36:35-Erfolg gegen Altenholz. VfL Fredenbeck verliert 29:42 beim 1. VfL Potsdam

Beckdorf/Fredenbeck. Eine Sekunde war noch zu spielen, da lag Christian Jansen, Rechtsaußen der Drittliga-Handballer des SV Beckdorf, am Boden und musste behandelt werden. Der Spielstand: 35:35. Warum die Unparteiischen für das brutale Einsteigen des Gegners nur eine Zeitstrafe verhängten, bleibt ihr Geheimnis. Es war eine ebenso unverhältnismäßige wie unsinnige Entscheidung, aber sie erkannten gleichzeitig auf Siebenmeter. Die mitgereisten Fans des TSV Altenholz waren so aufgebracht, dass sie von den Ordnungskräften davon abgehalten werden mussten, das Spielfeld zu stürmen. Für Maris Versakovs dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis er endlich mit der letzten Aktion zum 36:35 (18:17) den Sieg des SV Beckdorf vollenden durfte.

Da kannte der Jubel keine Grenzen mehr, die Beckdorfer Fans feierten ihre Helden, als hätten sie gerade die Welt gerettet. Drei Minuten vor Schluss hatte Beckdorf noch mit 34:35 zurückgelegen. Versakovs traf nach einer Auszeit zum 35:35. Dann rettete Beckdorfs Torhüter Arturs Kugis, doch der SV Beckdorf verdaddelte den Ball. Gegenstoß des TSV Altenholz, die Unparteiischen erkennen einen Treffer wegen Stürmerfouls nicht an. Der Tempogegenstoß des SV Beckdorf wird durch das überharte Einsteigen gegen Christian Jansen unterbunden.

Wie schon vor einer Woche in Lemgo dreht der SV Beckdorf ein Spiel im Schlussspurt, diesmal buchstäblich in letzter Sekunde. Dabei kamen die Gastgeber zu Anfang gar nicht mit der doppelten Manndeckung des Gegners zurecht, lagen nach sieben Minuten mit 1:5, nach zehn Minuten mit 3:7 zurück. "Wir haben nur langsam ins Spiel gefunden und zu viele Bälle verschenkt", analysierte Trainer Lars Dammann später.

Doch weil alle Spieler die Nerven behielten und nur wenige technische Fehler produzierten, gelang die Wende. Die Torhüter Stefan Stielert und Arturs Kugis hielten zwar nicht überragend, dafür aber die wichtigen Bälle. Stefan Völkers war trotz Manndeckung in den entscheidenden Momenten präsent, Maris Versakovs (9 Tore) drehte im zweiten Durchgang auf. Lars Dammann lobte seine Kreisläufer Markus Bowe und Jens Westphal.

Die Schützenhilfe vom VfL Fredenbeck, der mit einem Sieg in Potsdam den SV Beckdorf sogar auf Platz zwei hätte befördern können, blieb aus. Fredenbeck unterlag dem 1. VfL Potsdam deutlich mit 29:42. (gb)

Die Tore: Maris Versakovs (9/3 Siebenmeter), Benjamin Murray, Henning Scholz, Markus Bowe (je 6), Stefan Völkers (5), Christian Jansen (2), Tim Völkers, Hauke Herbst (beide 1)