Beim 30. Seniorenturnier des HSC beteiligten sich nur 68 Teilnehmer. Konstante Zahlen dagegen beim Seniorinnen-Cup des HTuHC.

Harburg. Gegensätzlicher können die Berichte und Nachrichten nicht sein, die in dieser Woche von zwei der traditionsreichen Tennisanlagen in Harburg nach außen dringen. Vom Rabenstein mit dem Tenniszentrum des Harburger SC kommt nur ein enttäuschtes Aufstöhnen. "Eine einzige Katastrophe", muss Günther Drenkhan, der Spartenleiter, eingestehen, der wieder das traditionsreiche Herren-Senioren-Turnier organisiert. Die Teilnehmerzahl dieser einst weit über Harburg bekannten und populären Veranstaltung hat sich gegenüber dem vergangenen Jahr praktisch halbiert. Nur noch 68 Spieler halten dem Harburger SC die Treue.

Gleichzeitig hat der HTuHC in der Turnerschaft Harburg auf seiner Anlage am Vahrenwinkelweg die Tennis-Damen zu Gast. "Wir sind stolz darauf, dass wir wieder 105 Spielerinnen bei uns begrüßen dürfen", freut sich Sabine Koelling, die von ihrem Mann Dr. Wolfgang Ahlf die Turnierleitung übernommen hat. "Das sind nur drei weniger als im vergangenen Jahr."

Für den enttäuschenden Rückgang beim HSC werden manche Gründe angegeben, aber keine wirklich schlüssige Erklärung. Da locken gleichzeitig zwei Turniere an der Ostsee. "Persönlich haben mir einige unserer Dauergäste der letzten Jahren von ihren gesundheitlichen Problemen erzählt", führt Günther Drenkhan an. "Gerade bei den Herren von 60 bis 65 Jahren gab es viele Abmeldungen."

"Für viele der noch leistungsbezogenen Spieler sind die Punkte für die Ranglisten immer wichtiger geworden", sagt wiederum Marc Dallmeyer aus der starken HTB-Gruppe der Herren 40. "Weil der HSC von der Kategorie 5 auf die 6 zurückgestuft wurde, kann man sich auf dem Rabenstein weniger Ranglistenpunkte erarbeiten."

Marc Dallmeyer, der im vergangenen Jahr erst im Finale von seinem HTB-Kollegen Marco Seldis besiegt wurde, schied jetzt im Halbfinale aus. Sein Gegner Oliver Baltzer vom Hamburger Klub Aspira ist ein Neuling auf dem Rabenstein. Den ersten, hart umkämpften Satz gewann Marc Dallmeyer mit 7:6. "Im zweiten Satz hatte ich plötzlich stechende Schmerzen im Knie", erzählt der HTB-Routinier, "wir haben abgebrochen und ich habe den Satz mit 0:6 abgegeben. Den Champions-Tiebreak aber haben wir gespielt". Diesen verlor Marc Dallmeyer knapp mit 8:10 und schied aus. Wenn er am Sonnabend in Urlaub fährt, wird er die Tennisschläger zuhause lassen. Auf dem Rabenstein sollen die Finalspiele um 11.30 Uhr beginnen. Wegen der geringen Teilnahme haben die Organisatoren vom traditionellen Haxen-Essen bis zur Players Night alles gestrichen.

Die Damen beim HTuHC hingegen machen sich es auch neben dem Tennisplatz gemütlich und gesellig. Trotz des Regens am Donnerstag waren alle angesetzten Spielerinnen erschienen. Den Cocktail-Abend allerdings haben sie ein paar Stunden vorgezogen. Bei der Ladies-Night heute gibt es ein Grillbuffet und auch an einer weiteren Tradition halten die HTuHC-Gastgeber fest. Nach jedem Finale wird noch auf dem Platz mit einem Glas Sekt auf die Siegerin angestoßen. Die Einzel-Finalkämpfe für die Altersgruppen Damen 40, 50 und 60 beginnen am Sonntag um 11 Uhr, die Doppel um 14 Uhr. "Wenn uns der Regen von den Plätzen vertreibt", haben Sabine Koelling und ihr Organisationsteam vorgesorgt, "werden wir in die Halle des HTB ausweichen."

Im Finale der Damen 60 ist natürlich wieder Telsche Andrée von der SC Blankenese zu sehen, die bei diesem Turnier wohl die meisten Siege aufzuweisen hat. "Der Platz Nummer eins sei Telsches Wohnzimmer, wird bei uns ja liebevoll gescherzt", sagt die Turnierleiterin. Die Gegnerin in diesem Finale ist Marion Böhlecke vom Gastgeber, die wiederum in einem packenden Halbfinale Carmen Possekel ausschaltete, ebenfalls eine der Spitzenspielerinnen vom HTuHC.