Traditioneller Insel-Cup des TuS Finkenwerder lockt auch ehemalige Faustkämpfer in die Gorch-Fock-Halle zurück

Finkenwerder. Zu seinen Gegnern gehörten schon die Weltmeister Artur Abraham und Sebastian Sylvester. Mahir Oral stand in seiner Karriere auf vielen Boxbühnen. Die Verbundenheit zu seinem Heimatklub TuS Finkenwerder hat der heute 32 Jahre alte Profiboxer aber nie vergessen. Und so kehrt er fast regelmäßig zu der Stätte zurück, wo er das erste Mal in den Ring kletterte, in die altehrwürdige Gorch-Fock-Halle am Focksweg in Finkenwerder.

Diesmal allerdings hatte Mahir Oral eine Position, die auch für ihn neu ist. Der gebürtige Finkenwerder war zum traditionellen Insel-Cup seines früheren Klubs TuS Finkenwerder als Trainer gekommen. Beim letzten Wettkampf des Jahres schickte Mahir Oral seinen Schützling Rifat Kwasniak von Box Out, einem Boxklub aus Hamburg. Dort gibt der Profiboxer sein Wissen als Profi an den Nachwuchs weiter. "Mahir war vor dem Kampf seine Schützlings genauso aufgeregt wie bei seinem ersten Boxkampf", erinnert sich Mecit Cetinkaja an die Anfänge. Der Cheftrainer des TuS Finkenwerder hatte Marhir Oral wieder als prominenten Gast auf die Elbinsel geholt.

Einmal im Jahr lädt die Boxabteilung zum Wettkampf in die Gorch-Fock-Halle ein. "Das ist für uns der Höhepunkt", sagt Mecit Cetinkaja. Auch diesmal hatte der Abteilungsleiter und Trainer wieder ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Allerdings musste er auf ein paar Zuschauer verzichten, die vor dem Fernseher saßen. Zeitgleich mit dem Insel-Cup verteidigte Wladimir Klitschko seinen WM-Titel im Schwergewicht. "Der Stimmung hat das aber nicht geschadet", sagt Mecit Cetinkaja. In 16 Kämpfen präsentierten sich die Amateur-Boxer. Zu Gast waren auch Sportler aus dem niederländischen Enschede, aus Greifswald, Bad Doberan und aus Schwerin. "Wir sind eine große Familie", sagt ein zufriedener Organisator. Und Mecit Cetinkaja muss es wissen, er ist schon seit 21 Jahren Trainer in Finkenwerder und hält die Box-Gemeinde zusammen.

Seinem Schützling Berut Aciksari gönnte er allerdings eine Pause. Der norddeutsche Meister hat gerade seine Lehre als Karosseriebauer und Lackierer beendet und ist auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. "Der Job hat erst mal Vorrang", sagt Mecit Cetinkaja. Während Aciksari pausiert, freut sich der TuS-Trainer über den Erfolg seines talentierten Nachwuchsboxers Enes Uruc, der den starken Thomas Jordan aus Greifswald besiegte. Sechs Finkenwerder Boxer kletterten in den Ring, drei Kämpfe konnten die Gastgeber gewinnen, zweimal gab es ein Remis und ein Kampf ging verloren.