“Der Trainer kann den notwendigen Aufwand neben seiner beruflichen Belastung nicht fortführen“, heißt es vonseiten der SGH Rosengarten-Buchholz zur Trennung von Trainer Andreas Juhra.

Buchholz. Nach dem ersten Spiel des neuen Jahres (22:28 in Harrislee) hatten sich der 36-Jährige und der Handball-Zweitligaverein darauf verständigt, ihre halbjährige Zusammenarbeit zu beenden. Offensichtlich war das ständige Pendeln zwischen seinem Wohnort Travemünde, der Arbeitsstelle bei der Landespolizei in Kiel und den Trainingseinheiten in Buchholz auf die Dauer zu viel für Juhra.

Neuer starker Mann bei den Handball-Luchsen ist der bisherige Co-Trainer Patrice Giron. Auch der A-Lizenz-Inhaber, der jahrelang für den Erstligisten VfL Oldenburg tätig war, betreibt enormen Aufwand. Der Diplom-Sportwissenschaftler pendelt täglich vom Wohnort Ganderkesee hinter Bremen zur Arbeitsstelle im Hochschulsport der Universität Hamburg und macht auf dem Rückweg Station zum Training in Buchholz. "Meine Familie und ich sind das nicht anders gewöhnt", sagt der 34 Jahre alte Vater von drei Kindern im Alter zwischen drei und sieben Jahren.

Zu seinem Amtsantritt im Sommer hatte Andreas Juhra die SGH-Frauen zu den Spitzenteams der 2. Bundesliga gezählt und den Kampf um den Erstligaaufstieg als Saisonziel ausgegeben. Dieses scheint kurz vor Abschluss der Hinrunde mit 14:14 Punkten und Rang neun in weite Ferne gerückt. "Wir müssen uns jetzt neu justieren und eine starke gemeinsame Zielsetzung entwickeln", sagt Patrice Giron. Dabei will sich der neue Trainer auf keinen konkreten Tabellenplatz festlegen lassen. "Mittelfristig muss ich mich daran messen lassen, ob sich die Mannschaft weiterentwickelt und ihre Leistung zu 100 Prozent auf den Punkt abrufen kann."

Eine erste Neuerung ist die Verpflichtung von Athletiktrainer Jan Schröder. Der freiberufliche Physiotherapeut aus Bargteheide, der für Nike die europäischen Snowboarder betreut, soll die SGH-Handballerinnen in einer zusätzlichen Trainingseinheit am Montag athletisch und koordinativ voranbringen. "Ich bin ein Fan von professionellen Strukturen", sagt Giron, "und hier bot sich die Chance, mehr Qualität in einen Bereich zu bringen."

Unterdessen steht die Einigung mit Rückraumspielerin Franziska Haupt, die seit Ende November freigestellt ist, unmittelbar bevor. Noch in dieser Woche soll die 19-Jährige die Freigabe für ihren Heimatverein, den schleswig-holsteinischen Oberligisten SG Todesfelde/Leezen, erhalten.