Nun gut, inzwischen sind 47 Jahre vergangen. Es war 1965, da wurde in einem der traditionsreichsten Zentren des Harburger Fußballs, auf der Anlage am Alten Postweg, das erste Finale um den Harburg-Pokal ausgetragen.

Harburg. Der hieß in seinem Geburtsjahr noch Hannes-Petri-Pokal und war von einem Fußballfachmann der Harburger Anzeigen und Nachrichten gestiftet worden. Erster Pokalsieger wurde Rasensport Harburg mit einem 6:2 über Einigkeit Wilhelmsburg.

Wie aber hießen die Männer, die am Anfang dieser großen Harburger Fußballtradition standen? Wer waren die ersten Helden vom Alten Postweg? "Mich darfst du nicht fragen", wehrt Siegfried "Siggi" Sendrowski ab, der zum Organisationsteam gehört. "Zum einen habe ich als Fußballer nie in einem Finale um den Harburg-Pokal gestanden. Zum anderen war ich 1965 noch zu jung", sagt der heute 72-Jährige. Auch bei der telefonischen Nachfrage bei Rolf Usko, der gerade Harburger Meister im Tennis der Herren über 75 Jahre geworden ist, gibt es keine Antwort. "Nein, das weiß ich nicht", ist seine erste Reaktion, "vom Fußball bin ich ganz weg. Tennis ist jetzt mein Sport. Aber ich könnte meinen Schwager fragen. Nein, geht nicht, der ist in Urlaub. Aber warte mal, ich rufe zurück."

Nach einer Stunde weiß Rolf Usko genaueres: "Hubert Renk hat damals bei Rasensport gespielt, auch der Piechowiak, der Bruder vom Erwin, war dabei und Moppel Pohla. Der wohnt ja inzwischen unten in Hennef. Hier seine Telefonnummer."

Es klingelt. Dann ist er dran: "Hallo Herr Pohla, Gruß aus Hamburg. Es geht um den Harburg-Pokal." Manfred Pohla, der bis heute zu den populärsten Harburger Fußballern gehört und wohl mehr als 1000 Tore geschossen hat, antwortet: "Ich weiß, Rolf Usko hat mich angerufen." Außerdem sei er als Abonnent des Hamburger Abendblatts immer auf dem Laufenden.

Gibt es Erinnerungen an das erste Harburger Pokalfinale? "Na ja, ich habe vier Tore geschossen, das weiß ich. Aber fragen Sie mich nicht wann und wie. Daran erinnere ich mich nicht mehr. Vier Tore in einem Spiel, so etwas Besonderes war das für mich damals nicht. Von 1959 war ich, ich glaube in jeder Saison, Harburger Torschützenkönig. Mein Rekord waren 36 Treffer, nur in den Punktspielen." Rasensport besiegte Einigkeit Wilhelmsburg mit 6:2.

Seinen Spitznamen Moppel bekam der damalige Torjäger vom Rabenstein, weil er am Mopsberg groß geworden ist. Schnell war der im Juli 1937 geborene Kicker, schoss beidfüßig mit rechts und links und hat dazu viele Treffer mit dem Kopf erzielt. Rasensport war ein Jahr vor Einführung des Pokal-Wettbewerbs aus der Regionalliga abgestiegen. Die vier Tore 1965 zum Sieg im ersten Harburger Pokalfinale waren aber vorerst die letzten, die Moppel Pohla für Rasensport schoss. Danach wechselte er nach Lübeck und damit wieder in die Regionalliga. Noch einmal zurück zum Postweg und den Beifall der 1000 Zuschauer genießen. Ist denn hinterher richtig gefeiert worden? "Darauf können Sie sich verlassen. Damals hat man hinterher immer zusammen gesessen, und zwar mit dem Gegner. Ich denke, wir haben in unserem Stammlokal Früchtenich unten an der Phönix gefeiert. Genau erinnere ich mich nicht mehr. 27 Jahre sind eine lange Zeit."