Christian Spill zweifacher Torschütze beim 3:0-Landesligasieg gegen TSV Winsen. 6:1-Kantersieg für Ahlerstedt.

Drennhausen. In einem Punkt waren sich die Trainer einig. "Der Elfmeter war der Knackpunkt", sagten unisono Sven Timmermann und Gunnar Sellmer. Der Elfmeter - das war die größte Gelegenheit für den TSV Winsen, das Kreisderby in der Fußball-Landesliga zu seinen Gunsten zu wenden. Letztlich jubelte aber einzig und allein Eintracht Elbmarsch, nahm mit dem 3:0 (1:0)-Heimsieg erfolgreich Revanche für die 1:5-Hinspielpleite.

Mehr als eine Stunde war das Team des Trainerduos Gunnar Sellmer und Mike Soltau auf das Tor der gastgebenden Eintracht angerannt. Zählbares sprang trotz deutlicher Feldüberlegenheit nicht heraus. Selbst Großchancen blieben Mangelware. "Wir haben es der Abwehr auch einfach gemacht, weil wir nicht so über die Außen gespielt haben, wie wir es wollten", analysierte Sellmer.

Die besseren Chancen vor knapp 300 Fans in Drennhausen hatte die Eintracht, die sich auf heimischer Anlage aufs Kontern verlegte. Der stets gefährliche Christian Spill nutzte einen verunglückten Abwehrversuch, versenkte eine Kopfballkerze per sehenswertem Volleyschuss aus 15 Metern zur 1:0-Führung (25.). Winsen rannte weiter an, spielte bis zum Strafraum gefällig, mehr als das Prädikat "stets bemüht" verdiente sich die Mannschaft um die agilen Erkan Alkan und Maximilian Schmidt aber nicht.

Bis sich in der 65. Minute doch die Wende zum Guten abzeichnete. Nach einem Rempler gegen Mark Visser zeigte der Schiedsrichter Christopher Biermann (Wendisch Evern) auf den Punkt. Eine Entscheidung, die die gesamte Elbmarsch derart auf die Palme brachte, dass Torhüter Nico Fabian die gelbe und Simon Schubert sogar die rote Karte kassierte. Doch der insgesamt sehr starke Fabian, der später gemeinsam mit Mark Schade zum "Man of the Match" gekürt wurde, fand seine Konzentration schnell wieder und drehte den von Erkan Alkan getretenen Elfmeter mit der linken Hand um den Pfosten.

Auch in Überzahl brachte Winsen den Ball nicht über die Linie. Stattdessen war der Aufsteiger mit zwei Kontern erfolgreich. Nach feiner Balleroberung von Christian Spill an der Seitenlinie lief Mark Schade allein auf das von Hannes Öhler gehütete TSV-Tor zu und vollendete per Linksschuss ins lange Eck zum 2:0 (83.). In der Schlussminute revanchierte sich der nach langer Verletzungspause zurückgekehrte Schade mit einer Flanke auf Spill, die dieser zum 3:0-Endstand einnickte.

"Jetzt haben wir genau das Negativerlebnis, das wir vermeiden wollten", haderte Winsens Trainer Sellmer. Elbmarsch kann mit einem weiteren Erfolg im Nachholspiel am kommenden Sonntag, 14 Uhr, gegen Eintracht Cuxhaven an den Kreisstädtern vorbeiziehen. "Dieser Sieg ist super-wichtig für die Moral", sagte Sven Timmermann, "wir sind heute über uns hinausgewachsen."

Das lässt sich auch über die SV Ahlerstedt/Ottendorf sagen, die sich mit einem 6:1 (1:1)-Auswärtssieg bei TV Jahn Schneverdingen in die Winterpause verabschiedet und dabei nach der Pause richtig aufdrehte. Dennis Meibohm schoss die Ahlerstedter nach einer Viertelstunde in Führung, eine weitere Viertelstunde später konnte Mathis Wulff für Schneverdingen ausgleichen. Nach dem Seitenwechsel waren noch keine zwei Minuten vorbei, da erzielte Pascal Voigt seinen ersten von drei Treffern zur erneuten Führung für die SV Ahlerstedt/Ottendorf. Kai-Ole Ehrlich, Sascha Müller und zweimal Voigt besorgten den Rest. Für Trainer Hartmut Mattfeldt und seine Mannschaft nimmt damit das Jahr 2012 einen versöhnlichen Abschluss. "In der Rückserie wollen wir noch den einen oder anderen Platz gutmachen", gibt der Trainer als sportliches Ziel für 2013 aus.

Um mindestens fünf Plätze müsste der VfL Stade sich verbessern, wenn der Klassenerhalt in der Landesliga noch geschafft werden soll. Die Chancen tendieren gegen Null, auch wenn das 0:4 (0:2) auf eigener Anlage gegen Tabellenführer TB Uphusen durchaus als ein respektables Ergebnis bezeichnet werden darf. Gegen die Mitabstiegskandidaten Eintracht Cuxhaven und Eintracht Elbmarsch hatte die "Torfabrik Uphusen" zuletzt sogar 5:0 und 6:0 gewonnen. Nach dem 0:1 in der 8. Minute dauerte bis Sekunden vor der Pause bis zum zweiten Gegentreffer. Die zwei weiteren Gegentore kassierte der VfL Stade erst in der Schlussviertelstunde.

Die SV Eintracht Lüneburg bleibt unter ihrem neuen Trainer Jens Lorbach weiter ungeschlagen. Nach dem 3:0 (1:0) gegen den SV Blau-Weiß Bornreihe weist die Bilanz des neuen Übungsleiters jetzt drei Siege und vier Unentschieden aus. Durch ihren dritten Sieg hat sich die Eintracht nunmehr um fünf Punkten von den Abstiegsplätzen absetzen können. Nach einem Eigentor der Gäste von Philip Bähr nach gut einer halben Stunde trafen nach dem Seitenwechsel Sebastian Klepatz und Nils Tegtmeyer für die Eintracht.