Alexander Vogt aus Buchholz steht im Aufstiegsfinale. Marieke Wagener lässt die KTG Lüneburger Heide hoffen.

Buchholz/Winsen. Wenn Alexander Vogt an diesem Sonnabend in der Nordheidehalle an die Turngeräte geht, dann haben die Buchholzer Stadtmeisterschaften (10 Uhr) gleich zweifache Bedeutung. Der Vorzeigeathlet aus Buchholz nutzt die letzte Veranstaltung der Turnabteilung im Jahre 2012 als Generalprobe für die Rückkehr in die Bundesliga. Der 22 Jahre alte Kunstturner aus der Nordheide hat mit dem TuS Leopoldshöhe souverän den Meistertitel in der 2. Liga errungen und sich für das Aufstiegsfinale am 8. Dezember in Heidenheim qualifiziert.

Für Alexander Vogt wäre der Sprung in die höchste deutsche Wettkampfklasse eine Rückkehr. Denn schon mit dem Niedersächsischen Turnteam Hannover sammelte der Buchholzer Erfahrungen in der Bundesliga. Nachdem das NTT-Team aus finanziellen Gründen aufgelöst wurde, schloss sich Vogt dem TuS Leopoldshöhe in Ostwestfalen an und holte souverän die Zweitliga-Meisterschaft. Trotz der hohen sportlichen Belastung lässt es sich Alexander Vogt nicht nehmen, heute beim Abschlusswettkampf des Jahres in Buchholz mitzumachen. Die Nordheidehalle ist Schauplatz der traditionellen Stadtmeisterschaften an den Einzelgeräten, bei denen alle Buchholzer Kunstturner gemeinsam den Jahresabschluss begehen. Für die jüngsten Mädchen und Jungen hat Turnchef Bernward Bade wieder viele Geschenke parat, die aus der Buchholzer Geschäftswelt gespendet wurden

Das Turnjahr 2012 kann sich für den Nachwuchs des TSV Buchholz 08 sehen lassen. Nach dem Gewinn der niedersächsischen Mannschaftsmeisterschaften in der Landesliga und in der Landesklasse waren die Turnmädchen aus der Nordheide mit sechs goldenen Meisterschaften in den Kreisligawettkämpfen und drei zweiten Plätzen so erfolgreich wie nie.

Bei der Kunstturngemeinschaft (KTG) Lüneburger Heide wächst ein neues Talent heran. Gerade einmal elf Jahre alt ist Marieke Wagener aus Lüneburg, die erst Ende 2011 mit dem Turnsport begann. Im Frühjahr startete sie noch in der modifizierten Kür 3, wurde Kreismeisterin und Bezirksvizemeisterin. Im Sommer qualifizierte sie sich erstmals für die deutschen Mehrkampfmeisterschaften. Und jetzt turnt Marieke Wagener in der Kür schon nach Code de Pointage, der schwierigsten Leistungsklasse im Turnen, in der sich auch die internationalen Spitzenathletinnen bewegen.

Beim bundesoffenen Hansepokal war die Konkurrenz aus ganz Deutschland stark. Die zierliche Gymnasiastin ließ sich nicht einschüchtern und zeigte ihr schwieriges Programm erstmalig im Wettkampf. Riesenfelgen am Stufenbarren, Schraube am Boden und eine Akrobatikverbindung am Balken lassen viel erwarten. Gegen die ältere Konkurrenz, die Siegerin war schon 19 Jahre alt, belegte Marieke Wagener den hervorragenden vierten Platz.

Ihre 14-jährige Trainingskollegin Joline Ruprecht (MTV Pattensen) wurde in diesem Wettkampf sogar Zweite. Sie präsentierte erstmalig ihre neue Bodenkür, an der im einwöchigen Trainingslager der KTG Lüneburger Heide ausführlich gefeilt wurde. Mit Schraube vorwärts, langer Akrobatikserie mit Temposalto und ganzer Schraube sowie der Abschlussbahn mit eineinhalbfacher Schraube rückwärts hatte Joline ihr Programm gewaltig aufgestockt.

Im Pflichtbereich der AK 9 siegte erwartungsgemäß die Favoritin Merit Laengner vom TuS Jork, die ebenfalls zur KTG Lüneburger Heide gehört. Merit trainiert seit einem Jahr ausschließlich in der Talentschmiede und wird fast täglich von ihren Eltern aus Buxtehude nach Winsen begleitet.