Basketball-Frauen der 66ers vom MTV Treubund Lüneburg führen souverän die Oberliga Hamburg an und wollen zurück in die 2. Regionalliga.

Lüneburg. Sie kamen schwer in Schwung, die Basketball-Damen des MTV Treubund Lüneburg. Vom bisherigen Angriffselan des Oberliga-Tabellenführers war im Punktspiel beim Eimsbütteler TV nicht viel zu sehen. Zur Halbzeit führten die "66ers" nur mit einem Punkt (23:22). Auch Trainer Sven Schröder wunderte sich über die niedrige Wurfausbeute, bisher hatten seine Damen zur Halbzeit stets die 60-Punkte-Marke überschritten.

Mehrere Faktoren machte Sven Schröder für die knappe Führung verantwortlich. Zu allererst lobte er die starke Verteidigung des gastgebenden ETV. Aber auch eine zu kurze Aufwärmphase, weil das vorhergehende Herrenpunktspiel in die Verlängerung ging, und der ungewöhnliche Termin am späten Sonntagabend ließen die 66ers schwer in Tritt kommen.

Allerdings wurde der Lüneburger Coach in der zweiten Halbzeit noch richtig entschädigt. Seine Mannschaft setzte sich nicht nur mit 58:29 souverän durch und festigte mit dem siebten Sieg in Folge die Tabellenführung, sondern lieferte im letzten Viertel eine bravouröse Abwehrleistung. Nur noch drei Punkte erlaubte der MTV Treubund dem Eimsbütteler TV, und die resultierten aus Freiwürfen. "Der ETV hat in der zweiten Halbzeit nur noch sieben Punkte erzielt", sagte Sven Schröder und sprach der Defensivarbeit in seiner Mannschaft ein großes Kompliment aus. Von der anfänglichen Wurfschwäche unter dem Korb war nichts mehr zu sehen. Zu den besten Korbschützen gehörten Irena Hessler (17), Silja Geidies (10) und Lena Röbber (9).

"Unser Ziel ist der Aufstieg in die 2. Regionalliga", sagt Sven Schröder. Der 48 Jahre alte Berufsschullehrer ist bei dieser Mission erst seit zwei Wochen wieder dabei. Nach dem Rücktritt von Basty Eickhoff als Headcoach, der aus persönlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellte, ist der Lüneburger Erfolgscoach zurückgekehrt. Sven Schröder war bereits von 2005 bis 2010 Coach der 66ers und führte das Basketballteam in die 1. Regionalliga. Nach sieben Jahren gönnte sich der frühere Bundesligaspieler eine Pause, um jetzt wieder an alte Zeiten anzuknüpfen. Der Abstieg aus der 1. Regionalliga war für die Lüneburger Basketball-Damen sportlich noch zu verstehen, der unmittelbare Absturz in die Oberliga dagegen wird als "Betriebsunfall" bezeichnet, der so schnell wie möglich korrigiert werden soll.

Die 66ers sind auf dem besten Weg dazu, wollen ihren Spitzenplatz bis zum Saisonende nicht mehr abgeben. Verändert hat sich das Treubund-Team kaum. Mit Lena Eggers und Silja Geidies wechselten zwei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft in die Erste, weil ihr Team ebenfalls aus der Oberliga abstieg. Neu dazu kam eigentlich nur Kathy von Klodt nach zweijähriger Pause.

Die Stärke seines Teams sieht Trainer Sven Schröder in der Ausgeglichenheit seines 15 Spielerinnen umfassenden Kaders, "Wir sind auf jeder Position doppelt gut besetzt", sagt der Trainer, "haben mehrere Center- und Flügelspielerinnen und zwei fast gleichwertige Aufbauspielerinnen." Zudem ist das Team eingespielt und hat mit vier Spielerinnen im Alter um die 30 Jahre genügend Erfahrung.

Auch wenn Sven Schröder den Leistungsunterschied zwischen Oberliga und 2. Regionalliga als riesengroß bezeichnet, ist die Rückkehr Pflicht. Und ideal wäre es, wenn die zweite Mannschaft als derzeit Vorletzter den Klassenerhalt in der Stadtliga noch sichern könnte. Auf eigenen Nachwuchs kann der MTV Treubund erst in ein paar Jahren bauen, wenn die U13-Mädchen ins entsprechende Alter kommen.

Nächster Gegner in der Oberliga ist am 16. Dezember auswärts die BG Halstenbek/Pinneberg (17 Uhr, Feldstraße).