Topspiel für Schneverdingen gegen den Tabellenführer Ahlhorner SV. SV Düdenbüttel spielt in Kellingusen um den Erstligaaufstieg.

Schneverdingen/Stade. Den Vier-Punkte-Abzug haben die Faustball-Bundesliga-Frauen des TV Jahn Schneverdingen schon am ersten Spieltag des neuen Jahres wettgemacht. Weil das Team von Trainerin Christine Seitz wegen eisglatter Straßen nicht die Reise im Privatwagen nach Berlin antrat, verhängte der Staffelleiter eine Punktstrafe. Dadurch rutschte der TV Jahn auf Tabellenplatz vier ab und war raus aus den DM-Plätzen. Doch schon mit zwei glatten 3:0-Heimsiegen gegen den SV Moslesfehn und SSV Güstrow kämpften sich die "Heidschnucken" auf einen der drei ersten Plätze zurück, die zur Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft berechtigen. Am Sonntag könnten die Jahn-Damen einen weiteren Schritt machen. Im Spitzenduell der Bundesliga geht es dann in Ahlhorn gegen den Tabellenführer Ahlhorner SV, ein weiterer Gegner ist der Hammer SC (11 Uhr), der nichts zu verlieren hat.

Die Gastgeberinnen aus Ahlhorn bei Oldenburg haben die besten Karten im Kampf um die DM-Tickets, das Team hat am vorletzten Spieltag nur noch den Gast aus der Lüneburger Heide als ernsthaften Konkurrenten und setzt auf den Heimvorteil. Die Frauen des TV Jahn wollen an die guten Leistungen der Vorwoche anknüpfen und ihre Vorteile im Angriff nutzen. Zudem brennen die Faustballerinnen auf Revanche für die 2:3-Niederlage im Hinspiel. Trainerin Christine Seitz fordert, den Ahlhorner SV von Anfang an unter Druck zu setzen, dann sind die Oldenburgerinnen verwundbar. Der deutliche 3:0-Sieg gegen den Mitkonkurrenten Moslesfehn hat beim TV Jahn wieder Hoffnung geschürt. Besonders die beiden Angreiferinnen Cindy Nökel und Theresa Schröder, die sich bestens ergänzen, wussten zu gefallen. Hinrike Seitz hatte das Mittelfeld unter Kontrolle und wehrte viele kurz gespielte Bälle mit enormem Einsatz ab.

Während in der 1. Faustball-Bundesliga noch zwei Spieltage ausstehen, ist die Entscheidung in der 2. Liga gefallen. Und da gab es eine Überraschung. Die Frauen des TSV Hagenah aus dem Landkreis Stade stimmten über ihre Erstligachance ab und entschieden sich dagegen. Das Team will lieber ein weiteres Jahr in der Hallensaison Erfahrungen in der 2. Bundesliga sammeln. Ein Grund könnte auch der Weggang von Nationalspielerin Annika Bösch sein, die bei den Erstligisten TV Jahn Schneverdingen und MTSV Selsingen im Gespräch ist.

Der Verzicht löste beim Nachbarverein SV Düdenbüttel große Freude aus. Der Drittplatzierte der 2. Liga Nord übernimmt den freien Platz und darf am Sonnabend, 2. Februar, im schleswig-holsteinischen Kellinghusen an der Aufstiegsrunde teilnehmen. Gegner sind dort der TV Voerde, VfL Kellinghusen und der TSV Schülp (10 Uhr). Damit haben die Faustball-Damen von Trainer Michael Heuckeroth die Möglichkeit, in die Erste Bundesliga zurückzukehren. Der SV Düdenbüttel aus dem reinen Faustballort in der Nähe von Stade hat sich in den Vorjahren das Prädikat einer "Fahrstuhlmannschaft" erworben, regelmäßig pendeln die Faustballerinnen zwischen Erster und Zweiter Liga hin und her. Grund zur Freude haben die Faustballdamen des TSV Essel, die sich am letzten Spieltag den Klassenerhalt sicherten. Der MTV Hammah dagegen muss nach zweijähriger Zugehörigkeit die 2. Bundesliga wieder verlassen.

Bei den Faustball-Männern gibt es ebenfalls enttäuschte Gesichter. Mit dem SV Ruschwedel und dem TSV Essel müssen gleich zwei Stader Kreisvereine die 2. Liga verlassen. Der TSV Hagenah als dritter Kreisverein dagegen holte sich die Vizemeisterschaft, hat aber ebenfalls auf das Aufstiegsrecht verzichtet. Tränen der Enttäuschung gab es beim TSV Essel, der am letzten Spieltag zweimal gewinnen konnte, aber aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses hinter dem punktgleichen Hammer SC landete. In der Regionalliga soll es nun mit den jungen Spielern einen Neuaufbau geben. Auch der SV Ruschwedel muss auf die Jugend setzen. Das Team um Kapitän Dirk Ropers ist überaltert und verlässt nach 13 Jahren die Bundesligabühne.