VfL Fredenbeck bezwingt ambitionierten Drittligisten HF Springe. SV Beckdorf unterliegt Spitzenreiter Burgdorf II

Fredenbeck. "Man sieht sich immer zwei Mal im Leben". Diese Ankündigung einer Revanche klang aus dem Mund von Oleg Kuleshov, Trainer der 3. Liga-Handballer von den HF Springe nach deren Niederlage gegen den VfL Fredenbeck, wie eine Drohung. Kuleshov, der mit dem SC Magdeburg die Champions-League gewonnen hat, Welt- und Europameister war und mehr als 100 Länderspiele für Russland absolvierte, gab sich wenig souverän. Dann musste sich Fredenbecks Trainer Uwe Inderthal auch noch durch eine mitgereiste Zuschauerin beleidigen lassen. Die Stimmung war aufgeheizt, die Gäste samt Trainer und Anhängerschar schlechte Verlierer. "Aber die Punkte haben wir", freute sich Inderthal nach dem 31:27 (15:13) seiner Mannschaft.

Zum ersten Mal in dieser Saison war der Fredenbecker Trainer rundum zufrieden mit der Leistung seiner Spieler. Nur sieben technische Fehler hatte er ausgemacht. Und obwohl drei Siebenmeter versiebt und sieben sogenannte hundertprozentige Chancen ausgelassen wurden, sprang ein am Ende ein ebenso klarer wie verdienter Sieg heraus.

Trainer Uwe Inderthal freut sich schon auf das Derby gegen den SV Beckdorf

Die Torhüter auf beiden Seiten brachten die Werfer schier zur Verzweiflung, Uwe Inderthal nannte deshalb auch seinen Keeper Egars Kuksa als einen Garanten des Erfolgs in einem Atemzug mit Abwehrstratege Fabian Schulte-Berthold und dem zwölffachen Torschützen Maciek Tluczinski. Sieben Treffer erzielte Lars Kratzenberg, fünf Mal war Birger Tetzlaff (traf nur in der ersten Halbzeit) erfolgreich. Uwe Inderthal: "Maciek Tluczinski war der überragende Spieler, hat sich heute seinen Spitznamen "Binjo" redlich verdient." Binjo wurde schon sein Vater Zbigniew gerufen, der einst den VfL Fredenbeck in die Erste Handball-Bundesliga warf und in der Saison 1988/89 Torschützenkönig der Bundesliga war.

Vor 650 Zuschauern sah es lang Zeit nicht nach einem Heimsieg für den VfL Fredenbeck aus. Bei 3:3 brachte Tluczinski einen Siebenmeter nicht unter. Die Zwei-Tore-Pausenführung war binnen weniger Minuten verspielt, als beim Gegner gleich zwei Spieler eine Zeitstrafe abbrummten, patzte auch noch Ghenadi Golovici von der Strafwurfmarke. Erst in den letzten fünf Minuten konnte sich der VfL Fredenbeck absetzen, auch weil beim Gegner die Nerven blank lagen und einer ihrer drei griechischen Profis, Nikolaos Tzoufras, seine dritte Zeitstrafe und damit die rote Karte kassierte. Am Ende feierten die Fans ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen. Inderthal: "Wir haben als Mannschaft gegen die besseren Einzelspieler gewonnen." Uwe Inderthal freut sich jetzt schon auf das Derby in zwei Wochen gegen seinen vorigen Verein, SV Beckdorf. "Wenn beide Mannschaften weiter gewinnen, wird es ein echtes Spitzenderby", sagte Inderthal.

Dass der SV Beckdorf tags darauf mit einer 31:36 (16:15)-Niederlage vom Tabellenführer TSV Burgdorf II zurückkehren würde, konnte er da noch nicht ahnen. Beckdorfs Trainer Lars Dammann beklagte vor allem die hohe Misserfolgsquote beim Torwurf und zu viele technische Fehler. Auch in Burgdorf fiel die Entscheidung erst ganz zum Schluss, als der SV Beckdorf nach einer Auszeit sechs Minuten vor dem Ende nur noch zwei Mal traf, der Gegner dagegen fünf Treffer, am Ende drei in Folge, erzielte. Beste Werfer des SV Beckdorf, aber nicht in bester Form, waren Stefan Völkers (8), Maris Versakovs (7/2) und Henning Scholz (5).