SV Wilhelmsburg schlägt die FSV Harburg in der Verbandsliga mit 11:0

Wilhelmsburg. Nicht den Hauch einer Chance ließen die Fußballfrauen des SV Wilhelmsburg der benachbarten FSV Harburg im Südderby der Verbandsliga. Nach dem 11:0 (4:0)-Kantersieg sind die Wilhelmsburgerinnen mit 19 Punkten Vierter, Harburg bleibt punktlos Tabellenschlusslicht der Zwölfer-Staffel. "Wir sind nach zwei Pokalsiegen und der Vizemeisterschaft in der Vorsaison nicht mehr ganz so hungrig", begründet SVW-Trainer Andreas Pehl, warum Wilhelmsburg in der Tabelle nicht ganz oben dabei ist. Außerdem habe sich sein Team nicht verjüngen können, da die B-Mädchen altersmäßig noch nicht so weit sind. "In der nächsten Saison aber werden bis zu fünf Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs dabei sein", schaut Pehl hoffnungsfroh in die Zukunft.

Im Prinzip aber ist ihm auch jetzt nicht bange. "Wenn alle ihre Leistung abrufen, können wir in dieser Liga jeden Gegner schlagen, stellen uns höchstens selbst ein Bein", sagte Pehl, der sein Team als "Torfabrik" bezeichnet. Mit 42 Treffern haben die SVW-Frauen zehn Tore mehr auf dem Konto, als der nächstbeste Angriff. Mit elf Gegentoren hat Wilhelmsburg außerdem die zweitbeste Abwehr. In der Torschützenliste führt Janine Thormählen, die gegen die FSV viermal traf, mit 19 Toren vor Nadine Riedesel (9 Tore/3 gegen Harburg) und vor Marika Tokarska (8/2).

Außerdem trafen die eingewechselten Laura Daldorf und Sharien Mahn gegen Harburg, das nach dem Aufstieg nicht damit gerechnet hatte, dass es eine Spielklasse höher so gar nichts zu bestellen gibt. Dabei hatte es zunächst mit zwei knappen Niederlagen noch gut angefangen, ehe die Ergebnisse immer höher wurden bis zur jetzigen höchsten Saisonniederlage. "Ich hoffe, dass dies jetzt der Tiefpunkt war und es von nun an wieder bergauf geht", sagte Trainer Justus Richter, der sich darüber wundert, dass es ihm und den Spielerinnen trotz der prekären sportlichen Lage noch so viel Spaß macht. Doch das Karriereende von Libera Sonja Schmaans und der Weggang von Franziska Kalloch (SC Eilbek), Anna Rompa (Harburger SC) und inzwischen auch Tatjana Schulz (Ziel unbekannt) hat Spuren hinterlassen. "Zumal unsere drei Neuzugänge vorher noch nicht Fußball gespielt haben", sagte Richter, der oft gerade nur so elf bis zwölf Aktive zur Verfügung hat. Im Pokal konnte sein Team gar nicht antreten, da nicht genug Spielerinnen zusammen kamen. "Im Prinzip haben wir die Saison bereits abgehakt und sehen unsere Verbandsligazeit als Lehrstück", so Richter, dessen Team dienstags und donnerstags von 20.30 bis 22 Uhr auf dem Kunstrasenplatz Baererstraße trainiert und am Sonntag, 10 Uhr, dort den Tabellenneunten SC Nienstedten zum elften und letzten Hinrundenspiel erwartet. Wilhelmsburg kann vier Stunden später mit einem Sieg bei DuWO 08 an den drittplatzierten DuWO-Frauen vorbeiziehen.