SV Beckdorf leistet Kreisrivalen Schützenhilfe im Abstiegskampf

Fredenbeck/Beckdorf. "Das kannst du nicht mehr schönreden." Handball-Trainer Uwe Inderthal war nach dem 32:36 (12:19) der Drittliga-Handballer des VfL Fredenbeck gegen den TSV Burgdorf II vor nur gut 300 Zuschauern und der fünften Niederlage in Folge schier am Verzweifeln. "Bis zur Halbzeit war das Arbeitsverweigerung. So können wir nicht auftreten. Ich muss mich bei unseren Fans entschuldigen." Und das waren nur die Worte, die für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

Vor dem Spiel hatte sich die Mannschaft zusammengesetzt und vom Trainer die Rückkehr zur 4:2-Deckung eingefordert. "Was dabei herausgekommen ist, hat man ja gesehen", sah sich Inderthal später im Recht, diese Variante bald wieder aufzugeben. Doch die Defensive war es nicht allein, die diese Niederlage gegen eine junge, einsatzfreudige Bundesliga-Reserve zu vertreten hatte. Der VfL Fredenbeck traf wieder viel zu selten über Außen. Die vier Tore von Ghenadi Golovici resultierten auch aus Tempogegenstößen. Aussagekräftiger sind da schon die nur zwei Treffer von Lukas Kraeft und das eine Tor von Maximilian Lens. Diese Scharte konnten Kreisläufer Birger Tetzlaff (8) und Rückraumspieler Lars Kratzenberg (9) als beste Werfer nicht auswetzen, zumal auch die Torhüter Edgars Kuksa und Jan-Hendrik Buhrfeindt kaum einen Ball parierten. Den meisten Zuschauern sprach Uwe Inderthal wohl aus dem Herzen, als er sagte, dass zum Glück nun bald Winterpause sei. Aufgrund des kleinen Kaders gingen viele Spieler auf dem Zahnfleisch. In der Rückserie solle dann alles besser werden. Es klang ein bisschen wie das Pfeifen im Wald.

Bedanken darf sich der VfL Fredenbeck beim Kreisrivalen SV Beckdorf, der bei einem anderen Abstiegskandidaten, der SG Flensburg/Handewitt II, 32:28 (19:12) gewinnen konnte. "Unser Sieg hätte auch höher ausfallen können", sagte Trainer Lars Dammann und hob die Leistungen der besten Werfer Markus Bowe (10) und Tim Völkers (7) hervor, der Benjamin Murray (Oberschenkelzerrung) hervorragend vertrat und die Räume nutzte, die sich durch die schon obligatorische Manndeckung für Maris Versakovs auftaten. Stefan Völkers traf sechs Mal ans Aluminium. Der Vorsprung des SV Beckdorf, der gleich auf 3:0 davonzog, geriet nie unter eben diese drei Treffer. Dammann: "In den letzten 20 Minuten haben wir uns darauf beschränkt, nur noch das Ergebnis zu verwalten."