Zweitliga-Volleyballer treffen im Pokal erneut auf einen Bundesligisten. Aber Pleite beim Tabellenletzten Ammerland

Reppenstedt. Die Volleyballer der SVG Lüneburg sind immer für eine Überraschung gut. Nicht einmal 24 Stunden nach der überraschenden 1:3-Auswärtspleite in Bad Zwischenahn beim Schlusslicht der Zweiten Bundesliga-Nord, VSG Ammerland, zeigten sie im Entscheidungsspiel der Regionalpokalsieger in der Gellersenhalle vor 350 Zuschauern gegen den VC Bitterfeld-Wolfen ihr zweites Gesicht, kämpften den Gegner mit 3:2 nieder und qualifizierten sich dadurch - wie in der Vorsaison - für den DVV-Pokalwettbewerb.

Und dürfen jetzt wieder in eigener Halle gegen einen Erstligisten spielen und sich in diesem Jahr sogar etwas ausrechnen. Im Pokal-Achtelfinale trifft die SVG Lüneburg am Mittwoch, 7. November, 20 Uhr, in der Gellersenhalle auf den VC Dresden, der in drei Spielen in der Eliteliga bisher noch keinen Punkt holen konnte und das Tabellenende der Bundesliga ziert. Im vergangenen Jahr war für die SVG Lüneburg im Achtelfinale des Pokalwettbewerbs Schluss, da unterlag sie ebenfalls in eigener Halle dem Moerser SC. Für die Mannschaft und die Lüneburger Volleyballfans war das Pokalspiel ein absolutes Highlight.

Gegen den Letzten der 2. Bundesliga VC Ammerland kassierten die Volleyballmänner aus Lüneburg und Gellersen im sechsten Ligaspiel dieser Saison bereits ihre dritte Niederlage. Und noch dazu eine, mit der sie gegen das bis dahin sieglose Schlusslicht wohl nicht gerechnet hatten. Vielleicht lag es ja gerade daran, dass sie den Gegner insgeheim unterschätzt hatten. Nur Satz drei ging mit 25:23 knapp an die Lüneburger. Nach 100 Minuten Nettospielzeit standen die Niederlage und damit der Rutsch auf Tabellenplatz acht fest. Von der Priorität her hatte das Ligaspiel Vorrang vor dem Pokalfight einen Tag später in der Gellersenhalle.

Doch nach der unerwarteten Klatsche am sechsten Spieltag, an dem überraschenderweise auch Ligafavorit RWE Volleys Bottrop eine nicht vorhersehbare Niederlage kassierte, war die Unbekümmertheit weg, mit der die SVG-Spieler eigentlich das Pokalspiel angehen wollten. Gegen den Dritten der 2. Liga-Nord VC Bitterfeld-Wolfen hatten sie sich gerade eine Woche vorher beim 3:2-Auswärtssieg schwer getan. Und lange sah es auch im Qualifikationsspiel für den DVV-Pokal nicht gut aus für die SVG Lüneburg, die sich im dritten Satz schon klar auf der Verliererstraße befand. Da lag die Mannschaft um Kapitän Mischa Urbatzka schon mit 11:17 zurück. Doch mit dem Publikum im Rücken und ihrem immer wieder die Fans begeisternden Siegeswillen erkämpften sich die SVG-Volleyballer vier Satzbälle, konnten dann aber doch erst wieder Satz vier nach Hause bringen. Im Tiebreak legte Michel Schlien eine bestechende Aufschlagserie hin, danach war das Ende reine Formsache.

Vor dem Pokal-Achtelfinale geht es noch einmal um Punkte in der 2. Bundesliga. Am Sonnabend, 20 Uhr, sind die KMTV Eagles Kiel in der Gellersenhalle zu Gast. Da droht wieder die Gefahr, den Gegner zu unterschätzen. Die Eagles sind Vorletzte der Tabelle.