Bezirksliga-Spitzenreiter aus Harburg scheidet im Oddset-Pokal-Achtelfinale durch 0:2 gegen den klassenhöheren Landesligaclub TSV Sasel aus.

Harburg. Viel zu spät rüttelte Radoslaw Was seine Mitspieler wach. Als der Angreifer des Harburger TB den Ball an die Unterkante des gegnerischen Tors knallte und der Ball zurück ins Spielfeld sprang, waren im Achtelfinale um den Fußball-Oddset-Pokal gegen den TSV Sasel nur noch fünf Minuten zu spielen. "Solche Aktionen hätte ich mir viel früher gewünscht. Dann wäre für uns mehr drin gewesen", machte der Trainer des Harburger TB, Ingo Brussolo, keinen Hehl daraus, dass er über das 0:2 (0:2) seiner Bezirksliga-Fußballer gegen den Landesligisten TSV Sasel enttäuscht war. Mit dem Einzug ins Oddset-Pokal-Viertelfinale hätte der Harburger TB für Furore in der Fußballszene des Hamburger Südens sorgen können.

"Wir haben eine große Chance liegen lassen", ärgerte sich Brussolo, dessen Mannschaft aktuell die Tabelle in der Bezirksliga Süd anführt, nach dem Ausscheiden im Pokalwettbewerb. Die Voraussetzungen für den Einzug in die nächste Runde hätten kaum besser sein können. Gut 200 Zuschauer waren bei strahlendem Sonnenschein auf die Jahnhöhe gekommen, Platz- und Wetterverhältnisse ließen wirklich nichts zu wünschen übrig. Der eine Klasse höher spielende Gegner hatte Personalprobleme und musste zuletzt ein Testspiel absagen. Der Harburger TB dagegen trotzte dem Landesligisten TuS Dassendorf im Test ein 1:1-Unentschieden ab und schien für den Pokalfight daher gut gerüstet.

Mit einer vielleicht entscheidenden Einschränkung: Wegen einer Grippe, die sich Maik Wietrek eingefangen hatte, musste Brussolo die eingespielte Abwehrreihe neu formieren. Trotzdem passierte lange Zeit wenig Aufregendes im Harburger Strafraum. Dafür sorgte erst Abwehrmann Tobias Schwede in der 20. Minute mit einem Querschläger in den eigenen Fünf-Meter-Raum, der Sasels Timo Tessen vor die Füße fiel, der Angreifer konnte völlig unbedrängt einnetzen. Wie aus heiterem Himmel lag der Harburger TB 0:1 zurück. "Bis dahin hatte ich den Eindruck, dass Sasel gar nicht angreifen wollte. Die haben nur hintendrin gestanden", sagte Brussolo. Was nun folgte, nannte der HTB-Trainer eine kollektive Schockstarre seiner Mannschaft. Dagegen wurden die Gäste aus dem Osten Hamburgs immer mutiger, bekamen sichtlich Auftrieb durch den unverhofften Führungstreffer. Ein leichtfertiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung war dann fünf Minuten vor der Pause auch folgerichtig der Ausgangspunkt für den zweiten Harburger Gegentreffer durch Aldin Kapur. In der zweiten Halbzeit spielte der Harburger TB zwar "Alles oder Nichts", hatte geschätzte 80 Prozent Ballbesitz, konnte sich aber keine klaren Torchancen herausspielen.

Bis zur besagten 85. Minute und dem Lattenkracher von Radoslaw Was, der dem Spiel aber keine Wende mehr verleihen konnte. Was bleibt ist eine Erkenntnis. "Der Erfolg fliegt uns nicht einfach zu", sagte Ingo Brussolo. Die Mannschaft und auch das Umfeld beim Harburger TB dürften sich nicht vom Tabellenplatz und schon gar nicht von den Erfolgen auf den Hallenturnieren in der Winterpause täuschen lassen. "Wir sind noch lange keine Oberligamannschaft. Wir müssen uns unsere Erfolge hart erarbeiten", so Trainer Brussolo.

Das gilt von jetzt an vor allem für die Pflichtspiele in der Bezirksliga Süd, die am kommenden Sonntag, 10. Februar, mit einem Auswärtsspiel bei Fatihspor (14 Uhr) fortgesetzt werden sollen. Dessen Ligaspiel gegen die SV Este 06/70 ist gerade ebenso den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer gefallen wie die Begegnung zwischen SV Grün-Weiss Harburg und Inter Hamburg.

Mit dem Harburger TB ist die letzte Mannschaft aus dem Hamburger Süden aus dem Wettbewerb um den Oddset-Pokal ausgeschieden. Im 2. Liga-Pokal mussten zwei von drei Südvereinen die Segel streichen. Der Buxtehuder SV II unterlag dem VfL Pinneberg II im eigenen Stadion mit 1:3. Die dritte Mannschaft des TSV Buchholz 08 hatte auswärts beim TSV Glinde III mit 2:3 das Nachsehen. Einzig die zweite Mannschaft des FC Süderelbe ist nach einem 4:3-Erfolg bei FC Hamm United II in das Viertelfinale eingezogen.