2500 Zuschauer bejubeln Elbmarschs Führungstreffer und den 8:1-Testspielsieg des Hamburger SV in Drennhausen

Drennhausen. Christian Spill war einfach nur glücklich. Der Torjäger von Eintracht Elbmarsch stand mitten auf dem Rasen, das Trikot des österreichischen Ex-Nationalspielers Paul Scharner in der Hand, strahlte übers ganze Gesicht und sog die Atmosphäre dieses unglaublichen Nachmittags in sich auf. Während ein paar Meter weiter die beiden Kapitäne Benny Ossenfort (Elbmarsch) und Dennis Aogo (HSV) als "Man of the Match" ausgezeichnet wurden, berichtete Spill von seinen Eindrücken aus dem Testspiel seines Landesligisten gegen den Bundesliga-Dino, das der HSV standesgemäß mit 8:1 (4:1) gewann.

"Scharner ist ein feiner Typ", erzählt der 27-Jährige, der Tomas Rincon als tollen Zweikämpfer kennengelernt hat. "Und das, obwohl er einen Kopf kleiner ist als ich", fügte Spill schmunzelnd hinzu. Spill selbst war es, der kurz nach der von Lotto King Karl und Carsten Pape zelebrierten Hymne "Hamburg meine Perle" erneut für Gänsehautfeeling unter den 2500 Fans auf der ausverkauften Sportanlage Drennhausen sorgte. Nach einem tollen Solo, bei dem er die halbe HSV-Abwehr inklusive Torhüter Tom Mickel ausspielte, brachte er die Eintracht mit einem Schuss aus spitzem Winkel in der sechsten Minute mit 1:0 in Führung.

"Bei einem größeren Torwart wäre das schwierig geworden", meinte Spill, der danach von Scharner mit einem Augenzwinkern aufgefordert worden sei, den Platz zu verlassen. Schon 100 Sekunden nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Jens Wiemann hatten die Grün-Weißen den Torjubel auf den Lippen, als Spill nach Missverständnis zwischen Michael Mancienne und Mickel der Ball vor die Füße fiel, er diesen aus 20 Metern aber nicht im leeren HSV-Tor unterbrachte: "Da war ich völlig überrascht." "Wenn Spiller den macht, hätten wir wahrscheinlich gewonnen", scherzte Trainer Sven Timmermann.

Immerhin gab die Eintracht etwa 20 Minuten lang eine gute Figur ab, bevor der Motor des erfreulich gut besetzten HSV auf Touren kam. Natürlich fehlten die Nationalspieler, dafür verschaffte Trainer Thorsten Fink den lange verletzten bzw. erkrankten Dennis Aogo, Paul Scharner, Gojko Kacar und Tomas Rincon viel Spielpraxis. In der Abwehr begannen Dennis Diekmeier, Michael Mancienne und Marcell Jansen - bis auf Heiko Westermann die identische Viererkette des letzten Bundesligaauftritts in Fürth.

Der mehrfach exzellent parierende Eintracht-Torhüter Thomas Zwer ärgerte sich mächtig über seinen Fehler beim 1:1-Ausgleich durch Kacar (17.). Bis zur Halbzeitpause, in der der Ex-Profi und heutige HSV-Nachwuchsleiter Bastian Reinhardt dem Hauptorganisator Tobias Wenck Rede und Antwort stand, erhöhten Nachwuchsspieler George Kelbel, Robert Tesche und Aogo auf 4:1. Nach Wiederanpfiff ließen Diekmeier (2), Tolgaj Arslan und abermals Tesche vier weitere HSV-Tore folgen.

"Da freut man sich wochenlang auf ein solch einmaliges Erlebnis und dann ist alles viel zu schnell vorbei", sprach Kapitän Benny Ossenfort den Spielern, Zuschauern, Organisatoren und Sponsoren aus der Seele.