Harburger Tennis-Herren 65 sind mit Ehrgeiz und Siegeswillen in die Regionalliga aufgestiegen

Harburg. Es geht locker zu, und immer ist viel Spaß dabei, wenn die Tennis-Herren vom HTuHC trainieren. Eines fällt dabei auf: In den Jahrzehnten, in denen sie sich abmühen, ihre Gegner in Grund und Boden zu spielen, hat natürlich die Schnelligkeit nachgelassen, die Kraft hinter den Schlägen und auch die Ausdauer. Eines aber ist geblieben, wie vielleicht vor 60 Jahren schon, und das ist der Ehrgeiz, gewinnen zu wollen. Über einen verschlagenen Ball können sie noch immer schimpfen und fluchen, können sich schrecklich ärgern, wenn sie auf eine Finte des Gegners hereingefallen sind.

Wie haben sie sich aber alle gefreut, als sie sich die Rückkehr in die Regionalliga sicherten, in der Altersklasse der Herren 65. Die zweigeteilte Regionalliga ist in Deutschland das höchste, was eine Tennismannschaft im Seniorenbereich erreichen kann. Da gehört man zur absoluten Elite im weißen Volkssport. "Als Herren-60-Mannschaft waren wir auch schon in der Regionalliga", sagt Jürgen Cremer, als Mannschaftsführer Kopf und gute Seele des Teams. "Zweimal haben wir den Aufstieg verpasst", sagt er, "jetzt durften wir feiern."

Dabei ist, das muss man im Tennis wissen, die Sommerrunde die sportlich wertvollere, weil dort sechs starke Spieler aufgeboten werden müssen. In der Wintersaison wird mit vier Spielern gekämpft. In der Hallensaison gehören die HTuHC-Herren 65 schon länger zur Regionalliga. Dort werden sie am 3. November um 13 Uhr ihr Heimspiel gegen den TC Seppensen in der CCM-Halle in Maschen austragen. Im Winter wird mit Paul Schorn ein starker Spieler von Strand 08 aus Timmendorf für die Harburger aufschlagen, weil dessen Heimatklub nur in der Freiluftsaison in der Regionalliga antritt.

Auch bei den Senioren müssen starke Spieler von überall angelockt werden. So ist von den Stammkräften dieser Mannschaft Heinz Michaelis wohl der einzige, der schon als Junge beim Harburger TuHC am Vahrenwinkelweg seine Leidenschaft für Tennis entdeckte. Die gute Seele des Teams, Jürgen Cremer, wechselte vor knapp zehn Jahren vom Hittfelder TC nach Harburg. Er gehört zur Generation der Fußballer, die erst spät ihre Freude am Individualsport Tennis entdeckten. Genau wie Rolf Pauseback, der mit ihm von Hittfeld kam. "Der war schon als Junge Leistungssportler", erzählt der Mannschaftsführer, "als Torwart hat Rolf für den VfL Peine in der Oberliga gespielt." Und auch auf dem Tennisplatz ist er bis heute der Kämpfer geblieben.

Als "gelernter" Tennisspieler gilt Karl-Uwe Panse. Der pensionierte Lehrer kommt aus Reinbek, trainiert dort noch den Nachwuchs und macht auch seine Mannschaftskollegen beim Training locker. Kalle Panse ist die Nummer eins, oder war es bisher. "Mit Michael Fröhlich ist ein sehr starker Spieler von DuWO 08 zu uns gekommen", sagt Jürgen Cremer, "ich glaube, der gehört zu den ersten 20 der deutschen Rangliste." Zu der Leistungsgemeinschaft gehören auch Günther Schaefer und Jörg Stein.

"Noch wichtiger als die Spitzenspieler aber ist der Teamchef", unterstreicht Rainer Stegenwallner, der Sportwart des HTuHC, die Verdienste von Jürgen Cremer. "Tennisspieler sind doch alles Individualisten, meist mit besonderen Empfindsamkeiten und Macken. Die zu einem Team zusammen zu führen und zu halten, da macht Jürgen Cremer einen tollen Job, und das schon seit sieben Jahren."