainingspensum absolvieren zu können.

Friederike Gubernatis ist für BSV-Trainer Dirk Leun keine Unbekannte. Die Rückraumspielerin gehört zum goldenen Jahrgang 1988, der im Jahre 2008 den Weltmeistertitel mit den deutschen Juniorinnen holte. Damaliger Trainer: Dirk Leun. Zum WM-Team gehörten auch Lone Fischer und Antje Lenz, die sich schon auf das Wiedersehen mit "Freda" freuen. Die 24-Jährige ist eigentlich eine Hamburger Deern - sie ist in Tornesch bei Pinneberg geboren, wo sie mit dem Handballsport begann. Die Familie verschlug es beruflich nach Süddeutschland, dort reifte sie bei der TSG Ketsch zur Jugend-Nationalspielerin. Vor vier Jahren gab es schon einmal Kontakte zum BSV, doch die Linkshänderin wechselte zum HC Frankfurt/Oder. Dort gehört die 1,77 Meter große Rückraumakteurin zu den Leistungsträgern und hat inzwischen zehn A-Länderspiele bestritten.

Friederike Gubernatis soll den Platz von Stefanie Melbeck einnehmen, im Deckungszentrum und im Angriff im Wechselspiel mit Isabell Klein. "Sie ist eine absolute Team-Playerin mit großem Kämpferherz und spielt Handball stets mit vollem Körpereinsatz, eine ideale Verstärkung für unser Kollektiv", sagt Trainer Dirk Leun. Die studierte Sportwissenschaftlerin und Trainerin wird vom August an auch im gemeinnützigen Bereich des Buxtehuder Sportvereins tätig sein. Einer ihrer künftigen Schwerpunkte: Die Zusammenarbeit des BSV mit den offenen Ganztagsschulen (OGS). "Mein berufliches Ziel ist, möglichst viele Kinder für Sport zu begeistern", sagt sie.

Der Name des dritten Neuzugangs wird schnell mit Holland in Verbindung gebracht. Doch Stefanie de Beer ist eine waschechte Berlinerin, den Namen verdankt sie allein den niederländischen Eltern ihrer Großmutter. "Ich war noch nie in Holland, spreche auch nicht die Sprache", sagt sie. Mit dem Wechsel nach Buxtehude erfüllt sich Steffi endlich ihren Traum von der Ersten Bundesliga. "Ich musste nicht lange überlegen", so die 1,78 Meter große Linkshänderin, die in ihrer Jugend bei Pro Sport Berlin spielte und bei den Frauen ein Jahr beim BVG Berlin. Bis dahin aber im rechten Rückraum. Seit fünf Jahren wirft Stefanie de Beer Tore für die Füchse Berlin - und ist längst umgeschult zur Rechtsaußen. Wer sich ein Bild von ihr verschaffen will, sollte am Sonnabend in die Nordheidehalle nach Buchholz gehen, dort treffen die Füchse auf die SGH Rosengarten-Buchholz (19 Uhr). Beruflich ist die Berliner Göre Veranstaltungskauffrau und sucht noch einen Job im kaufmännischen Bereich mit reduzierter Stundenzahl.