Tennismädchen vom Harburger TB zahlen bei den Hamburger U14-Mannschaftsmeisterschaften auf der Jahnhöhe Lehrgeld.

Harburg. Es war bereits das fünfte Mal, dass Hamburgs talentiertester Tennisnachwuchs beim Harburger Turner-Bund (HTB) zu Gast war. Die Mädchen und die Jungen aus der Hansestadt kämpften in drei Altersgruppen um die Hamburger Mannschaftstitel. Die U14-Mädchen Carlotta von der Linde, Aline Buhr, Berit Michaelis und Anna-Lisa Baum symbolisieren die Hoffnung, dass der Tennissport in Harburg nicht den Anschluss an den gerade zu verzeichnenden Aufschwung in Hamburg verliert. Um sich für das Finalturnier der jeweils vier besten Teams in Hamburg zu qualifizieren, hatten die Vier von der Jahnhöhe in ihren Gruppenspielen vier Mal antreten müssen. Nach ihrer einzigen Niederlage gegen den starken Nachwuchs der SV Blankenese waren die Harburger Mädchen als Gruppen-Zweite beim Mannschaftsfinale am Vahrenwinkelweg dabei.

Und trafen gleich auf den Traditionsverein Club an der Alster von der Rotenbaumchaussee, der für seine exzellente Jugendarbeit bekannt ist. "Entscheidend für unsere Mädchen ist dabei, dass sie sehen und auch fühlen, dass sie noch viel arbeiten müssen, bis sie auch solche Gegnerinnen bezwingen können", fasste Christian Dammann, der Cheftrainer des HTB, der auch das Bezirkstraining leitet, die Niederlagen seiner Talente positiv zusammen.

Denn in den vier Einzeln gegen die Mädchen vom Club an der Alster hatte es für seine Schützlinge nur Niederlagen gegeben. Damit war auch schon die Entscheidung gefallen, die Doppel wurden gar nicht mehr gespielt und das Ergebnis mit 0:6 gewertet. "Natürlich waren die Mädchen frustriert", sagt der Trainer, "aber der Frust ist nach ein paar Tagen weg. Dann kommt der Trotz, das Aufbegehren und das bringt einen neuen Motivationsschub. Durch nichts lernst du im Sport mehr als durch Niederlagen."

So kann Christian Dammann bei der 14 Jahre alten Charlotte von der Linden, die vor zwei Jahren von Buxtehude zum HTB wechselte, inzwischen registrieren: "Sie ärgert sich nicht mehr so über Fehler, dass sie sich selbst aus dem Konzept bringt. Ihre Vorhand ist schon sehr aggressiv und längst ihre beste Waffe".

Aline, mit ihren 12 Jahren die jüngere von zwei hochtalentierten Schwestern, ist in der Mannschaft zwar hinter Carlotta von der Linde auf die Nummer zwei aufgerückt, ist aber noch immer die Zierlichste des Quartetts. "Bei Aline Buhr erlebt auch der Zuschauer, welche Freude Tennis macht", erzählt Christian Dammann und muss lächeln: "Aber wenn die Gegnerin den vierten oder fünften harten Ball schlägt, reichen ihre Kräfte noch nicht."

Im vergangenen Jahr war ihre Schwester Celina noch die Nummer eins im Harburger U14-Team gewesen. Die aber ist inzwischen 15 Jahre alt, spielt Turniere in ganz Deutschland und zählt in der Damen-Mannschaft des HTB schon zu den Leistungsträgerinnen. Aufgerückt zu den U14-Mädchen sind Anna-Lisa Baum und Berit Michaelis.

Die erste Damenmannschaft des HTB hat mit Edita Milos eine starke Neue bekommen. Die 25-Jährige wird ab Januar in der Hallenrunde der Oberliga für den HTB aufschlagen. Davon profitiert auch die Nachwuchsarbeit, denn Christan Dammann hat Edita Milos auch als Trainerin angeworben. "Wir sind 155 Jugendliche und fünf Trainer im Team", so der oberste Tennislehrer auf der Jahnhöhe.

Wie fest verwurzelt Tennis beim HTB längst ist, zeigt auch ein anderer Erfolg. Patrick Buhr, der Vater von Aline und Celina, und Frank Michaelis, Vater von Berit, gehören zum Herren40-Team des Harburger TB, das gerade Dritter bei den deutschen Mannschafts-Meisterschaften geworden ist.