Die Handball-Frauen des Buxtehuder SV verlieren das Heimspiel in der Champions League mit 15:34 gegen Oltchim Valcea.

Buxtehude. Stefanie Melbeck lag noch lange im Untergeschoss der CU-Arena auf einer Matte und weinte. Die Rekordtorschützin des Buxtehuder SV mit mehr als 1000 Treffern musste von ihren Mitspielerinnen getröstet werden. Im ersten Heimspiel der Champions League gegen den rumänischen Meister Oltchim Ramnicu Valcea war die Nationalspielerin leer ausgegangen. Und so fühlte sie sich auch nach der deutlichen 15:34 (6:14)-Niederlage gegen den Topfavoriten in diesem internationalen Wettbewerb. Leer und ausgebrannt. Mit zwei Niederlagen ist der deutsche Vizemeister in die Königsklasse gestartet und wird auch bei der zweiten Teilnahme nicht über eine Außenseiterrolle hinauskommen.

"Sorry", entschuldigten sich die rumänischen Offiziellen bei Geschäftsführer Michael Schmidt, der sich zwei Tage um die Handballgäste gekümmert hatte. "C'est la vie", antwortete er, "so ist das Leben." Manager Peter Prior und Trainer Dirk Leun haben sich mit ihrer Situation inzwischen auch abgefunden. "Das wird uns nicht umhauen", sagte Trainer Dirk Leun unmittelbar nach Spielende. Er habe um die Stärken von Valcea gewusst. Das Team aus Rumänien ist absoluter Topfavorit, will unbedingt den Titel holen. Der Chemiekonzern Oltchim hat zu Saisonbeginn noch kräftig investiert, um die Qualität der Mannschaft zu steigern. "Meinen Spielerinnen sind die Grenzen aufgezeigt worden", sagte Dirk Leun. Der Coach hofft, dass sein Team aus den Niederlagen lernt und sich weiterentwickelt.

Von vornherein dominierte der rumänische Meister in der CU-Arena, wo die Bundesliga-Volleyballerinnen von Aurubis Hamburg zu Hause sind. Die knapp 1400 Fans hatten nach der Auftaktniederlage beim dänischen Meisters Randers HK (26:36) zwar nicht mit einem Sieg gerechnet, insgeheim aber auf ein ordentliches Ergebnis gehofft. Doch die Buxtehuder Frauen sind vom Star-Ensembles aus Rumänien regelrecht in die Schranken verwiesen worden. Von Anfang an war das BSV-Team war chancenlos. Der Unterschied zum Topfavoriten der Champions League war riesig, beide Teams trennen Welten.

Schon nach 30 Minuten führten die Rumänen mit 14:6. Der Buxtehuder SV, der nach wie vor auf seine vier langzeitverletzten Stammspielerinnen verzichten musste, präsentierte sich alles andere als fit. Vor allem aber fehlte das nötige Selbstvertrauen. Je mehr Möglichkeiten vergeben wurden, desto mehr versteckten sich die Gastgeberinnen. Aus dem Rückraum kam zu wenig, um die starke rumänische Torhüterin Paula Claudio Ungureanu in Verlegenheit zu bringen. Ein einziges Mal keimte ein bisschen Hoffnung auf, da zeigte der BSV Moral und kämpfte sich auf sieben Tore heran (13:20). Oltchim Valcea ließ sich nicht beirren, warf zehn Tore hintereinander und baute den Vorsprung kontinuierlich bis zum Abpfiff aus.

Der dänische Trainer Jakob Vestergaard konnte einsetzen, wen er wollte. Zwölf Spielerinnen gehörten zu den Torschützen und dokumentieren die mannschaftliche Geschlossenheit. Katarina Bulatovic, zweifache Champions-League-Siegerin und Silbermedaillen-Gewinnerin mit Montenegro bei den Olympischen Spielen in London, war mit sieben Treffern beste Werferin. Viel Zeit zum Nachdenken hat das BSV-Team nicht. Schon am Mittwoch geht es zum deutschen Meister Thüringer HC nach Bad Langensalza (19.30 Uhr). Und bis dahin muss Dirk Leun seine Mädels wieder aufgerichtet haben.

Die Tore: Lone Fischer (6/3 Siebenmeter), Marcella Deen (3), Jessica Oldenburg (3), Jana Stapelfeld (2), Isabell Klein (1)