Basketballer des VfL Stade verlieren gegen BBC Magdeburg. Benka Barloschky wird Nachfolger von Matthias Weber, der nach zwölf Jahren aufhört

Stade. "Das wird noch eng." Rudi Steinkamp hatte ein ungutes Gefühl. Und der Basketball-Manager des VfL Stade sollte Recht behalten. Der Zehn-Punkte-Vorsprung des VfL Stade im Spitzenspiel der 1. Regionalliga gegen den ärgsten Widersacher in der Meisterschaft, BBC Solarto Eagles Magdeburg, war schnell dahin, im letzten Viertel setzte sich der Tabellenzweite beim Spitzenreiter mit 98:93 durch und nahm erfolgreich Revanche für die Hinspielniederlage.

"Natürlich haben wir uns nach der Partie geärgert", sagt Trainer Matthias Weber, "aber es ist nichts passiert." Der VfL Stade ist nach wie vor Tabellenführer und liegt im direkten Vergleich ebenfalls besser als Magdeburg. Der Stader Trainer stellt nicht die Niederlage in den Vordergrund seiner Spielanalyse, sondern hebt die positiven Dinge hervor. Ein Sonderlob gibt es vom Trainer für Marvin Steinberg, der 25-jährige Centerspieler hat sich zu einem absoluten Leistungsträger entwickelt und dies gegen Magdeburg nicht nur wegen seiner 13 Punkte unter Beweis gestellt. "Marvin kommt aus der eigenen Jugend", sagt Matthias Weber, "wir haben ihn aus der Oberliga geholt."

450 Zuschauer sehen Spitzenspiel im Vincent-Lübeck-Gymnasium

Auch mit dem Spiel seiner Mannschaft ist der VfL-Coach zufrieden. "Es war ein Spiel auf Augenhöhe", sagt Matthias Weber und spricht von Werbung für den Basketball. Die Zuschauer in Stade haben den amerikanischen Sport längst ins Herz geschlossen, die Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums war mit 450 Besuchern auch aus Magdeburg rappelvoll. Beide Teams lieferten auch das erwartete Spitzenduell ab, mit dem besseren und etwas glücklicheren Ende für die Gäste.

Die Eagles aus Magdeburg feierten ihren Erfolg ausgelassen. Der ambitionierte Klub, der sich den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben hat, strebt die 2. Liga an und hat die Saison wieder spannend gemacht. "Wir haben in der Endphase in der Defensive nachgelassen und zu viel Freiwürfe liegen lassen", sagt Matthias Weber. Zudem waren die Magdeburger seiner Mannschaft auch athletisch überlegen. Die Gäste haben in der Winterpause personell nachgebessert und mit Benny Anthony einen ehemaligen neuseeländischen Nationalspieler verpflichtet, der mit 33 Punkten auch bester Scorer war. Beim VfL Stade war Karl Finley mit 27 Punkten bester Scorer vor Steffen Kiese (17) sowie Marvin Steinberg und Joscha Kolnisko (jeweils 13). Nächster Gegner für den VfL Stade ist am Wochenende das zweite Team von Alba Berlin.

Vor dem Spitzenspiel hat Matthias Weber dem Verein mitgeteilt, zum Saisonende als Trainer aufzuhören. "Ich werde nur noch als Landestrainer für den Niedersächsischen Verband arbeiten", sagte er. Allerdings werde er seinem Verein weiter verbunden bleiben. "Ich habe den VfL lieb gewonnen", sagt der 35 Jahre alte Matthias Weber, der zwölf Jahre lang als Trainer beim VfL wirkte. Er werde sich künftig in seiner Freizeit um die Jugendarbeit kümmern und stehe auch seinem Nachfolger einmal in der Woche beratend zur Seite.

Lange suchen musste der VfL Stade nicht, die Verantwortlichen strebten eine interne Lösung an und haben sich für Benka Barloschky entschieden. In Bremen begann der Jurastudent seine Basketballkarriere, spielte in der Jugendbundesliga und spielt seit 2009 als Aufbauspieler für den VfL Stade unter Trainer Matthias Weber. In der neuen Saison wird Barloschky in die Fußstapfen des Mannes treten, der nach wie vor mit seinem Team die Chance auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga hat und diesen auch wahrnehmen wird, wenn es zum Saisonende sportlich reichen sollte. Schon zum Spitzenspiel gegen BBC Magdeburg war Jochen Böhmker, Spielleiter der Bundesliga, in Stade zu Gast und informierte die Vereinsverantwortlichen über die Aufstiegsmodalitäten in die Pro B-2. Liga.

Die Punkte: Karl Finley (27), Steffen Kiese (17), Marvin Steinberg (13), Joscha Kolnisko (13), Kester Mayr (8), Sebastian Tamm (7), Jan-Christian Both (6), Florian Hollmann (2)