Volleyballer der SVG Lüneburg im Viertelfinale um den DVV-Pokal in eigener Halle gegen Erstligist Generali Haching.

Lüneburg. "Das nächste Mal nehmen wir unsere Fans mit zum Auswärtsspiel", scherzte Volleyballtrainerin Sylvia Roll nach dem 2:3 der SVG Lüneburg bei der TSG Solingen, "dann hätten wir auch in Solingen gewonnen." Wie zuletzt im DVV-Pokalspiel gegen den Erstligisten VC Dresden, das in eigener Halle ebenfalls im Tiebreak entschieden wurde und den Zweitligamännern der SVG Lüneburg den Einzug ins Viertelfinale bescherte. Am Mittwoch, 28. November, 20 Uhr, bekommen sie es in der Gellersenhalle in Reppenstedt mit den Pokalspezialisten von Generali Haching zu tun.

Ob allerdings die einzigartige Unterstützung durch die Fans dann ausreichen wird, das erwartete Aus im Viertelfinale um den deutschen Pokal abzuwenden, darf getrost bezweifelt werden. Der Viertelfinalgegner aus Bayern scheint schier übermächtig zu sein, hat zuletzt vier Mal im Endspiel um den DVV-Pokal gestanden, dabei drei Endspiele in Folge gewonnen. Im Achtelfinale warf der aktuelle Zweite der 1. Bundesliga den deutschen Meister Berlin Volleys aus dem Pokalwettbewerb. Sportlich erwartet Sylvia Roll gegen die Profis deshalb auch keine Sensation, dafür soll das Viertelfinale in der Gellersenhalle aber ein Spektakel werden.

Sylvia Roll: "Wir sind überglücklich, es überhaupt so weit geschafft zu haben. Das hatten wir so nicht erwartet. Wir wollen mit einer starken Leistung jetzt auch unseren Zuschauern Danke für die tolle Unterstützung sagen."

Unterhaching ist eine international besetzte Spitzenmannschaft. "Solche Volleyballer wie die deutschen Olympiateilnehmer und Nationalspieler Patrick Steuerwald und Diagonalangreifer Christian Dünnes bekommt man nicht oft zu sehen", wirbt Sylvia Roll für das Pokalspiel ihrer Volleyballer in zwei Wochen gegen den deutschen Vizemeister.

Dann wird eine Leistung wie zuletzt in Solingen nicht reichen, um einigermaßen mithalten zu können. Die unnötige Niederlage gegen einen der Ligafavoriten offenbarte wieder die von Sylvia Roll schon häufiger vermisste Konstanz. "Bei uns wechseln sich Höhen und Tiefen regelmäßig ab", sagte Sylvia Roll. Auswärts zumeist mit mehr Tiefen, drei von vier Begegnungen, in denen die SVG Lüneburg nicht auf ihre Fans zählen konnten, gingen verloren. Spannend war es in Solingen aber dennoch. Nach dem ersten Satzgewinn mit 25:20 ging der zweite Durchgang mit 20:25 verloren. Ganz eng wurde es im dritten Satz, der 30:28 gewonnen wurde. Mit 16:10 und 20:16 schienen die Lüneburger diesen Durchgang schon in der Tasche zu haben, bevor es noch einmal richtig kritisch wurde. Satz vier ging vor 400 Zuschauern 22:25 verloren. "Auch den Tiebreak hätten wir mit etwas mehr Beständigkeit gewinnen können. Aber wir haben mehr Fehler gemacht und deshalb zu Recht verloren", sagte Sylvia Roll. Beim letzten Seitenwechsel lagen die Lüneburger Volleyballer noch 8:6 in Führung.

Das 2:3 von Solingen war bereits die zweite hauchdünne Niederlage gegen ein Spitzenteam der 2. Bundesliga Nord. Gegen Tabellenführer RWE Volleys Bottrop ging der SVG Lüneburg auch im fünften Satz die Puste aus. Am Sonnabend, 20 Uhr, geht es weiter mit dem Heimspiel gegen den Zweitliga-Vorletzten, TSGL Schöneiche. Wieder ist Konzentration gefordert. "In dieser Liga kann in dieser Saison in jedem Spiel alles passieren", warnt Sylvia Roll.