Kehdinger Oberliga-Fußballer scheitern am eigenen Unvermögen und verlieren mit 0:1. Der Lüneburger SK ist weiter auf Erfolgskurs.

Drochtersen. "Wir sind restlos bedient." Die 0:1-Niederlage gegen den VfL Osnabrück II musste Vereinschef Rigo Gooßen von der SV Drochersen/Assel erst einmal verdauen. In den Schlussminuten hatte sich soviel Ärger aufgestaut, dass ihm eine sachliche Stellungnahme sichtlich schwer fiel. Also blickte der Boss der SV Drochtersen/Assel lieber nach vorne. "Wir müssen aufpassen, sonst rutschen wir ganz schnell ins untere Tabellendrittel ab. Es muss jetzt schnell was passieren", forderte er in Richtung der Mannschaft, die jetzt zweimal in Folge drei Punkte liegengelassen hatte.

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Drochtersens Coach Lars Jagemann war außer sich, weil der Unparteiische Moritz Geweke (Holle) vor dem 0:1 durch Felix Voebejda (84. Minute) ein Foul an Thomas Johrden nicht geahndet hatte, und danach das Fass zum Überlaufen brachte, als er für ein rücksichtsloses Einsteigen von Osnabrücks Mannschaftsführer Viktor Maier gegen Sören Behrmann "nur" mit Gelb/Rot reagierte und dann auch noch dem am Boden liegenden Gefoulten die Ampelkarte präsentierte, weil dieser sich beschwert hatte.

Danny-Torben Kühn scheitert mit einem Elfmeter am Schlussmann

"Das geht gar nicht", schimpfte Jagemann und wurde dafür hinter die Absperrung verwiesen. Doch am Schiedsrichter allein lag es nicht. Die beste Möglichkeit, die Weichen auf Sieg zu stellen, bot sich Danny-Torben Kühn in der 57. Minute. Nach Foul an Lukas Hertting im gegnerischen Strafraum legte sich der Torjäger den Ball auf den Punkt und schoss so schwach, dass der gegnerische Schlussmann Sascha Otte, der am Tag zuvor gerade seinen 18. Geburtstag gefeiert hatte, parieren konnte. Den Abpraller erwischte Lukas Hertting, zielte aber am Tor vorbei. "Der war leichter reinzumachen als der Elfer", befand einer der vielen enttäuschten Fußballfans am Spielfeldrand wohl zu Recht.

Mit "We will rock you" wollte Stadionsprecher Dirk Ludewig die Heimmannschaft beim Einlauf zur zweiten Halbzeit noch einmal motivieren und lange Zeit sah es auch danach aus, als würden die Kehdinger die Drittliga-Reserve aus Osnabrück im zweiten Durchgang tatsächlich an die Wand spielen. Allein, sie trafen das Tor nicht, und als der Ball nach einem Freistoß doch einmal im gegnerischen Netz zappelte, hatte der Schiedsrichter vorher ein Foul von Sören Behrmann gesehen.

Weiter auf Erfolgskurs bleibt der Lüneburger SK Hansa, der sich nach einer torlosen ersten Halbzeit mit 2:1 gegen TuS Heeslingen durchsetzte. Es war der vierte Heimsieg in dieser Saison, durch den die Lüneburger sich als ernsthafter Verfolger vom Ligafavoriten Eintracht Braunschweig etablierten. Bis zur Pause sah es zwar noch nicht nach einer Revanche für die kürzlich erlittene Niederlage im Niedersachsenpokal aus, doch nach der Pause trafen Gökhan Iscan (50.) und Finn-Patrick Gierke (59.) zur 2:0-Führung.

Rot für Niklas Sabas für eine Notbremse ändert nichts am Erfolg

Nach dem Anschlusstreffer zehn Minuten später durch Benedict Griemsmann geriet der Erfolg zwar noch in Gefahr, doch der Lüneburger SK stemmte sich mit allen erlaubten und einmal auch unerlaubten Mitteln bis zum Schluss erfolgreich gegen den drohenden Ausgleich. In der Nachspielzeit kassierte Niklas Sabas für eine "Notbremse" gegen Nico Hübner die rote Karte, was am letztlich verdienten Erfolg aber nichts mehr änderte.