Die Volleyballer der SVG Lüneburg besiegen den Erstligisten und ziehen erstmals in die zweite Runde um den DVV-Pokal ein.

Reppenstedt. Am Ende hielt es die gut 600 Zuschauer in der Gellersenhalle nicht mehr auf ihren Sitzen. Stehend und rhythmisch klatschend trieben sie ihre Zweitliga-Volleyballer im Tiebreak zum Triumph über den Erstligisten VC Dresden und damit zum Einzug ins Viertelfinale um den DVV-Pokal. Und sich selbst bescherten die Volleyballfans aus Lüneburg und Umgebung einen weiteren Pokalfight in eigener Halle. Nach dem 3:2 (19:25, 25:22, 26:24, 14:25, 15:7) gegen VC Dresden ist die SVG Lüneburg als einziger Zweitligist noch im Pokalwettbewerb vertreten und darf am Mittwoch, 28. November, im Viertelfinale wieder in eigener Halle erneut gegen einen Bundesligisten antreten.

Nach dem Matchball tanzten die SVG-Volleyballer vor Freude im Kreis, die Klatschpappen flogen wie riesige Konfettischnipsel durch die Luft. Lange ließen sich die Lüneburger Volleyballer von ihren Fans feiern, die großen Anteil am historischen Pokalerfolg hatten. "Wir haben uns von der Kulisse beeindrucken lassen", gab Gästetrainer Sven Dörendahl zu. SVG-Trainerin Sylvia Roll war zunächst einfach nur sprachlos vor Freude. "Es war grandios", brachte sie dann aber doch noch heraus.

Für Lüneburgs Co-Trainer Bernd Schlesinger war der Schlüssel zum Erfolg, dass sich das SVG-Team nicht aus der Ruhe bringen ließ. Selbst nicht beim 2:10 im ersten Satz, den die Gäste klar dominierten. Aber auch die Tragweite der frenetischen Unterstützung durch die Fans war Schlesinger natürlich nicht verborgen geblieben: "Die Mannschaft wurde von der Euphorie zum Erfolg getragen." Neben Kapitän Mischa Urbatzka und Mittelblocker Michel Schlien hob Bernd Schlesinger Neuzugang Falko Steinke hervor. "Er hat ganz wichtige Punkte gemacht", sagte er und dachte dabei wohl auch an den zweiten Satz, der die Wende brachte. Da lief Steinke kurz zu Höchstform auf und ließ erkennen, wie wichtig er für die SVG Lüneburg noch werden kann. "Zwei, drei Wochen noch, dann hab ich mich in der Mannschaft eingespielt", sagte der Außenangreifer. Das wäre rechtzeitig zum nächsten Pokalknaller. Und wer darf es dann sein? "Das ist mir egal. Der Pokal ist Bonus", blieb Sylvia Roll bei dieser Frage ganz entspannt.

Am härtesten umkämpft war der dritte Satz, der bei 22:24 sogar schon verloren schien, doch Patrick Kruse und Michel Schlien brachten die SVG noch einmal heran, bevor Steinke und wieder Schlien erfolgreich zum Satzgewinn blockten. Danach ging das Auf und Ab der Gefühle aber erst richtig los, die SVG gab den vierten Satz schnell verloren. Sylvia Roll nahm Falko Steinke, Stefan Köhler und Sebastian Neufeld aus dem Spiel. Sie sollten neue Kräfte sammeln für den Tiebreak. Der Plan ging auf. Die Lüneburger ließen nichts mehr anbrennen. Stefan Köhler machte den Punkt zum Überraschungserfolg.

Zurück in den Liga-Alltag geht es für die SVG Lüneburg am Sonntag um 16 Uhr bei den TSG Solingen Volleys. Dann werden Sylvia Roll und ihre Volleyballer bereits wissen, wer ihr nächster Pokalgegner sein wird, der einen Tag vorher nach dem Bundesligaspiel Wiesbaden gegen Aachen ausgelost wird. Im Lostopf befindet sich Pokalfavorit Generali Haching ebenso wie der TV Rottenburg mit seinem Lüneburger Kapitän René Bahlburg.