Bundesliga-Handballerinnen gewinnen 29:18 in Frankfurt/Oder

Buxtehude. Das vereinseigene Tippspiel war eigentlich immer davon geprägt, dass die meisten Handball-Fans auf Sieg ihrer Buxtehuder Frauen setzen. So pessimistisch wie diesmal allerdings hatten die rund 90 Teilnehmer noch nie getippt. Nur 25 Prozent der BSV-Tipper hatten auf einen BSV-Sieg gesetzt. Und sie wurden nicht enttäuscht. Mit einem sensationellen 29:18 (13:6)-Erfolg beim Frankfurter HC behauptete das Team von Trainer Dirk Leun die Tabellenführung.

Zusammen mit 40 mitgereisten Fans feierten die Buxtehuder Damen das "sportliche Wunder" gemeinsam in der Brandenburghalle. Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als optimal gewesen. Dirk Leun hatte nur noch sechs Feldspielerinnen aus seinem Bundesligakader zur Verfügung, nach einer Viertelstunde fiel Kreisläuferin Marcella Deen mit einer geplatzten Lippe aus, die im Krankenhaus genäht werden musste. Die Siegchancen waren auf ein Minimum gesunken, die Gastgeber vom Frankfurter HC waren als Favorit in diese Partie gegangen, nachdem sie eine Woche zuvor den deutschen Meister Thüringer HC mit 27:26 niedergerungen und Buxtehude den Sprung an die Tabellenspitze ermöglicht hatten.

"Der Wahnsinn geht weiter", titelte der Buxtehuder SV nach dem unerwarteten Auswärtserfolg auf seiner Internetseite. Und auch Trainer Leun hat diesen Sieg noch nicht richtig verarbeitet. "Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll", sagt er, "was meine Mannschaft derzeit leistet, kann man gar nicht hoch genug bewerten." Dabei war der BSV mit dem "letzten Aufgebot" angetreten. Der Trainer macht aus der Not eine Tugend, nahm Julia Ammann und Vanessa Kohler aus der A-Jugend mit. Die beiden 18-jährigen Talente erlebten in den letzten zehn Minuten ihre Bundesligapremiere, Vanessa Kohler warf sogar ein Tor.

Den Grundstein zu diesem Sensationssieg legte der Buxtehuder SV mit einer sehr effektiven, offensiven Deckung und einer blendend aufgelegten Antje Lenz im Tor. Der Frankfurter HC kam nie mit dieser Variante zurecht. Schon zur Pause hieß es 13:6 für die Gäste aus Buxtehude. Der befürchtete Einbruch der jungen BSV-Mannschaft wie in der Vorwoche in Koblenz trat nicht ein. Im Gegenteil, die Buxtehuder Mädels legten nach und bauten ihren Vorsprung auf zehn Tore aus. Die meisten Treffer warfen Maxi Hayn (6), Lone Fischer (5/5) und Friederike Lütz (4).