Gastgeber Lüneburger SK Hansa wird beim eigenen Hallenturnier in Adendorf mit einem Sieg im Stadtderby gegen Treubund Dritter

Lüneburg. Die erste große Überraschung ließ beim Friede-Bauzentrum-Neujahrs-Cup 2013 lange auf sich warten. Genau gesagt, bis zum Viertelfinale, in dem sich beim Fußball-Hallenturnier des Lüneburger SK Hansa in der Sporthalle Adendorf Landesligist MTV Treubund Lüneburg mit 3:1 gegen den Oberligisten TuS Heeslingen durchsetzte und als Erster von zwei Lüneburger Vereinen ins Halbfinale vorstoßen konnte. Zwei Spiele später zog Turnierausrichter Lüneburger SK nach, doch bis ins Endspiel reichte es für beide Mannschaften nicht. Im Finale sicherte sich die TuS Dassendorf mit 4:2 (1:1) nach Neunmeterschießen gegen den TSV Havelse den Pokal und 1000 Euro Siegprämie. Gastgeber Lüneburger SK Hansa tröstete sich mit Platz drei nach einem 2:1 gegen den Ortsrivalen MTV Treubund.

Dem Lüneburger Landesligisten wurde im Halbfinale der große Turnierfavorit TSV Havelse zum Verhängnis. Das Team um Patrick Posipal, Enkel von HSV-Legende und Weltmeister von 1954 in Bern, Josef "Jupp" Posipal, und dem vielleicht besten Spieler des Turniers und mit elf Treffern besten Torschützen, Ahmet Kaya, hatte schon im Gruppenspiel gegen Treubund mit 5:1 einen deutlichen Sieg eingefahren. Der ranghöchste Teilnehmer aus der Regionalliga Nord, der zuletzt im DFB-Pokal den Bundesligisten 1. FC Nürnberg ausschaltete und danach unglücklich gegen Zweitligist VfL Bochum den Einzug ins Achtelfinale verpasste hatte, zog mit einem 5:1 gegen TuS Celle FC ins Halbfinale ein und war den Lüneburger Landesliga-Fußballern beim 7:3 abermals haushoch überlegen.

Richtig spannend machte es Gastgeber Lüneburger SK Hansa nicht nur im Viertelfinale. Gegen den Ligarivalen SV Drochtersen/Assel geriet der LSK durch Nico Matern früh in Rückstand. Doch die Spieler reagierten, wie ein Fan auf der Tribüne. "Es ist ja noch Zeit genug", sah der Zuschauer das Weiterkommen zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Gefahr. Einige Minuten später wurde besagter Fan aber doch unruhig. "Jetzt müssen sie aber was tun", murmelte er drei Minuten vor Schluss voller Sorgen. Und tatsächlich drehten Timur Weilbier und Finn-Patrick Gierke das Spiel mit zwei Treffern noch zu Gunsten des LSK, der sich damit gleichzeitig für zwei bittere Niederlagen in der Oberliga gegen die Gäste aus dem Landkreis Stade revanchierte. In bester Erinnerung hatten die Lüneburger noch das 0:4-Debakel 5vor wenigen Wochen im eigenen Stadion.

Im Halbfinale geriet der Lüneburger SK Hansa gegen die TuS Dassendorf mit den früheren LSK-Fußballern Dennis Tornieporth und Luc N`djock sogar mit 0:3 in Rückstand. Zu den Torschützen gehörte auch der beim Lüneburger SK bestens bekannte Hendrik Helmke, der zuletzt als Fußball-Weltenbummler in Finnland und Malaysia spielte und derzeit ohne Verein ist. Stefan Wolk, Gierke und Daniel Stäcker konnten noch ausgleichen. Beim Neunmeterschießen waren alle Augen auf LSK-Torhüter Maximilian Wulf gerichtet, der sofort gegen Helmke parieren konnte. Doch weil Daniel Stäcker bei seinem Neunmeter zaubern wollte und den Ball an die Latte lupfte, schoss ausgerechnet Dennis Tornieporth seinen früheren Verein aus dem Wettbewerb.

Der frühere LSK-Spieler sorgte am Ende auch beim 4:2-Finalsieg für den Klub aus der Hamburger Landesliga gegen den Viertligisten aus Niedersachsen für die Entscheidung und den Sieg bei dem mit einem Regional- und fünf Oberligisten in der Region einzigartig besetzten 1. Friede-Neujahrs-Cup, der zu einer festen Einrichtung werden soll. Die Bilanz von Jörg Harder, Zweiter Vorsitzender des LSK: "Das waren acht Stunden toller Fußball." Und fair ging es auch zu. Es gab nur zwei Zeitstrafen wegen Wechselfehlern.