Nordvereine der Oberliga Niedersachsen gewinnen ihre Heimspiele jeweils nach 0:1 zur Pause

Drochtersen/Lüneburg. Wie gut, dass es zwei Halbzeiten gibt. Zur Pause war den Fußballfans im Kehdinger Stadion noch Angst und Bange um ihre Oberliga-Kicker von der SV Drochtersen/Assel , die gegen TuS Celle FC mit 0:1 in Rückstand lagen und sich nach einer knappen Viertelstunde den Gegentreffer auch noch selbst eingebrockt hatten. Henry Sung schoss seinen Gegenspieler Nils Rogge an, von dessen Bein der Ball sich über Torhüter Christoffer Schellin hinweg im oberen Eck ins Tor senkte. Dumm gelaufen, doch nach der Pause ein ganz anderes Bild. Da machten die Kehdinger aus dem 0:1 einen 3:1-Heimsieg gegen Mitaufsteiger TuS Celle FC.

Zum zweiten Durchgang brachte Drochtersens Trainer Lars Jagemann Angreifer Lukas Hertting für Nico Mau, und damit kam mehr Schwung in den Angriff. Die zwei Treffer von Jan Koch innerhalb von zehn Minuten resultierten allerdings aus Standardsituation, einmal versenkte der agilste Kehdinger den Ball nach einem Eckball mit dem Kopf, dann traf er in der 73. Minute mit einem Seitfallschuss á la Uwe Seeler ins Netz. Das war praktisch schon die Entscheidung. Torschütze des 3:1 war René Kracke, der den Abpraller nach einem Schuss von Danny-Torben Kühn aus dem Hintergrund versenkte.

Jagemann, aus dem Urlaub zurück, analysierte nach dem Spiel: "Nach dem 0:1 haben wir den Faden verloren. In der zweiten Halbzeit waren wir geschätzte 40 Minuten im Angriff." Vereinschef Rigo Gooßen: "Das war nach der Pause Klasse Lukas Hertting hat viel Bewegung ins Spiel gebracht." Mann des Tage aber war der zweifache Torschütze und Antreiber Jan Koch.

Auch der Lüneburger SK Hansa lag zur Pause mit 0:1 zurück, darf nach dem 3:2 gegen den TSV Ottersberg aber wieder von höheren Sphären träumen. Wie stabil die Mannschaft von Elard Ostermann ist, zeigte die Reaktion auf dem einer Unaufmerksamkeit geschuldeten 0:1-Pausenrückstand. In der 40. Minute spekulierte die LSK-Abwehr auf Abseits - und irrte. Es war die bis dato einzige Torchance der kompakt stehenden und auf Konter lauernden Gäste.

Der LSK hatte es zuvor versäumt, durch Stefan Richter und Arafat Tcha-Gnaou selbst in Führung zu gehen. In der zweiten Halbzeit nahmen die Hausherren das Heft im Wilschenbruch noch fester in die Hand und beherrschten die Partie nach Belieben. Die Überlegenheit blieb nicht ohne Folgen: Nach 56 Minuten segelte eine von Finn-Patrick Gierke getretene Ecke auf den Kopf von Stefan Wolk, der zum Ausgleich vollendete. Damit war der Bann gebrochen. 13 Minuten später zeichnete sich Gierke erneut als Vorlagengeber aus, als er den eingewechselte Benjamin Tillack perfekt bediente, der ebenfalls per Kopf einnetzte. 60 Sekunden später fiel die Vorentscheidung durch Tillacks zweiten Treffer, den er volley nach glänzender Vorbreitung von Stefan Richter erzielte. "Im Moment läuft alles nach Wunsch", jubelte Lüneburgs Co-Trainer Thomas Oelkers, der sich durch das 3:2-Anschlosstor kurz vor Schluss nicht mehr beeindrucken ließ: "Ich hatte immer das Gefühl, dass in diesem Spiel nicht anbrennt." Jetzt freut sich der LSK auf das Spitzenspiel am nächsten Spieltag in Braunschweig.