Nach Platz drei im FIA-Ranking aller Rennen soll die Rallycross-Europameisterschaft auch nächstes Jahr in Buxtehude entschieden werden

Buxtehude. Darauf haben Andreas Steffen, der Vorsitzende des Automobilclubs Niederelbe (ACN), und seine Mitstreiter im Vorstand lange warten müssen. Jetzt ist ihnen endlich die Anerkennung zuteil geworden, die sich die Verantwortlichen des ACN nach mehr als 120 internationalen Rallycross-Rennen auf dem Estering redlich verdient haben. Der von ihnen ausgerichtete Endlauf um die Rallycross-Europameisterschaft Ende September dieses Jahres vor insgesamt 8000 Zuschauern war die drittbeste Veranstaltung ihrer Art in ganz Europa.

Jetzt sind Andreas Steffen und der gesamte ACN zuversichtlich, dass auch das EM-Finale 2013 wieder in Buxtehude auf dem Estering stattfinden wird, dessen 952 Meter lange Strecke südlich von Buxtehude im Estetal zu 60 Prozent asphaltiert ist. Der Rest wird auf Schotter gefahren. Acht Fahrzeuge gehen auf dem zwischen zehn und 16 Metern breiten Ring gleichzeitig an den Start. Rallycross-Autos erreichen dort eine Höchstgeschwindigkeit vom 180 km/h. Den Rundenrekord von 36,628 Sekunden hat am 14. August 2010 der Norweger Sverre Isachsen mit einem 550 PS starken Ford Focus aufgestellt. Bis zu 5000 Zuschauer finden auf dem Estering gleichzeitig Platz, im Fahrerlager stehen 90 Stellplätze zur Verfügung. Das Angebot an Parkplätzen direkt an der Strecke beträgt 2500 Stellflächen.

Doch ausschlaggebend für die gute Platzierung beim Ranking waren nicht nur diese technischen Daten. Andreas Steffen war sich schon gleich nach dem EM-Finale sicher, dass der Automobilclub Niederelbe eine mehr als gute Veranstaltung abgeliefert hatte. Zu dieser Erkenntnis ist jetzt auch die Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) gekommen, die das Rennen in Buxtehude hinter den EM-Läufen in Ungarn und Schweden im offiziellen Rankingverfahren auf Platz drei setzte und so aus der anfänglich Zuversicht des Automobilclubs Niederelbe jetzt späte Gewissheit werden ließ.

In einem noch vorläufigen Rallycross-Kalender der Internationalen Automobil-Föderation für das Jahr 2013 ist der Estering am 28. und 29. September als Austragungsort der wichtigsten europäischen Rallycross-Veranstaltung aufgeführt. Die offizielle Entscheidung für Buxtehude als Austragungsort des EM-Endlaufs bedeutet dies aber noch nicht. Der offizielle Zuschlag für Buxtehude wird in Kürze erwartet.

In seiner langen Geschichte war der Estering als wichtigste norddeutsche Rennstrecke zweimal nicht für die EM berücksichtigt worden. Deshalb beobachtet der Automobilclub Niederelbe als Veranstalter der Rennen die Festlegungen für das folgende Jahr auch immer mit Argusaugen, denn das Großereignis der Motorsportszene ist für den ACN zur Finanzierung der Strecke überlebenswichtig. Auch die Hotels und die Gastronomie profitieren kräftig von den EM-Läufen in Buxtehude.

Andreas Steffen: "Dass es uns nach so langer Zeit, in der es auch immer wieder Rückschläge gegeben hat, gelungen ist, so eindrucksvoll zurückzukehren, macht uns sehr stolz." 1983 musste der EM-Lauf wegen einer Schließung der Rennstrecke abgesagt werden, auch 2007 gab es keinen Wertungslauf zum Europa-Championat auf dem Estering, weil das Rennen zu spät und nicht ordnungsgemäß bei der FIA angemeldet worden war. 2011 gab es erneut keinen EM-Lauf auf dem Estering. Die Bewertung des EM-Laufs 2010 war dafür nicht gut genug ausgefallen. In diesem Rennen wurden auf dem Estering erstmals die so genannten Joker Laps ausgefahren. Dafür entstand Mitte 2010 auf der Strecke im Bereich von Start und Ziel eine etwa 150 Meter lange, etwas langsamere Alternativroute, die von jedem Teilnehmer einmal in jedem Einzelrennen befahren werden muss.

Den aktuellen Zustand des Esterings bezeichnet Andreas Steffen als großartig und auch die Rahmenbedingungen seien optimal. Der Zuspruch für den Automobilclub Niederelbe wachse beständig. Steffen: "Das Vertrauen und die Unterstützung durch die Stadt Buxtehude, die Verbände und unsere Sponsoren ist hochgradig motivierend."