Handballfrauen fahren nach dem Sieg gegen Leverkusen selbstbewusst zur Champions-League-Qualifikation nach Norwegen.

Buxtehude. Viel Zeit, die Tabellenführung in der Bundesliga nach dem 38:28 (22:14)-Erfolg gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen zu genießen, haben die Handball-Frauen des Buxtehuder SV nicht. Schon heute Morgen um 4.45 Uhr ist das Team von Trainer Dirk Leun zum nächsten sportlichen Abenteuer nach Norwegen abgeflogen. In Trondheim bestreitet der deutsche Vizemeister das Qualifikationsturnier zur Champions League. "Wir wollen wieder in die Königsklasse", sagt Dirk Leun.

Im Halbfinale trifft der Buxtehuder SV am Sonnabend um 17 Uhr im 5000 Zuschauer fassenden Spectrum von Trondheim auf den niederländischen Meister Sercodak Dalfsen. Eine durchaus machbare Aufgabe. "Wir gehen optimistisch und mit viel Selbstvertrauen in diese Partie", sagt Dirk Leun. Seine Mannschaft wird sich ganz und gar nur auf das Halbfinale gegen Dalfsen konzentrieren. Der Buxtehuder SV ist Favorit. Gedanken an ein mögliches Endspiel gibt es nicht beim BSV. "Wir denken von Spiel zu Spiel", so Dirk Leun.

Im zweiten Halbfinale stehen sich die norwegischen Gastgeberinnen von Byasen Trondheim und WTC Metalurg Skopje aus Mazedonien gegenüber. Das Finale und das Spiel um Platz drei werden am Sonntag (15.30 und 18 Uhr) ausgetragen. Trondheim wird als Favorit in eigener Halle gehandelt, und das nicht nur wegen seiner drei Olympiasiegerinnen von London im Kader.

Für die Champions League qualifiziert sich nur der Turniersieger. Die anderen Teams gehen in den EHF-Winners-Cup. Der Gruppenvierte muss bereits in der zweiten Runde im Oktober antreten, der Zweit- und Drittplatzierte steigen erst im November ein. Die Buxtehuder Verantwortlichen streben vorrangig die Gruppenphase in der Champions League an, Minimalziel ist Platz drei, um erst im November in den internationalen Wettbewerb einzusteigen.

Hintergrund ist zu diesem Zeitpunkt die Rückkehr der beiden Langzeitverletzten Diane Lamein und Isabell Klein. Vor allem bei BSV-Kapitän Klein ist ein deutlicher Fortschritt nach ihrem Kreuzbandriss zu erkennen, sie ist seit einer Woche im Mannschaftstraining und das ohne Beschwerden. Die Rückkehr der beiden Leistungsträgerinnen bedeutet eine weitere Qualitätssteigerung.

Beim deutlichen Erfolg über Bayer Leverkusen haben die Buxtehuder Frauen mit "grandiosem Tempo-Handball" auch ihren Trainer begeistert, so gut hat er sein Team bisher noch nicht gesehen. Nur zehn Sekunden vor Schluss zog Dirk Leun die grüne Karte. Weil sein Team zuvor in Überzahl zu übermutig war und einen Angriff verwarf, gab es in der Auszeit ein klare Ansage vom Trainer. Und der Buxtehuder SV schloss den einstudierten Spielzug durch ein Tor von Isabell Kaiser zum 38:28-Endstand ab. Zur Freude von Dirk Leun, der spontan in die Höhe hüpfte.