Ein perfekter Start für die Handball-Frauen. Die Kooperation mit dem VfL Fredenbeck feiert ihr zehnjähriges Jubiläum.

Fredenbeck/Stade. Seit zehn Jahren kooperieren die Handballabteilungen des VfL Fredenbeck und VfL Stade im Jugendbereich. Um den gemeinsamen männlichen Nachwuchs kümmert sich der VfL Fredenbeck, die Mädchen werden vom VfL Stade betreut, so der Grundtenor der Vereinbarung, die sich als Erfolgsrezept erweisen sollte. Während die männliche A-Jugend des VfL Fredenbeck zuletzt um den Aufstieg in die Bundesliga kämpfte, sind die A- bis C-Mädchen des VfL Stade jeweils in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten.

Die beiden Vereine feierten das kleine Jubiläum jetzt in der Fredenbecker Geestlandhalle. Die Oberliga-Handball-Frauen des VfL Stade trugen erstmals ihr Heimspiel gegen den SV Höltinghausen nicht in ihrer angestammten Halle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums aus, sondern in Fredenbeck in einer Doppelveranstaltung mit den dort heimischen 3. Liga-Handball-Herren. Und fast schien es so, als verliehe die ungewohnte Spielstätte den Damen zusätzlichen Schwung. Doch erfolgreich waren die Stader Handballfrauen auch schon vor dem 32:21 (16:10)-Sieg gegen SV Höltinghausen in die Saison gestartet.

Jetzt führen sie die Tabelle der Handball-Oberliga Nordsee nach fünf Siegen in Folge mit 10:0 Punkten an. So lange wie möglich oben mitspielen, das ist die Zielvorgabe ihres Trainers Sascha Rajkovic, der nicht zuletzt die gute Atmosphäre im Stader Frauenteam als einen wichtigen Grund für die Anfangserfolge in der neuen Spielklasse nach dem Abstieg aus der 3. Liga nennt. "Die starken Gegner kommen aber erst noch", warnt Sascha Rajkovic zugleich vor den weiteren Aufgaben.

Der 47 Jahre alte Handballtrainer lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Bremervörde, wo er zuletzt mit den Handball-Herren des TSV Meister der Oberliga-Nordsee wurde. Der Verein verzichtete jedoch auf den Aufstieg in die 3. Liga und verpflichtete Ralf Böhme als neuen Herrentrainer. Mit dem TSV Bremervörde feierte Sascha Rajkovic auch seine größten sportlichen Erfolge als Spieler (unter anderem Aufstieg in die 3. Liga). Heute trainiert Rajkovic neben seinem Engagement beim VfL Stade auch noch die Landesliga-Frauen des TSV Bremervörde. "Es gibt keinen Tag ohne Handball", sagt Rajkovic, der auch schon die Frauen des VfL Horneburg und Herren des Buxtehuder SV trainierte und die Handballfrauen des TV Oyten in die 2. Bundesliga führte.

"Sascha Rajkovic hatte bisher überall Erfolg. Auch deshalb haben wir ihn verpflichtet", begründete Uwe Witt, Handball-Abteilungsleiter des VfL Stade, warum der Verein im Sommer den aus der Nähe von Belgrad stammenden Trainer, der seit 1992 in Deutschland lebt, für die Stader Handballfrauen verpflichtete.

Der perfekte Start in die neue Saison der Oberliga Nordsee scheint Uwe Witt Recht zu geben. Dabei haben vor der Saison mit Torhüterin Katja Ex, Melanie Schuster, Vanessa Nentwich, Eileen Volkmann, Julia Brahmst und Julia Lupke gleich sieben Schlüsselspielerinnen den VfL Stade verlassen. Das neue Team mit zahlreichen Talenten aus der A-Jugend ist im Durchschnitt knapp über 21 Jahre alt.

Da war es ein Glücksfall für den VfL Stade, dass Jessica Galle, 24, die schon zum VfL Bad Schwartau gewechselt war, doch wieder zurückkehrte, weil sie nach der Kooperation ihres neuen Vereins mit dem Zweitligisten Travemünde nicht in der eingleisigen 2. Bundesliga spielen wollte. Jessica Galle war mit sechs Treffern, davon vier Siebenmetern, gegen den SV Höltinghausen beste Werferin, gefolgt von Mona Hoffmann (5) sowie Katharina Pahl und Merle Alpers (je 4). Nach zehn Minuten schon 10:2 in Führung stellte der Gegner in der gesamten Spielzeit keine allzu große Herausforderung dar. Das dürfte sich in den kommenden Wochen ändern, wegen der Herbstferien müssen die Stader Handball-Frauen erst am 3. November beim Tabellenvierten TuS Komet Arsten antreten.